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Ball und Buchstabe

Gedopt wie in Radrennställen und in der Leichtathletik

Oliver Fritsch | Samstag, 26. Februar 2005 Kommentare deaktiviert für Gedopt wie in Radrennställen und in der Leichtathletik

Peter Hartmann (NZZ 26.2.) schlussfolgert aus dem Bericht, wonach Juventus Turin systematisches Doping nachgewiesen worden sein soll: „Mit der Augenwischerei ist es nun vorbei. Der Fall Juventus belegt, dass im Fussball nach medizinischer Strategie gedopt wird, wie in Radrennställen und in der Leichtathletik, und nicht nur versehentlich Einzeltäter ertappt werden – auch wenn der Fifa-Generalsekretär Urs Linsi unlängst noch schwadronierte, „es“ bringe nichts. (…) Den Spielern droht ein Prozess wegen Falschaussage. Zum Handeln gezwungen gegen den mächtigsten Klub Italiens werden endlich auch der italienische Fussballverband, der bisher respektvoll zugeschaut hat, sowie die Uefa. Denkbare Sanktionen wären die Aberkennung der Titel und nachträgliche Sperren der noch aktiven Fussballspieler, möglicherweise auch ein Punkteabzug in der nächsten Meisterschaft. Oder Schwamm drüber wegen Verjährung.“

Den Anforderungen des Profifußballs nicht mehr gewachsen

Matti Lieske (taz 26.2.) ärgert sich über Prozessfreudigkeit und mangelnde Solidarität der vom Hoyzer-Skandal betroffenen Zweit- und Drittligavereine: „Die einzige moralisch einwandfreie Lösung des Dilemmas nach Aufdeckung des Wettskandals wäre gewesen, sämtliche von Hoyzer geleiteten Partien dieser Saison inklusive Pokal zu wiederholen. Das hätte jedoch das Einverständnis aller Beteiligten vorausgesetzt. Ehrensache, sollte man meinen, doch die sportlichen Profiteure der Hoyzer-Spiele sträuben sich mit allen Mitteln, auch juristischen, gegen das, was eigentlich selbstverständlich sein sollte. Dem DFB fehlt offenkundig jede moralische Autorität, aber auch jedes Machtmittel, um den Egoismen der Klubs etwas entgegensetzen zu können. Längst ist der Verband mit seinen althergebrachten, von Ehrenamt und Amateurismus geprägten Strukturen den Anforderungen des Profifußballs nicht mehr gewachsen. Zumindest die Bereiche Disziplinar- und Schiedsrichterwesen sollten daher schnellstens an die DFL abgegeben werden.“

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