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Ascheplatz

Kurskiller, Plattmacher, Aasgeier

Oliver Fritsch | Montag, 20. September 2004 Kommentare deaktiviert für Kurskiller, Plattmacher, Aasgeier

Wieder schlechte Presse für Borussia Dortmund: Freddie Röckenhaus (SZ 20.9.) stellt den künftigen Aktionär vor: „Der berüchtigte Börsen-Spekulant Florian Homm wird offenbar maßgeblich über die Geschicke von Borussia Dortmund mitbestimmen. Das geht aus Börsenkreisen und insbesondere einem umfangreichen internen Papier namens „Road Show London 2004″ hervor, das Borussia Dortmund zur Anwerbung neuer Aktionäre erstellt hat und das der SZ vorliegt. Wie berichtet, hat Fonds-Manager Homm, Enkel des Versandhaus-Millionärs Josef Neckermann, den größten Teil des BVB-Aktienpakets des Bonner Verlegers Norman Rentrop übernommen Rentrop hatte gemeinsam mit dem anderen Großaktionär, dem Brauerei-Unternehmer Michael Schiemann, vergeblich versucht, einen sinnvollen Sanierungskurs in Gang zu bringen. Der als christlich engagiert geltende Rentrop hatte letzte Woche aufgegeben und verkauft. Nachfolger Homm ist in Börsenkreisen bekannt für rücksichtslose Praktiken, die offenbar über den Rahmen des Legalen hinausgegangen sind. Erst vergangene Woche wurde der Harvard-Absolvent wegen „erwiesener Kursmanipulationen“ an der Aktie des Mietwagen-Unternehmens Sixt von der Bundesfinanzaufsicht „Bafin“ zu einer Geldbuße verdonnert. Zuvor war Homm in den Kurssturz der Finanz- und Grundstücksfirma WCM verwickelt. Auch hier wurden ihm ungesetzliche Kursmanipulationen vorgeworfen. Beunruhigend ist überdies der Branchenruf des Finanzjongleurs: Das Manager-Magazin betitelte ihn bereits unwidersprochen als „Kurskiller“, „Plattmacher“, „Aasgeier“ oder – in Anspielung auf seinen Wohnsitz Mallorca – als „Zerleger von Mallorca“. Homm operiert häufig mit so genannten „Leerverkäufen“, bei denen er am rapiden Kursverlust seiner Unternehmen märchenhafte Gewinne erzielt. Zu den Kursverlusten soll er, so die Bundesfinanzaufsicht, durch gezielt gestreute Gerüchte und negative „Analysen“ selbst beigetragen haben. Homm nutzt dabei seine Firmensitze Zürich und die als Steuerparadies für Briefkastenfirmen bekannten Cayman Islands in der Karibik.“

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