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Presseschau für den kritischen Fußballfreund

WM 2006

Blumige Fiktionen

Oliver Fritsch | Freitag, 21. Januar 2005 Kommentare deaktiviert für Blumige Fiktionen

Matti Lieske (taz 21.1.) kritisiert die Imagekampagne der Bundesregierung: “So schamlos haben Politiker noch nie versucht, den Fußball für ihre Zwecke zu instrumentalisieren, wie jetzt Gerhard Schröder und Konsorten mit ihrer „1. FC Deutschland 06″ getauften Imagekampagne. Dagegen verblasst sogar Helmut Kohls schwergewichtiges Rangewanze an Bertis Europameister. 20 Millionen Euro werden verpulvert, um anlässlich der WM 2006 ein rosiges und idyllisches Bild von Good Ol Germany vorzugaukeln. Die Einheimischen sollen bitte vergessen, dass ihnen der Staat das Geld aus der Tasche zieht, damit die Unternehmen weiter kaum Steuern zahlen müssen und als Exportweltmeister brillieren können. Den ausländischen Gästen soll, weil die Realität offenbar nicht als Wirklichkeit taugt, mit allen Mitteln der Suggestion ein virtuell optimiertes Deutschland präsentiert werden – „modern und sympathisch“, könnte ja sein, dass ihnen das im täglichen Umgang nicht auffällt. Nun werden sie so lange mit blumigen Fiktionen überschüttet, bis sie jedes Raunzen eines Berliner Busfahrers für eine Ode an die Freude halten.“

Die FAZ (21.1.) meldet: „Die Fifa und die Agentur Infront haben sich darauf verständigt, daß die Fans alle 64 Spiele bei der WM 2006 in Deutschland auf Großbildleinwänden verfolgen können.“

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