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Im Visier der Lizenzerteilungs-Kommission

Oliver Fritsch | Freitag, 6. August 2004 Kommentare deaktiviert für Im Visier der Lizenzerteilungs-Kommission

Jean-Marie Lanoë (NZZ 6.8.) kommentiert den Start in die Première Division: „An sich müssten die französischen Klubs voller Zuversicht der neuen Saison entgegenblicken, die am Freitagabend in Angriff genommen wird. Denn der oft etwas unterschätzte Klubfussball im Hexagone hinterliess in der vergangenen Spielzeit auf der europäischen Bühne bis zum letzten Vorhang Spuren: Die AS Monaco stand im Champions-League-Endspiel, Olympique de Marseille trat im Uefa-Cup-Final an. Doch die Probleme sind die alten geblieben. Unter anderem lässt die hohe Besteuerung in Frankreich als erschwerender Faktor im Vergleich mit den konkurrierenden Ligen die Vereine schnell einmal ins Visier der Lizenzerteilungs-Kommission geraten; als Folge davon müssen die besten Spieler ins Ausland verkauft werden. Im Falle des teuersten Verkaufs eines Spielers eines französischen Klubs überhaupt – Didier Drogba wechselte für 37 Mio. Euro von Olympique de Marseille (OM) zu Chelsea – kann man wenigstens noch relativieren, dass OM umgehend den Grossteil dieses Geldes reinvestierte (u. a. in Luyindula, Bamogo, Lizarazu, Pedretti und Costa). Doch solche mildernde Umstände gibt es im Fall des Titelhalters Olympique Lyonnais (OL) keine. Im Klub des Serienmeisters (Meister in den vergangenen drei Saisons) musste der Präsident Jean-Michel Aulas das gut gehütete Geheimnis lüften, wonach die finanzielle Basis des Vereins trotz dessen regelmässigen Teilnahmen in der Champions League viel brüchiger ist als gemeinhin angenommen. Der Aderlass im Hinblick auf diese Saison untermauert dies, denn mit Dhorasoo (zur AC Milan), Müller (Mallorca), Edmilson (Barcelona) und Luyindula (OM) verliessen gleich vier Teamstützen den Verein, ohne adäquat ersetzt zu werden. Als schwacher Trost bleibt dem Meister, dass auch Mitkonkurrenten prominentes Personal ziehen lassen mussten.“

„Europas Spitzenklubs lernen sparen – Rückgang der Transferkosten, Anstieg der Umsätze“ NZZ

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