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Internationaler Fußball

In Bälde wird man von einem verkannten Genie sprechen

Oliver Fritsch | Freitag, 17. September 2004 Kommentare deaktiviert für In Bälde wird man von einem verkannten Genie sprechen

Felix Bräm (NZZ 17.9.) bedauert den Rücktritt Marcelo Bielsas: „AFA-Präsident und Fifa-Vizepräsident Julio Grondona hatte Bielsas Vertrag trotz dem vorzeitigen Ausscheiden an der WM 2002 verlängert. Weitsichtig und auf Kontinuität setzend, auch wenn er das Heu mit dem scheidenden Nationaltrainer nicht immer auf der gleichen Bühne hatte. Der Grossteil der Fans hat aber Bielsa diesen Misserfolg nie verziehen. Schnell vergessen war der souveräne Sieg in Südamerikas WM-Qualifikationsgruppe. Der Nationalelf sollte fortan im eigenen Land ein heftiger Wind ins Gesicht blasen. Bielsa, „El Loco“ (der Verrückte), war als Sündenbock auserwählt. Diese Verantwortung hatte er übernommen, die Spieler gegen aussen in Schutz genommen und nun die Konsequenzen gezogen. Die Masse der Fans und der Journalisten kamen mit dem introvertierten Denker nie zu recht. In Bälde wird man aber von einem „verkannten Genie“ sprechen. Würde Hermann Hesses Roman „Der Steppenwolf“ im Fussballmilieu spielen, die Hauptrolle wäre mit Marcelo Bielsa perfekt besetzt.“

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