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Homm verdient in der Regel an fallenden Kursen

Oliver Fritsch | Dienstag, 21. September 2004 Kommentare deaktiviert für Homm verdient in der Regel an fallenden Kursen

Wie gehts weiter in Dortmund? „Florian Homm, Dortmunds neuer Aktionär, verdient in der Regel an fallenden Kursen“ (FAZ) / das Management will das Westfalenstadion zurückkaufen, vermutlich um mit Stephen Schechter zu verhandeln

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Ralf Nöcker (FAZ/Wirtschaft 21.9.) sieht sich die Arbeit Florian Homms, des neuen Dortmunder Aktionärs, mal genauer an: „Der großgewachsene Homm verdient in der Regel an fallenden Kursen. Er leiht sich Aktien beispielsweise bei einer Fondsgesellschaft, verkauft sie und hofft darauf, daß sie bis zu dem Zeitpunkt, zu dem er sie zurückgeben muß, an Wert verloren haben. In diesem Fall kauft er die nun billiger gewordenen Papiere auf und gibt sie an die Fondsgesellschaft zurück. Die Differenz zwischen diesem niedrigeren Kaufpreis und seinem Verkaufspreis – abzüglich der Leihgebühren der Fondsgesellschaft – macht seinen Gewinn aus. An sich ist gegen dieses recht riskante Vorgehen nichts einzuwenden. Heikel wird die Sache allerdings, wenn der Investor die Kursbewegungen, von denen er profitiert, mehr oder weniger selbst herbeiführt. So geschehen bei Sixt. Eine Analyse der United Zurichfinance, an der Homm zwar nominell nur eine Minderheitsbeteiligung hält, empfahl die Aktie des Autovermieters wegen angeblicher Bilanzrisiken zum Verkauf. Der Kurs brach daraufhin ein. Ähnliches hatten zuvor der Finanzdienstleister MLP und die Beteiligungs- und Immobiliengesellschaft WCM erleben müssen. Auch hier hatte United Zurichfinance Verkaufsempfehlungen lanciert, die zu dramatischen Kurseinbrüchen geführt hatten. Zumindest im Fall WCM hat Homm seine sogenannte Analyse später zurückgenommen. Sein Geld dürfte er zu diesem Zeitpunkt allerdings bereits verdient haben.“

Freddie Röckenhaus (SZ 21.9.) berichtet den Finanzplan Dortmunds: „Die Dementis sind bei Borussia Dortmund ausgegangen. Bereits am Montag bestätigte Manager Michael Meier im „Morgenmagazin“ des WDR, dass der börsennotierte Klub mit Hilfe einer Groß-Anleihe in Höhe von mindestens 120 Millionen Euro beim in London ansässigen Finanzmakler Stephen Schechter das Westfalenstadion zurückkaufen will. Die SZ hatte dies unter Berufung auf ein vorliegendes Papier „London Roadshow 2004″ gemeldet, das für potentielle Neu-Aktionäre erstellt worden war, um ihnen die Zeichnung der demnächst auf den Markt kommenden frischen BVB-Aktien schmackhaft zu machen. Meier behauptet allerdings, es sei noch keine endgültige Entscheidung gefallen, ob das Geld tatsächlich vom angesehenen Anleihe-Spezialisten Schechter komme. Das könnte daran liegen, dass Schechter an eine Anleihe die Bedingung geknüpft hat, dass die geplante Kapitalerhöhung erfolgreich ist. Meier sagte, der Rückkauf des Westfalenstadions sei Teil einer „Neuordnung unserer Finanzen“. Experten erkennen an, dass mit dem Plan, den Stephen Schechter dem Dortmunder Management um Gerd Niebaum und Michael Meier bereits vor gut sechs Monaten erstmals vorgeschlagen hatte, eine gewisse „Beruhigung an der Kreditfront“ einkehren könnte. (…) Dortmunds Vorstand rechnet den Neuaktionären vor, dass nach den fast 67 Millionen Euro Verlust der vergangenen Saison schon in dieser Spielzeit wieder eine schwarze Null stehe. Angesichts der überaus optimistischen Prognosen winken Experten wie der Kleinaktionärs-Schützer Stefan ten Doornkaat ab: Die Zahlen aus Dortmunds Road-Show gehörten ins Reich der Fabel.“

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