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HSV – Das große Zittern

Kai Butterweck | Dienstag, 7. Mai 2019 Kommentare deaktiviert für HSV – Das große Zittern

Dank einer katastrophalen Rückrunden-Bilanz (Platz 16!) verliert der HSV im Aufstiegsrennen immer mehr an Boden. Ist Trainer Hannes Wolf noch der richtige Mann?

Der HSV liegt am Boden. Chefcoach Hannes Wolf sitzt dennoch (bis auf weiteres) fest im Sattel. Lars Pegelow (ndr.de) versteht die Welt nicht mehr: „Hannes Wolf und die HSV-Mannschaft werden von Woche zu Woche schlechter. Alle Krisen-Maßnahmen sind verpufft: die Mannschaft in Schutz nehmen, die Mannschaft hart kritisieren, ein Kurz-Trainingslager durchführen, die Aufstellung verändern, die Aufstellung nicht verändern. Der Effekt: gleich null. Natürlich gibt auch ein hektischer Last-Minute-Trainerwechsel keine Garantie für ein Happy End. Doch wenn die Mannschaft in den nächsten beiden Spielen ihren Trend fortsetzt und den Aufstieg verpasst, sind Bernd Hoffmann und Ralf Becker die großen Verlierer, weil sie die Trainer-Reißleine nicht gezogen haben.“

Es wäre einen Versuch wert gewesen

Lars Albrecht (focus.de) schließt sich an: „Ein Trainerwechsel ist zwar nie das Allheilmittel und gerade bei der Historie dieses Vereins grundsätzlich nicht wünschenswert. Doch da laut der Bosse „Das Wohl des HSV über allem“ steht, wäre es einen Versuch absolut wert gewesen. Auch wenn man dafür sein den Fans gegebenes Versprechen, langfristig an Wolf festzuhalten, nicht einhalten kann. Und wer hätte es dann machen sollen, so kurzfristig? Einer, der nicht tatenlos am Spielfeldrand mit ansieht, wie der HSV den Aufstieg wegschenkt.“

Raus dem Teufelskreis des Hire and Fire

Frederik Ahrens (mopo.de) outet sich als Durchhalte-Anhänger: „Der HSV muss raus aus diesem Teufelskreis des Hire and Fire. Die Bosse müssen beweisen, dass sie einem Trainer, den sie aus voller Überzeugung geholt haben, auch eine zweite Chance geben, wenn er die überhöhten Erwartungen nicht auf Anhieb erfüllt. Der Volkszorn darf nicht dazu führen, ständig auf den gleichen Panikknopf zu drücken. Schließlich sind die Gründe für die Krise vielschichtiger und liegen auch in der Verantwortung von Becker und Hoffmann, die es nicht geschafft haben, einen Kader zusammenzustellen, in dem sich die jungen Spieler an Führungsfiguren orientieren oder aufrichten können, weil es Letztere gar nicht gibt.“

Auch Louis Richter (Tagesspiegel) zeigt mit beiden Daumen nach oben: „Dass Hannes Wolf als Cheftrainer weiterarbeiten darf, verwundert durchaus, so HSV-untypisch mutet die Entscheidung auf Grund vergangener, beinahe reaktionärer Trainer-Rauswürfe an. Sie macht aber schlussendlich Sinn. Taktisch hat Wolf in den letzten Spielen so gut wie alles versucht, diverse Formationen aufgeboten und Spieler wie Douglas Santos, der eigentlich Linksverteidiger ist, ins zentrale Mittelfeld gezogen, um neue Impulse zu setzen. Wolf ist keiner, der seine Philosophie auf Biegen und Brechen durchdrückt. Der 38-Jährige kennt die Schwächen seiner Mannschaft und versucht, ihnen aktiv entgegenzuwirken. – so auch beim anstehenden Aufstiegs-Gipfel in Paderborn.“

Lars Werner (ksta.de) blickt in die Zukunft: „Wolf eilt der Ruf voraus, ein fachlich guter Trainer zu sein, eloquent und sympathisch dazu. Aber offenbar fehlt ihm etwas. Es wäre eine sehr naive Entscheidung der Bosse – wie angekündigt – mit dem 38-Jährigen in eine weitere Zweitliga-Saison zu gehen. Dafür wäre das Scheitern des HSV zu groß, zu spektakulär. Ein Weiter so wäre der Anhängerschaft kaum vermittelbar, der Ballast für den jungen Trainer wäre viel zu schwer.“

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