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Ball und Buchstabe

Es geht ja gerade erst los

Oliver Fritsch | Samstag, 5. Februar 2005 Kommentare deaktiviert für Es geht ja gerade erst los

Wettskandal – Thomas Kistner (SZ 5.2.) sieht Dunkles auf den Weltfußball zukommen: „Töricht ist es, von Einzelfällen zu reden, wenn der Staatsanwalt die Affäre schon über Deutschland hinausreichen sieht. Dieser Betrug wurzelt in der Sportwettbranche, eine weltweit operierende Milliardenindustrie, die sich gewiss nicht nur auf den deutschen Markt fokussiert. Mancher muss das noch lernen, etwa Sepp Blatter, der den DFB ob seiner Versäumnisse rügte. Dieselbe Rüge kann er jetzt nach Belgien schicken, auch dort geht es um Ergebnisbetrug. Den Fußball, nicht nur den deutschen, wo die Zockerszene im Westen noch gar nicht ausgeleuchtet ist, wird das Thema lange beschäftigen. Es geht ja gerade erst los.“

Hilfloser Versuch

Michael Eder (FAZ 5.2.) besucht Jürgen Jansens Pressekonferenz: „Jansen, sichtlich aufgewühlt, aber das Interesse auch genießend („Meine Damen und Herren, liebe Fernsehzuschauer“), erhebt sich von seinem Stuhl und bittet im bestens ausgestatteten Multimediaraum um die Einspielung einer ersten Spielszene. (…) So steht Jansen vor der Videowand, will Beweise zeigen, und sein Anwalt meint, man würde das doch sehen, wenn einer betröge. Es ist ein hilfloser Versuch, mit Hilfe von Videobildern Dinge sichtbar zu machen, die nicht sichtbar zu machen sind. Und es wird klar, wie recht die Fußballrichter mit ihrer grundsätzlichen Vorsicht gegenüber „Fernsehbeweisen“ haben. Sie sind schon bei der Frage mit Vorsicht zu genießen, ob ein Schiedsrichter eine Szene falsch beurteilt; für die Beantwortung der Frage, warum ein Schiedsrichter eine Szene falsch beurteilt, sind sie völlig ungeeignet.“

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