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Interview

Ich will hier nicht weg

Oliver Fritsch | Montag, 4. April 2005 Kommentare deaktiviert für Ich will hier nicht weg

Peter Neururer mit Richard Leipold (FAS 3.4.)
FAS: Ein Teil der Bochumer Fans hat jüngst versucht, Sie während eines Heimspiels aus dem Stadion zu mobben. Wie haben Sie das empfunden?
PN: Es hat wirklich weh getan, ich hatte so etwas noch nie erlebt, egal wo ich war. Richtige Anhänger tun so etwas nicht. Fans haben das Recht, ihren Unmut zu äußern, aber sie sollten es mit Respekt tun. Die Abteilung „Niedermachen“ will einfach nur den Trainer weghaben.
FAS: Hätten Sie nach dem Erreichen des fünften Platzes mehr Kredit erwartet?
PN: Das ist hier ein Beispiel dafür, wie schnell die Stimmung kippen kann. Es zählt nur das Ergebnis. Das ist alles unverhältnismäßig. Als wir Erfolg hatten, bin ich über Gebühr belohnt worden, dafür bin jetzt alleine für die Niederlagen zuständig. Ich arbeite und denke genauso wie vorher. Aber das können die Fans nicht beurteilen. Dazu brauchten Sie den nötigen Sachverstand. Wo sollen sie den herhaben? Und selbst wenn sie ihn hätten, dann müßten sie jedes Training beobachten, bei jedem Gespräch dabeisein, um sich ein Urteil bilden zu können. Dafür haben sie keine Zeit, hoffentlich, sonst wären sie alle arbeitslos, und das wäre schlimm.
FAS: Macht es Ihnen noch Spaß, in Bochum zu arbeiten?
PN: Ja, wir sind noch enger zusammengerückt. Beim VfL darf ich authentisch sein, hier im Ruhrgebiet bin ich zu Hause. Ich fühle mich wohl.
FAS: Kein Wunder, so einen hochdotierten Vertrag wie beim VfL bekommen Sie vermutlich so schnell nicht wieder.
PN: Doch. Ich hatte, auch in dieser Saison, einige Angebote aus dem Ausland. Da gab es einige exotische Interessenten, die mich mit Geld zugeschüttet hätten. Aber ich will hier nicht weg. Ich werde nie wieder umziehen.

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