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Presseschau für den kritischen Fußballfreund

Internationaler Fußball

Befehl von oben

Oliver Fritsch | Donnerstag, 16. Dezember 2004 Kommentare deaktiviert für Befehl von oben

Martin Hägele schreibt noch immer für die Frankfurter Rundschau, heute über die Fußball-Begeisterung in Japan: „Asiens beste Fußball-Nation ist zu einer stimmungsvollen Großmacht gewachsen. In der J-League kommen mittlerweile 19 000 Zuschauer im Schnitt, Tickets in den WM-Arenen von Saitama und Yokohama gehen innerhalb von zwei Stunden telefonisch und über Internet weg, selbst wenn Zicos Schützlinge nur gegen Indien oder Singapur antreten. Kein anderes Land hat einen vergleichbaren Boom erlebt. Ausgelöst haben diese Entwicklung nicht nur patriotische Sportfunktionäre: Es war ein Befehl von oben, Wirtschaftsmacht und Nation sollten sich auch im populärsten Sport der Welt produzieren. Politiker, Konzerne und Konglomerate setzten all ihre Werbekräfte hinter dieses Unterfangen, das unter dem gesellschaftlichen Slogan „vom Reisfeld zum Fußballfeld“ angelaufen war. Die J-Leage gilt inzwischen als Musterbetrieb. (…) Japan, das 120-Millionen-Volk, kann es sich nicht leisten, das nächste Familienfest des Fußballs zu verpassen – ein gar schreckliches Bild, und der blanke Horror, wenn stattdessen die armen Kicker aus Nordkorea auf Reise gehen würden.“

Liebedienern ist was anderes – Martin Hägeles Äußerungen über die FR vor einer Woche

Top Drie?

Bertram Job (NZZ 16.12.) über Feyenoord Rotterdam: “Die besten Zuschauer der Liga, aber längst nicht die besten Spieler: Das ist die derzeitige Situation im niederländischen Traditionsverein. Im Süden der Hafenmetropole ist man es gewohnt, sich zur führenden Dreifaltigkeit im Fussball zu zählen. Bis heute spricht man in der kleinen, aber stolzen Fussballnation von den „Top Drie“, womit der PSV, Ajax und Feyenoord gemeint sind. Doch ausser hohen Erwartungen ist auch in dieser Saison wenig am Vorzeigeverein der Hafenstadt optimal. Und das kann nur hartnäckige Optimisten überraschen. Seit Jahren bemüht sich die Vereinsführung vergeblich, mit einem relativ grosszügigen Budget (jetzt etwa 50 Millionen Euro) eine grosse Mannschaft aufzubauen.“

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