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„Es zählt nicht nur die Leistung. Die Politik wird eben nicht bei Werder gemacht, sondern bei anderen Vereinen“

Oliver Fritsch | Donnerstag, 25. März 2004 Kommentare deaktiviert für „Es zählt nicht nur die Leistung. Die Politik wird eben nicht bei Werder gemacht, sondern bei anderen Vereinen“

„Am lautesten beklagte sich der Bremer Torhüter Frank Rost, dass ihm vom ehemaligen Leverkusener Sportdirektor der Leverkusener Konkurrent Jörg Butt als Nummer drei vorgezogen wurde. „Es zählt nicht nur die Leistung. Die Politik wird eben nicht bei Werder gemacht, sondern bei anderen Vereinen“, sagte Rost, dessen Klub schon von den Planungen des Deutschen Fußball-Bundes für die WM 2006 im eigenen Land bitter enttäuscht wurde. Als WM-Spielort war Bremen am lokalen Konkurrenten Hannover gescheitert, was für böses Blut und lautstarken Protest aus der Hansestadt gesorgt hatte. „Für mich ist das unverständlich“, sagte Rost nun in eigener Sache. Völler verwahrte sich gegen solche Verschwörungstheorien und bezeichnete sie als „absoluten Quatsch“. Rost sagte, er werde diese Enttäuschung wegstecken, was ihn aber nicht daran hinderte, noch einmal kräftig nachzutreten: „Als Sportsmann bin ich es gewohnt, mit unfairen Dingen umzugehen.“ Verständnis für die Entscheidungen und Nöte eines Teamchefs hört sich anders an.“

Philipp Selldorf (SZ 07.05.02) billigt die Auswahl des Teamchefs Völler:

„Völler besitzt inmitten der üblichen Panik vor der WM den Verstand, die trügerischen Fakten vom Nutzen und von der Idee für sein Spiel zu trennen. Deshalb wiegen Carsten Janckers – derzeit unsichtbare – Fähigkeiten schwerer als die 18 Tore von Martin Max, und deshalb zählt Gerald Asamoahs Vielseitigkeit für Völler mehr als die Hoffnungen, die Lars Ricken regelmäßig weckt und enttäuscht. Zur Panik besteht noch genug Gelegenheit.“ (Volltext)

Ludger Schulze (SZ 03.05.02) über die WM-Chancen Deutschlands nach Nowotnys Ausfall:

„Drastisch ausgedrückt kann Rudi Völler 50 Prozent seiner Konzeption verwerfen, weil sich die Klasse seines Teams in etwa halbiert. Ihm bleibt ein exzellenter Torwart und ein gutes Mittelfeld; Abwehr und Sturm aber sind ein Torso. Den schlechten Nachrichten jedoch wohnt eine gute inne: Noch nie wurde eine deutsche Mannschaft, die bislang gewohnheitsmäßig zu den Favoriten zählte, von so geringen Erwartungen zu einem WM-Turnier begleitet. Jeder Schritt über die Vorrunde hinaus wäre eine feine Überraschung: Rudi, Ihr habt keine Chance, aber nützt sie.“ (Volltext)

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