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Internationaler Fußball

FA Cup in England, die Lage beim abstiegsbedrohten FC Barcelona

Oliver Fritsch | Donnerstag, 25. März 2004 Kommentare deaktiviert für FA Cup in England, die Lage beim abstiegsbedrohten FC Barcelona

Europas Fußball vom Wochenende: Resultate – Tabellen – Torschützen NZZ

England

Von Roland Wittner

Auf der Insel wurde vergangenes Wochenende der ruhmreiche FA Cup ausgetragen. Manchester United fegte dabei mit 6:0 Gegner West Ham ebenso deutlich aus dem Pokal wie Arsenal das Nationwide Conference Team aus Farnborough mit 5:1. Interessant dürfte nun das Aufeinadertreffen eben dieser beiden Premier-League-Giganten in der nächsten Runde werden. Liverpool konnte gegen den Londoner Zweit-Divisionär Crystal Palace keine Entscheidung herbeiführen, so dass ein weiteres Spiel für die nötige Entscheidung sorgen muss. Mehr

Der Deutsche Steffen Freund in Diensten der Tottenham Hotspur erhielt von Trainer Glenn Hoddle die Nachricht, den am Saisonende auslaufenden Vertrag nicht verlängert zu bekommen. Hoddle betonte zwar die herausragenden Leistungen, die Freund in all den Jahren den Hotspur andiente, seine Prognose, Freund werde in die ewige Heldenliste Tottenhams eingetragen, scheint nach 128 Spielen ohne einen einzigen Torerfolg allerdings mutig. Mehr

Die schlimmsten Befürchtungen wurden indes für den FC Liverpool im FA Cup gegen CP wahr: Nachdem der 21. jährige Chris Kirkland vor kurzem den außer Form geratenen (bzw. nie in Form gewesenen) Dudek aus dem Tor verdrängte, wird er aufgrund eines Bänderrisses mindestens bis zum Ende der Saison ausfallen. Damit wird auch die Einladung zur englischen Nationalmannschaft hinfällig, die Kirkland nach seinen guten Leistungen erhalten hatte. Mehr

In Irland ist nach langen Überlegungen die Nachfolge von Ex-Nationaltrainer Mick McCarthy geregelt: Weder der hoch gehandelte Bryan Robson noch John Aldrige erhielten den Zuschlag; Brian Kerr, bisheriger Trainer des irischen Jugendteams, wird den neuen Teamchef der „fighting irish“ geben. Mehr

Ein glückliches Ende nahm der Aufenthalt von Paul Gascoigne im Reich der Mitte: Nach etlichen Absagen wird Gazza Spielertrainer beim Tabellenletzten der chinesischen Zweiten Liga (!) Gansu Tianma. Gazza betonte, dass er sich solch eine Chance nicht entgehen lassen konnte, auch wenn der Vertrag vorläufig für lediglich neun Monate abgeschlossen wurde. Mehr

Spanien

Markus Jakob (NZZ 28.1.) beschreibt die Lage beim FC Barcelona. „Inzwischen nimmt das Abstiegsgespenst für den FC Barcelona zunehmend deutliche Konturen an, und die nächstjährige Champions League scheint am einfachsten über den Gewinn der diesjährigen zu erreichen zu sein. Denn in diesem Wettbewerb ist man seltsamerweise noch ungeschlagen und hat mit zehn Siegen in Folge sogar den Rekord der AC Milan eingestellt. In der Liga aber war für van Gaal seit dem Spätherbst jedes Spiel zur Schicksalspartie geworden. Die Niederlagen gegen Rayo Vallecano, dann kurz vor Weihnachten gegen Sevilla schienen für den Trainer das Aus zu signalisieren; doch selbst als vor einer Woche sein Angstgegner Valencia das Camp Nou siegreich verliess, überlebte er eine weitere Woche. Mal für Mal hatten Freund und Feind ungläubig zur Kenntnis zu nehmen, dass Präsident Gaspart an ihm festhielt. Es reichte ein Erfolg im nächsten Spiel – und sei es, wie in Mallorca, gegen eine während 80 Minuten mit neun Spielern kämpfende Mannschaft –, um wieder einige Tage ungeschoren zu überstehen. Die zunehmend groteske Situation gipfelte in dem unvergesslichen Auftritt Gasparts, der nach der Heimschlappe gegen Sevilla minutenlang gesenkten Hauptes, auf seinem Logenplatz ausharrend, den Märtyrer spielte und die Missfallenskundgebungen des Publikums über sich ergehen liess. Dass ein Präsident, dessen exhibitionistische Attitüden immer peinlicher wurden und dem überhaupt jeglicher Sinn fürs Dekorum fehlt, dem nach Mitgliedern weiterhin weltgrössten Sportverein nicht zur Zierde gereicht, ist längst auch vielen jener klar, die ihn vor zweieinhalb Jahren in dieses Amt gewählt haben. Aber Gaspart hat nicht nur das Image des Klubs ruiniert – so sind die beiden noch von einem Rekurs abhängigen Platzsperren für die Zwischenfälle im Spiel gegen Real Madrid die ersten in der Klubgeschichte, sieht man von den politisch motivierten Schikanen in den zwanziger Jahren ab –, und er hat den FC Barcelona nicht nur sportlich in die übelste Lage seit der Saison 1940/41 geführt, sondern ihn auch finanziell in die Bredouille gebracht (…) Im Charakter zu dumpf, zu sehr von seiner eigenen Präpotenz geblendet, konnte der holländische Trainer mit wirklichen Talenten nie umgehen. Entweder versuchte er, sie in sein System zu zwingen, oder sie versauerten auf der Ersatzbank. Dass trotz dem Dauerbeschuss seitens der Medien kein Spieler je gegen ihn rebellierte, ist auch ein Zeichen dafür, welch zahme Gruppe Präsident Gaspart sich in den letzten Jahren zum Preis von 200 Millionen Euro zusammengekauft hat.“

Weiteres

Georg Bucher (NZZ 28.1.) sah das Derby in Porto. „Nicht wie in den glorreichen Zeiten des lusitanischen Fussballs Benfica – Sporting, sondern das Derby zwischen Porto und Boavista spielte in den letzten Jahren dank Boavistas Höhenflug eine Hauptrolle im Titelkampf. Diese Saison sind der grosse und der kleinere Klub der Nordmetropole freilich in verschiedene Richtungen gedriftet. Während Porto, von 1996 bis 2000 Landesmeister, ausser drei Unentschieden alle Partien gewonnen und den Verfolger Benfica schon um elf Punkte distanziert hat, steht Boavista mit dem schwächsten Angriff der Liga in der unteren Tabellenhälfte. Um die Finanzen ins Lot zu bringen, mussten Leistungsträger – Petit an Benfica und Pedro Emanuel an Porto – verkauft werden. Nichts Ungewöhnliches für die Boavisteiros, nur war es bisher gelungen, die Lücken zu schliessen. Eine Verletzungsmisere verstärkte das Malaise des erfolgsverwöhnten Trainers Jaime Pacheco zusätzlich. Vor diesen Hintergründen zeichnete sich am Samstag anlässlich des Stadtderbys im Estádio das Antas eine klare Angelegenheit ab.“

Vereinsportrait AC Perugia NZZ

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