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Champions League

Atlético Madrid – Im Tal der Tränen

Kai Butterweck | Montag, 30. Mai 2016 1 Kommentar

Frust in Mailand: Zwei Jahre nach dem Drama von Lissabon verliert Atlético Madrid das nächste Champions-League-Finale gegen den adligen Stadtnachbarn

Torres weint, Ronaldo strahlt und Simeone gratuliert: im Mailänder Fußballtempel überschlagen sich die Emotionen. Fabian Scheler (Zeit Online) spendet den Verlierern Beifall: „Atlético litt. Und mit ihnen ein Großteil der Fußballwelt. Der Außenseiter scheiterte zum zweiten Mal innerhalb von drei Jahren im Champions-League-Finale, dem größten Spiel, das ein Vereinsspieler gewinnen kann. Zum zweiten Mal am reichen Schnösel aus der eigenen Stadt. Vor zwei Jahren fehlten nur ein paar Sekunden in der Nachspielzeit. Dieses Mal wenige Zentimeter. Atlético hat an diesem Abend seinen Ruf manifestiert, ein Club der Tränen zu sein. Bei ihnen ist das Leid zu Hause.“

Wie ein großer Musiker im Konzertsaal

René Hofmann (SZ) weiß, warum Toni Kroos frühzeitig ausgewechselt wurde: „Kroos hatte in der Startelf gestanden, doch nach gut 70 Minuten hatte ihn Trainer Zidane vom Platz befohlen, jener Zinédine Zidane, der als Spieler oft so virtuos auf dem Grün gezaubert hatte wie ein großer Musiker im Konzertsaal. Zidane wollte sein Orchester in den letzten 20 Minuten wohl nicht mehr groß aufgeigen lassen, er wollte das 1:0 über die Zeit retten, den Rhythmus des Gegners stören, deshalb brachte er Isco.“

Benjamin Knaack (Spiegel Online) gratuliert Zinédine Zidane: „Der Real-Coach ist am Ziel – und das nur fünf Monate, nachdem er das Amt von Rafael Benítez übernommen hat. Der Franzose ist erst der Siebte, der die Champions League sowohl als Spieler als auch als Trainer gewonnen hat. Nach Miguel Munoz, Giovanni Trapattoni, Johan Cruyff, Carlo Ancelotti, Frank Rijkaard und Pep Guardiola. Und, was im erfolgsverwöhnten Madrid noch wichtiger ist: Er hat eine titellose Saison verhindert.“

Paul-Nikolas Hinz (focus.de) geht auf Schauspieler Pepe los: „Wäre der Fußballgott ein fairer Sportsmann, das Champions-League-Finale hätte nur ein gerechtes Ende finden können. Entweder Real Madrids Abwehr-Star Pepe hätte mit einem Eigentor kurz vor Schluss das Spiel entschieden oder den finalen Elfmeter versemmelt. Warum? Weil Pepe die peinlichste Figur dieses Sports ist.“

So viel zum Thema Gaga-Welt des Fußballs 2016…

Bernd Brudermanns (tz.de) kommt in puncto „Kohle“ mit verblüffenden Zahlen um die Ecke: „Wissen Sie, was das finanziell bedeutsamste Fußballspiel des Wochenendes war? Blöde Frage, werden Sie denken und sagen: das Champions-League-Finale Real gegen Atlético Madrid natürlich. Schließlich kassieren die Königlichen für ihre erfolgreiche Königsklassensaison rund 100 Millionen Euro. Die richtige Antwort auf die Frage wäre allerdings das Spiel Hull City gegen Sheffield Wednesday gewesen. Hull kassiert durch den Aufstieg in die englische Premier League Mehreinnahmen von 95 Millionen Pfund, dazu kommen garantierte Zahlungen von 75 Millionen Pfund in den darauffolgenden zwei Jahren – unabhängig von der Ligazugehörigkeit. Das Gesamtpaket von 170 Millionen Pfund entspricht 224 Millionen Euro. So viel zum Thema Gaga-Welt des Fußballs 2016…“

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Kommentare

1 Kommentar zu “Atlético Madrid – Im Tal der Tränen”

  1. o cam cong nghiep
    Samstag, 4. Juni 2016 um 11:28

    o cam cong nghiep

    Atlético Madrid – Im Tal der Tränen | indirekter freistoss

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