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Arsenal London — Manchester United 2:2

Oliver Fritsch | Donnerstag, 25. März 2004 Kommentare deaktiviert für Arsenal London — Manchester United 2:2

Erste Reaktionen der englischen Presse

Unentschieden endete gestern Nacht der Klassiker. Das Aufeinandertreffen der beiden Giganten der Premier League Arsenal und ManU schlug bereits im Vorfeld hohe Wellen, da sich beide Teams in psychologischer Kriegsführung übten und die Inselpresse die Attacken dankbar verwertete. Matt Dickinson, Chief Football Correspondent der Times beschrieb die Situation im Vorfeld: „Die Zuschauer werden ein Match sehen, das weder eine Weltmeisterschaft, noch eine Europameisterschaft noch einen nationalen Titel entscheidet, aber welches dennoch nicht weniger wichtig erscheint. Es ist genug Zündstoff vorhanden, um einem Duell zweier Klubs, zweier Teams und insbesondere zweier Manager die nötige Würze zu verpassen, die sich in einen heroischen Kampf verwickeln, der mit den Jahren gar an Intensität zu gewinnen scheint.“

Tatsächlich lieferten beide Teams ein ansehnliches Match ab, mit vielen Höhepunkten und bei einem Endergebnis von 2:2 auch mit vielen Toren. Jim White (Guardian) fing die Stimmung in Highbury vor dem Match ein: „Vor Anpfiff zeigte die Videoleinwand für einige Minuten die Highlights der letzten Spiele: als Wiltord durch seinen Treffer in Old Trafford den Titel im Mai der letzten Saison sicherte, Barthez’ peinlicher Auftritt in Highbury in der letzten Saison oder von dem Banner, das Arsenal-Fans in Old Trafford entrollten, auf dem zu lesen war: „AFC: Old Trafford, Champions Section.“

Glenn Moore (Independent) beschreibt die mutige Aufstellung Fergusons: „United erreichte einen Punkt ohne David Beckham. Indem er ihn und Gary Neville auf der Bank ließ, blieb er seinem Motto treu, dass niemand größer als das Team ist.“

Matt Dickinson (Times) widmet sich dem verletzungsbedingten Ausscheiden Vieiras und der zweifelhaften roten Karte Sol Campbells: „Wenn Wenger zwei Spieler aussuchen dürfte, auf die er für den Rest der Saison auf keinen Fall verzichten solle, würde der Trainer Arsenals Patrick Vieira und Sol Campbell wählen, aber beide könnten ihm nun in den wichtigen anstehenden Spielen fehlen. Vieiras Knie braucht Ruhe doch Campbells drohende Sperre auf Grund der roten Karte letzte Nacht brachte Wenger in besondere Wallung.“ Der Linienrichter hatte dabei dem Schiedsrichter Mark Halsey angezeigt, Campbell hätte Solskjaer absichtlich den Ellenbogen ins Gesicht geschlagen, obwohl das ganze Stadion sehen konnte, das es sich um einen Zweikampf mit unglücklichem Ende für Solskjaer handelte.

Ein besonderes Lob stellt der Guardian auch den Fans der Gunners aus: „Jede Mutmaßung, dass der dauernde Erfolg den Enthusiasmus abschwächt, wurde von diesem Spiel zerstreut. Es schien, als wollten die Arsenalfans den geplanten Stadionumzug ins Ashburton Grove herbeiführen, indem sie durch ihre Gesänge Highbury zerstörten. Die erste Hälfte wurde von einem riesigen Chorus begleitet: jedes Mal, als Roy Keane eine Sense ansetzte, versuchten die Arsenal-Supporters mit ihrer Entrüstung das Dach einzureißen. Das passende Schlusswort findet ebenso der Guardian : „Jeder, der dachte, die Meisterschaft werde nach dem gestrigen Spiel entscheiden, hat wohl zu viel auf die Videotafel vor dem Spiel geschaut.“

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