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Presseschau für den kritischen Fußballfreund

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Oliver Fritsch | Mittwoch, 7. April 2004 Kommentare deaktiviert für Sonstiges

Zeit-Gespräch mit Gerhard Delling und Günter Netzer über Freundschaft – Italiens Vereinsfußball im Chaos – Falko Götz in Bedrängnis u.v.m.

Ich habe die ersten Wochen bewundernd an seinen Lippen gehangen
Zeit-Gespräch mit Günter Netzer und Gerhard Delling über Freundschaft

Zeit: Herr Netzer, würden Sie Herrn Delling als Ihren Freund bezeichnen?
GN: Aber natürlich.
Zeit: Das sagt sich so leicht.
GN: Überhaupt nicht. Wenn ich Delling als meinen Freund bezeichne, dann ist das das größte Kompliment, das ich zu vergeben habe. Freundschaft verlangt mir ein Maximum an Höchstleistungen ab.
Zeit: Zum Beispiel?
GN: Was Delling angeht, muss ich vieles sein: Seelsorger, Kindermädchen, Aufpasser. Und als Freund erkläre ich mich aber dafür gerne zuständig. Aus diesem Grund habe ich selbst nur sehr wenige Freunde. Weil nur sehr wenige Menschen diese absolute Auffassung teilen. Außerdem ist es in meinem Alter fast unmöglich, neue Freunde zu gewinnen. Aber auch die alten Freundschaften zu erhalten ist sehr, sehr schwierig.
GD: Es ist nicht ganz leicht, mein Freund zu werden. Herr Netzer hat Recht, ich erwarte sehr viel von einem Freund. Ich muss mich zu 100 Prozent auf ihn verlassen können. Ich muss ihn zu jeder Tages- oder Nachtzeit anrufen können, wenn ich Hilfe brauchte. Und ich würde erwarten, in speziellen Situationen den Rat zu bekommen, der objektiv der beste ist.
Zeit: Im Gegensatz zu Herrn Netzer wirken Sie gar nicht so verschlossen.
GD: Ich bin ein eher kommunikativer Typ, der keine Angst hat, auf Menschen zuzugehen. Aber eine Freundschaft zu erhalten und dabei den hohen Anspruch zu erfüllen, das ist schwierig und gelingt nur sehr selten. Eine Freundschaft ist ja keine Ehe, obwohl es Bereiche gibt, die sich ähneln.
GN: Wir sind beide schwierig! Ich könnte allerdings auch keine Freundschaft mit einem Menschen haben, der nicht schwierig ist. Dann fehlen die Herausforderungen. Herr Delling, Sie haben einmal von einer eheähnlichen Beziehung gesprochen, als es um unsere Freundschaft ging. Ich sehe das ähnlich. Außer der Familie ist der Freund der mir am nächsten Stehende und deshalb auch mein Partner.
Zeit: Wie haben Sie sich als Freunde erkannt?
GN: Die Sache habe ich in die Hand genommen. Das musste ich, weil ich die größere Lebenserfahrung habe, weil ich für ihn mitgedacht habe und weil ich die Dinge forciert habe, für die er wahrscheinlich noch zehn Jahre gebraucht hätte.
GD: (lacht): Ich habe die ersten Wochen bewundernd an seinen Lippen gehangen.
GN: Im Ernst. Man kann das nicht lernen, einen Menschen zu erkennen. Was mich betrifft, so habe ich mir diese Menschenkenntnis hart erarbeitet. In meiner Diskothek, die ich früher in Mönchengladbach hatte, habe ich mich oft einfach in eine Ecke gestellt und den ganzen Abend nichts anderes getan, als die Menschen zu beobachten. Nur zugeschaut, wie sie sich bewegen, wie sie ihr Verhalten verändern während des Abends. Das hat mir wahnsinnig viel gebracht. Ich habe unter anderem gelernt, dass die allermeisten Menschen als Freunde für mich nicht infrage kommen. Die Phase, in der man gewöhnlich den Versuch unternimmt, miteinander auszukommen, die kann ich überspringen. Das war auch bei Delling so.
Zeit: Gab es den berühmten Moment, in dem Sie ahnten, dass Sie Freunde werden könnten?
GN: Ich wusste sofort, was für ein Mensch da vor mir steht. Danach hat sich alles ganz einfach entwickelt. Wichtig ist, dass es einen gemeinsamen Nenner bei den Dingen gibt, an denen man zusammenarbeitet. Dieses Gemeinsame gab es bei uns von Anfang an.
Zeit: Wer von Ihnen beiden hat den ersten Schritt getan?
GN: Ich habe schon zu meiner Zeit als Fußballer eine Mauer um mich herum errichtet. Wer mich erreichen wollte, musste diese Hürde nehmen. Das habe ich verlangt. Mein Interesse war immer dann geweckt, wenn sich jemand diese Mühe machte.
GD: Über die Netzer-Mauer muss ich täglich. Hilfreich war, dass wir uns in einer Ausnahmesituation kennen gelernt haben, bei der Fußball-WM 1998. Wenn Sie ganze Tage mehr als zwölf Stunden lang zusammen sind, fehlen schon einmal ein paar Steine in der Mauer.
Zeit: Wie leben Sie Ihre Freundschaft? Wie oft telefonieren Sie miteinander, wie oft sehen Sie sich?
GN: Als Delling noch nichts zu tun hatte, beides sehr oft. Im Moment sehen wir uns nur während unserer gemeinsamen Zeiten bei der Nationalmannschaft oder bei gemeinsamen Terminen wie diesem.
GD: Im Augenblick ist es ein bisschen schwierig, mich überhaupt ans Telefon zu bekommen. Ich habe ja zurzeit einiges zu tun. Aber das muss ja nicht so bleiben.
Zeit: Hatten Sie schon einmal richtig Streit?
GD: Ja, aber dazu ist nichts weiter zu sagen, als dass ich natürlich die Situation durch meine Besonnenheit gerettet habe (lacht).
GN: Ich erinnere mich an einen Streit. Aber ich weiß wirklich nicht mehr, worüber. Wir haben danach ein paar Tage nicht miteinander telefoniert.
GD: Da war ja auch nichts weiter. Ich weiß aber noch, wo es war.
GN: Jetzt fällt es mir auch wieder ein! Es war während der WM 2002, vor einem Abendessen. Da habe ich mit der Autotür geknallt und gehofft, dass die Scheibe rausfliegt.
GD: Es war eine ganz normale Stresssituation. Es ging um nichts Wesentliches.
(…)
Zeit: Freund sein heißt einander respektieren. Haben Sie diese Grenze gegenseitig schon einmal überschritten?
GN: Ich habe Herrn Delling einmal vor laufender Kamera als Milchbubi bezeichnet. Hinterher habe ich mich und dann ihn gefragt, ob ich da nicht zu weit gegangen bin. Meine Frau hat mich deswegen ermahnt. Der Vorfall hat mich gelehrt, welche Voraussetzung da sein muss, damit eine Freundschaft halten kann: Nur wenn beide sich gut kennen, können sie sich solche kleinen Beleidigungen erlauben. Wenn ich auf jedes Wort achten müsste, wie sollte das gehen?
GD: Es war natürlich eine seiner üblichen Frechheiten. Aber wenn wir immer nur bierernst über Fußball reden sollten, wäre das doch für niemanden auszuhalten.
Zeit: Wie viel Spaß macht Ihnen denn Ihre Freundschaft?
GN: Sie ist ein permanenter Spaß und gehört zu dem guten Leben, das wir haben.
GD: Spaß? Mit Ihnen, Herr Netzer? Wovon reden Sie?

Christian Zaschke (SZ 8.4.) befürchtet die Entlassung Falko Götz’: „Trainerentlassungen funktionieren wie Wetterwechsel. Erst scheint die Sonne, alle sind froh und haben gute Laune, man denke an Wolfsburg zu Saisonbeginn. Dann zieht es sich allmählich zu, der Himmel wird grau, Regen droht, man denke an Wolfsburg seit Beginn der Rückrunde. Bald fallen die ersten Regentropfen, schließlich bricht das Gewitter los, man denke an Wolfsburg am vergangenen Sonntag: Trainer Jürgen Röber wurde entlassen. Richtet man den Blick nach Süden, auf den TSV 1860 München, so sieht man dort die ersten Tropfen fallen. Und da der April bekanntermaßen der grausamste Monat ist, mit Wetterwechseln im Minutentakt, stellt sich die Frage, ob nicht bald ein Gewitter über Trainer Falko Götz herniedergeht. Die Zeichen sprechen dafür: Die Mannschaft hat lediglich vier Punkte Vorsprung auf einen Abstiegsplatz, sie hat am vergangenen Samstag eine kraftlose Vorstellung geboten. Die Münchner Boulevardpresse hat sich auf den Trainer eingeschossen, es werden allerlei Kandidaten als Nachfolger gehandelt, gipfelnd im branchenüblichen Reflex, dass nun Werner Lorant zurückkommen müsse, um den Verein zu retten. Wenn die Diskussion auf dieses Niveau sinkt, ist dies ein untrügliches Zeichen dafür, dass das Klima sehr rau geworden ist. Allen Beteiligten wird mittlerweile nur noch so weit zugehört, wie es passt: Wenn der neue Präsident Karl Auer bemerkt, Götz säße gegen Bochum auf der Bank, danach sehe man weiter, wird das als Misstrauen gegenüber dem Trainer interpretiert – ungeachtet der Tatsache, dass der mit den Medien noch nicht allzu vertraute Auer bei Nachfrage betont, dass er keineswegs dem Trainer das Misstrauen aussprechen wolle, er habe mit der Aussage, dass man „weiter sehe“ ausdrücklich nicht den Trainer gemeint. Die üblichen Verdächtigen werden zitiert, ehemalige Spieler, und alle wissen alles besser, heißen sie nun Thomas Miller, Petar Radenkovic oder Olaf Bodden. Die Unruhe von außen könnte den Verantwortlichen im Klub egal sein, gäbe es nicht auch im Inneren ziemliche Unruhe. Noch immer ist die neue Führung in zwei Lager gespalten. Es gibt eine Gruppe im Aufsichtsrat, welche die sportliche Führung gern ersetzen möchte.“

In Italien gewinnt der, der am meisten betrügt

Italiens Vereinsfußball im Chaos, Hans-Jürgen Schlamp (Spiegel 5.4.) berichtet: „“60 Prozent der Vereine“, warnte Verbandspräsident Franco Carraro, drohe der Lizenzentzug. Nach Jahren, in denen viele Clubs über ihre Verhältnisse lebten, stehen einem Umsatz von einer Milliarde Euro nun Schulden von rund zwei Milliarden gegenüber. Seit 1996 verdoppelten sich die Einnahmen der Serie-A-Vereine, die Spielergehälter freilich stiegen um das Achtfache. Etliche Spitzenkräfte kassieren heute in ihrem Club über zehn Millionen Euro im Jahr und dieselbe Summe noch einmal über Werbeverträge. Vergebens wütet Italiens Rasenlegende Gianni Rivera seit langem gegen den „Größenwahn im Fußball“. In Italien hat die Verbindung von Fußball, Geschäft und Politik eine lange Tradition. Juventus Turin gehört der Fiat-Sippe Agnelli, der AC Mailand ist das PR-Instrument des Ministerpräsidenten Silvio Berlusconi, Inter Mailand wird vom Erdölmagnaten Massimo Moratti ausgehalten. Wenn die Mäzene straucheln, brechen auch ihre Vereine ein: Der AC Parma steht vor dem Nichts, seit sein Besitzer, der Parmalat-Pleitier Calisto Tanzi, im Knast landete. Der ehemalige Patron von Lazio Rom, Sergio Cragnotti, sitzt aus ähnlichen Gründen ein – auch seine Fußball-AG sucht verzweifelt einen Käufer. Viele Tifosi, die im Fußball ihren Lebensmittelpunkt finden, sind tief enttäuscht. Ihre Wut auf „Politik und Business“ entlädt sich regelmäßig in Gewalt gegen die „Staatsmacht“, zuletzt beim römischen Derby zwischen AS und Lazio, wo das im Stadion kursierende Gerücht, ein 16-jähriger Junge sei unter einem Polizeifahrzeug zu Tode gekommen, sogar zum Spielabbruch führte. In Ordnung ist der „calcio italiano“ schon lange nicht mehr, nicht auf den Rängen der Stadien, noch weniger in den Bilanzen der Clubs. (…) Bei ihren Winkelzügen hilft den Clubs Berlusconi, der Robin Hood des italienischen Ballsports. Als Besitzer des AC Mailand kennt sich der Regierungschef mit den Bilanztricks der Liga aus. Er weiß, dass spätestens wenn die Verträge der künstlich überteuerten Fußballer auslaufen, deren Buchwert kräftig nach unten korrigiert werden muss – eine Zeitbombe in den Vereinsbilanzen. Um diese zu entschärfen, entschloss sich die Regierung voriges Jahr zu einem Geschenk, das die EU-Wettbewerbshüter in Brüssel bis heute noch nicht genehmigt haben. Statt den Wertverlust des Spielerkaders in dem Jahr abzuschreiben, in dem er eintritt, wie es das Gesetz ursprünglich vorschrieb, dürfen die Vereine nun die Negativzahlen auf zehn Jahre verteilen. Das macht aus den bedrohlichen Millionen-Hämmern homöopathische, leicht verdauliche Dosen. Davon profitiert auch Berlusconis Club kräftig. Hätte der AC Mailand die fälligen Wertberichtigungen in seine letzte Bilanz einrechnen müssen, wäre er mit 250 Millionen Euro ins Minus gerutscht. Doch dank Berlusconis „Fußball-Rettungsdekret“, wie es die Medien nannten, waren es nur 30 Millionen. Auch Inter Mailand und die römischen Clubs konnten ihren Verlust um jeweils 100 bis 300 Millionen Euro drücken. Insgesamt rechnete sich Italiens Elite-Liga auf diese Weise um eine Milliarde Euro reicher, als sie ist. Die Bilanztrickserei ist nur eine der vielen dunklen Machenschaften im italienischen Nationalsport. So mancher Verein zahlt auf die offiziellen Spielergehälter noch einmal dieselbe Summe als Schwarzgeld drauf. Rentenversicherungsbeiträge für ihre Spieler sind 15 Clubs der Serie A und B schuldig, insgesamt 22,5 Millionen Euro. Wenn alle Bilanzkosmetik nicht mehr hilft, sorgen gefälschte Bankbürgschaften dafür, dass die Bücher scheinbar in Ordnung sind: Gegen AS Rom, Ancona und Neapel ermitteln deshalb die Staatsanwälte. „Es war schon immer so“, schimpfte kürzlich Michel Platini, französischer Fußballheroe im Exekutivkomitee des europäischen Fußballverbandes (Uefa), „in Italien gewinnt der, der am meisten betrügt.““

Der grosse Bluff ist vorbei

Peter Hartmann (NZZ 6.4.) fügt hinzu: „Eigentlich sind es nur noch sechs. Von den „sieben Schwestern“ des Calcio ist die AC Fiorentina des Filmproduzenten Vittorio Cecchi Gori vor zwei Jahren bankrott gegangen. Die Tabelle der Serie A spiegelt eine scheinbar intakte Fassade: 1. Milan. 2. Roma. 3. Juventus. 4. Lazio. 5. Parma. 6. Inter. Gianni Agnelli, der einstige Juventus-Patriarch, hatte schon vor drei Jahren den Durchblick, als er verkündete: „Das Fest ist vorbei.“ Heute heisst die schlichte Erkenntnis: „Der grosse Bluff ist vorbei“ („La Repubblica“). Agnelli ist tot. Sergio Cragnotti, der abgehalfterte Besitzer von Lazio Rom, sitzt wegen des Zusammenbruchs seines Konserven-Konzerns Cirio im Gefängnis. Nur die 70 000 Lazio-Kleinaktionäre können den Klub noch retten – wenn jeder pro Kopf rund 1500 Euro an die überlebensnotwendige Kapitalerhöhung beiträgt, das Monatsgehalt eines Arbeiters. Calisto Tanzi, Herr über das zusammengekrachte Phantasie-Imperium Parmalat und über die AC Parma – auch er bleibt in Haft. Der staatliche Aufräumer sucht dringend einen Käufer für die Artistentruppe. Die Spieler zahlen inzwischen das Essen nach dem Spiel selber, denn die Kasse ist leer. Franco Sensi, der eigenmächtige Mehrheitseigentümer der AS Roma, der in seiner Fussball- Leidenschaft vermutlich über 850 Millionen Euro Schulden aufgetürmt hat, muss der Bank Capitalia als Gegenleistung für eine Blitzsanierung 49 Prozent seiner privaten Erdölholding Italpetroli überschreiben. Und während die gehäutete AC Fiorentina schon wieder die Rückkehr in die Serie A vorbereitet, versucht ihr früherer Boss Cecchi Gori das Familienerbe zu verscherbeln, etwa den Palazzo Borghese und das Teatro Adriano, Italiens grössten Kinopalast, um sich vor dem Konkurs zu retten. Die Verschwendung leisten können sich nur die AC Milan des Ministerpräsidenten Silvio Berlusconi, die „Alte Dame“ Juventus im Portefeuille des Agnelli-Clans und Internazionale, das Fass ohne Boden der Ölhändler-Dynastie Moratti. Milan und Juventus verrechnen ihre Verluste mit steuerlichen Vorteilen über die Mutterfirmen. (…) Die letzte grosse Katharsis nach dem Bestechungsskandal Anfang der achtziger Jahre, als Klubs wie Milan und Lazio zwangsrelegiert wurden und der Milan-Präsident Colombo als Geldbriefträger für seine korrupten Spieler aufflog, hat das Land auch nicht in den Abgrund gestürzt. Im Gegenteil: Italien wurde 1982 Weltmeister.“

Das Streiflicht (SZ 8.4.): „Dass Gold und Hase irgendwie zusammengehören und darum zusammenwachsen müssen, weiß niemand besser als der österreichische Schokoladenfabrikant Hauswirth. Seit den achtziger Jahren wickelt die Firma ihre Osterhasen in goldenes Stanniol ein. Genauso wie die Schweizer Firma Lindt & Sprüngli. Weil die sich ihren Goldhasen jedoch rechtlich schützen ließ, ist ein Rechtsstreit zwischen den beiden Herstellern entbrannt. Schließlich ist der goldene Osterhase ein Verkaufsschlager. Vom Erfolg des Goldhasen hat sich aber anscheinend auch der FC Bayern inspirieren lassen. Von der kommenden Saison an will er seine Mannschaft in goldenen Trikots zu Auswärtsspielen schicken. Ob die Farbe Gold Fußballspieler ebenso vorteilhaft kleidet wie Osterhasen, sei dahingestellt. In der subtilen Farbwelt der Fußballpsychologie jedenfalls verrät der Wechsel eine Imagekorrektur. Mit den neuen Trikots möchte man wohl an die so genannten goldenen Jahre des Vereins zwischen 1968 und 1976 anknüpfen. Nicht umsonst heißt es ja Meister Lampe. Ob es da ein gutes Omen ist, dass die zweite Münchner Erstligamannschaft ebenfalls die Farbe Gold in ihren Auswärtstrikots verwendet? Der TSV 1860 ist abstiegsgefährdet. Und schon droht aus dem fernen Korea der ehemalige Löwentrainer Werner Lorant, unter den Goldhasen des Fußballs so etwas wie die lila Kuh: „Komme sofort!“, um die Löwen zu retten. Vielleicht sollte man die Bayern-Spieler zwecks Abgrenzung von den Löwen zusätzlich mit dem für den Goldhasen typischen Glöckchen am roten Halsband versehen. Das Glöckchen, das dem Peilsender der Brandenburger Feldhasen entspricht, könnte den Spielern außerdem helfen, einander auf dem Spielfeld besser zu orten. Niemand ist schließlich gefeit gegen den Abstieg in die zweite Liga, dem Brandenburg des Fußballs.“

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