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Deutsche Elf

Frings‘ beste Zeit ist vorüber

Oliver Fritsch | Freitag, 13. Februar 2009 Kommentare deaktiviert für Frings‘ beste Zeit ist vorüber

Die 0:1-Niederlage gegen Norwegen verstimmt die Journalisten / Es gibt viele kleine und einen großen Verlierer: Torsten Frings

Stefan Osterhaus (Neue Zürcher Zeitung) fühlt sich zurückversetzt in die Erich-Ribbeck-Ära: „Der unansehnliche Auftritt gegen eine Mannschaft, die im Jahr 2008 nicht ein einziges Spiel hatte gewinnen können, gemahnte an düstere Zeiten um den Jahrtausendwechsel – und verdiente sich das Prädikat des schlechtesten Spiels unter der Regie von Löw.“

Andreas Lesch (Berliner Zeitung) schlägt die Hände vors Gesicht: „Der Auftritt ist ein Gegenentwurf zu jener Leistung, die Löw sich wünscht. Seine Spieler haben furchterregende Fehlpässe, eine irritierende Ideenarmut und eine zeitlupenartige Zweikampfführung gemischt, herausgekommen ist ein astreiner Stimmungstöter.“

An Frische verloren

Die SZ beklagt eine „Beleidigung für das Publikum“. Nach Meinung von Philipp Selldorf neigt die Nationalmannschaft inzwischen gelegentlich dazu, sich zu überschätzen: „Wenn sie eingehend eingeschworen wird wie im Oktober vor dem Spitzenspiel gegen Russland, dann ist sie zu ihrer besten Leistung bereit und imstande. Ohne dieses Gefühl der stärksten Spannung bringt sie die nötige Leidenschaft nicht auf.“

„Selbstzufriedenheit, die auf Kosten der Freude geht“ stellt Michael Horeni (FAZ) in Löws Elf fest: „Das vom Bundestrainer nach der WM 2006 als ‚goldene Generation‘ geadelte Team hat bei seinem Reife- und Veränderungsprozess seit gut einem Jahr an Frische verloren. Das wäre nicht weiter schlimm, wenn es dafür an Souveränität gewonnen hätte.“

Vorhersehbarkeit in Person

Zum „ganz großen Verlierer“ (FAZ) stempeln die Experten Torsten Frings, der seinem laut formulierten Anspruch, ein Führungsspieler zu sein, nicht gerecht geworden sei. „Frings schaffte es nicht, seine Rolle neben Ballack auch nur annähernd überzeugend auszufüllen“, kritisiert die FR sachlich. Die FAZ urteilt endgültiger: „Seine beste Zeit ist vorüber.“

Auch Sven Goldmann (Tagesspiegel) lässt kein gutes Haar an Frings: „Sein Spiel hatte fast schon tragische Züge. Er hatte schon Schwierigkeiten bei der Ballkontrolle, leiste sich ein umständliches und fehlerhaftes Passspiel und bremste dadurch immer wieder den Spielaufbau der Deutschen aus seinem Zentrum heraus. Frings war die Vorhersehbarkeit in Person.“

Auch andere Spieler bekommen ihr Fett weg. Die FR scheibt: „Der in der Spieleröffnung überforderte Heiko Westermann scheint im Nationaldress ein anderer zu sein als im Schalker Trikot. Auf diesem Niveau ist er Partner Per Mertesacker genauo wenig eine Hilfe, wie es Metzelder bei der EM war.“ Marko Marin sagt die FAZ „bisweilen albern wirkende Einzelaktionen“ nach. Und der Tormann muss in der SZ lesen: „René Adlers neue Fehlbarkeit hat den Vorsprung auf die Rivalen Wiese und Enke auf eine kaum messbare Winzigkeit schrumpfen lassen.“

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