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Presseschau für den kritischen Fußballfreund

Champions League

Barca, Bayer & Ballack

Erik Meyer | Dienstag, 14. Februar 2012 8 Kommentare

Die Vorbereitung auf das Campions-League-Spiel in Leverkusen läuft auf vollen Touren, und während Barca-Trainer Josep Guardiola gehuldigt wird, muss Michael Ballack zuschauen.

„Guardiola steht für Barcas traumhaft schönes Spiel“, meint Florian Hauptl (Die Welt) in einem Porträt des Trainers: „Guardiola ist kultiviert, aber nicht blasiert, er kommt aus einfachen Verhältnissen, aber er ist kein Parvenü. Er selbst würde seine Biografie nie überhöhen, und doch steht sie eben auch für das idealisierte Selbstbild Kataloniens, der Heimat von Gaudí und Dalí. Harte Arbeit und kulturelle Verfeinerung, Heimatverbundenheit und Weltläufigkeit. Sieg von Geist über Körper. Und natürlich: Barca.“

Gleichzeitig warnt Javier Cáceres (SZ) vor zu hohen Erwartungen an den Auftritt des FC Barcelona: „Es spricht viel dafür, dass im exzessiven Erfolg der vergangenen Jahre einige Gründe für die gegenwärtige Baisse zu suchen sind. Zwar ist die Sehnsucht nach Pokalen nicht aus der Mannschaft gewichen, doch die Dringlichkeit früherer Jahre scheint gesättigt zu sein. Schließlich ist die Sammlung komplett. Alles, was jetzt kommt, ist Wiederholung.“

Auf Seiten der Fußball GmbH aus Leverkusen steht „Ein teures Missverständis“ im Fokus. Dieses beschrieb Michael Ashelm (FAZ) bereits am Sonntag so: „Die Figur Ballack, seine hohen Ansprüche und die Dynamik um einen kantigen, auch streitbaren Platzhirsch wie ihn überfordern die symphatische, aber auch gerne als Fußballbehörde verballhornte Bayer-Tochter.“

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Kommentare

8 Kommentare zu “Barca, Bayer & Ballack”

  1. Ole Super-Adelmann!
    Dienstag, 14. Februar 2012 um 15:08

    Auf die Gefahr hin destruktiv zu wirken: In diesen Texten steht nichts, was ein normaler Fußball-Fan mit normalen Medienkonsum nicht schon wüsste.
    Ist das wirklich alles, was der deutsche Journalismus zu bieten hat?

  2. Erik Meyer
    Mittwoch, 15. Februar 2012 um 15:41

    Wir sind uns nicht ganz sicher, worauf der Kommentar abzielt… Zur Auswahl: Ich fand die Auszüge einerseits repräsentativ, anderseits aber auch ganz gelungen formuliert. Konkrete Anregungen interessieren uns, auch wenn wir nicht garantieren können, dass sie dann direkt berücksichtigt werden.

  3. Christian
    Donnerstag, 16. Februar 2012 um 19:47

    Ich denke, Ole wundert sich einfach darüber, dass die oben zitierten Artikel so wenig Interessantes beinhalten. Insofern ist sein Kommentar keine Kritik an Euch und Euer Auswahl, sondern eher eine an der Qualität der Artikel.

    Ich weiß, Ihr macht eine Presseschau, die einen Überblick über die Veröffentlichungen in deutschen Zeitungen geben soll. Nichtsdestotrotz kurz ein paar Beispiele wie Fußballberichterstattung auch aussehen kann:

    Eine Analyse zur „Krise“ beim FC Barcelona, die im Gegensatz zum oben zitierten Artikel aus der SZ diesen Namen auch verdient, findet sich im Guardian (http://www.guardian.co.uk/football/blog/2012/jan/10/three-year-rule-barcelona). Die ist von Mitte Januar aber immer noch aktuell.

    Außerdem könnte man noch diesen Artikel auf spielverlagerung.de ergänzen, der sich sehr detailliert mit der taktischen Situation der Bayern befasst. (http://spielverlagerung.de/2012/02/04/gomez-auf-den-flugel-gegen-bayerns-ausrechenbarkeit/)

    Zwei Beispiele für Fußballberichterstattung, die vielleicht nicht so „repräsentativ“ sind wie obige Artikel, aber statt interessante Perspektiven bietet und sehr informativ ist.

  4. Dirk
    Freitag, 17. Februar 2012 um 10:11

    @Christian

    Danke, sehr lesenswert!

  5. Ole Super-Adelmann!
    Freitag, 17. Februar 2012 um 16:51

    Christian, Du hast mich voll durchschaut! 🙂
    Vielen Dank für Deine – absolute richtig – Interpretation meines Hinweises. Und noch mehr Dank für Deine links, die wirklich interessant waren.

  6. mustard
    Samstag, 18. Februar 2012 um 16:55

    Es ist allerdings nicht Fehler der if-Macher, dass der deutsche Sportjournalismus sich auf so bescheidenem Nivau bewegt.

  7. Christian
    Montag, 20. Februar 2012 um 01:07

    @mustard

    Richtig. Aber auf der anderen Seite hat der if einen Anspruch, der von den Machern selbst folgendermaßen beschrieben wird:
    „Am deutschen Fußballstammtisch wird so viel dummes Zeug geredet und geschrieben, dass einem jede Kuhhaut leid tut. Wenn Sie jedoch intelligente, kritische, hintergründige und witzige Fußball-Berichte bevorzugen, sind Sie hier richtig: auf indirekter-freistoss.de, der täglichen Fußball-Presseschau.“

    Aus meiner Sicht sollten dann auch Blogs wie bspw. spielverlagerung.de, bundesligafanatic.com oder auch zonalmarking.net (wenn er mal wieder ein Bundesligaspiel analysiert) regelmäßig im if auftauchen, da deren Artikel was intelligente, kritische und hintergründige Berichterstattung angeht die hier ausgewählten oftmals um Längen übertreffen.

    Ich finde es toll, dass es überhaupt eine deutsche Seite gibt, die sich die Arbeit macht, Zeitungen zu scannen und eine Auswahl von Artikeln zu präsentieren. Ich komme hier immer wieder gerne vorbei. Aber vielleicht würde es nichts schaden, den Horizont ein bisschen zu erweitern…

  8. Grün und stinkt nach Fisch
    Mittwoch, 22. Februar 2012 um 14:13

    Die Beiträge hier deuten etwas an, was ich schon seit einigen Jahren als Kaffeehaus-Leser bei der Lektüre von SZ, FAZ, taz und Weser-Kurier fühle: Die Sportberichterstattung der Tages-Zeitungen ist langweiliger, beliebiger geworden.
    Woran liegt das?
    Sind neue Journalisten am Werk?
    Oder wird – aufgrund finanzieller Engpässe? – weniger selbst recherchiert, sondern eher auf Baisi von Mixed-Zone-Gesprächen und Internetrecherchen geschrieben?

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