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Ball und Buchstabe

Es finden zwei Spiele statt

Oliver Fritsch | Montag, 25. April 2005 Kommentare deaktiviert für Es finden zwei Spiele statt

Warum häufen sich Gewalt, Zorn und Aggression gegen Schiedsrichter? Peter B. Birrer (NZZaS 24.4.): „Die Exzesse um Meier und Frisk sind auf vielschichtige Ursachen zurückzuführen: Grosse Spiele werden von unzähligen TV-Kameras und sonstigen Medien verfolgt und in Einzelteile zerlegt. Jeder kritische Entscheid kann sekündlich kommentiert und von aussen herangetragen werden. „Die Szenen werden siebenmal in Zeitlupe und Super-Zeitlupe gezeigt, Funktionäre werden verrückt gemacht“, sagt Volker Roth, der Chef der Uefa-Schiedsrichterkommission, womit das „beste Wissen und Gewissen“ zertrampelt werde. Überspitzt ausgedrückt, finden zwei Spiele statt: jenes am Fernsehen und jenes auf dem Platz. Mit Polemiken um Schiedsrichter werden auch Auflagen und Quoten gesteigert. Vorgänge werden personalisiert und simplifiziert. Scheidet England aus, kann nicht immer Beckham oder der Trainer schuldig sein – so ist es der Spielleiter. Die Gazzetta dello Sport schrieb nach dem Römer „Abbruch“-Spiel, dass man mit einem anderen Referee hätte weiterspielen können; Frisk sei „etwas theatralisch“ gewesen. Die Aufarbeitung in den Medien ist die eine Seite. Entscheidender ist das Verhalten der Direktbeteiligten. „Das sind Fachleute, die oft nicht ein Fünkchen Verantwortung zeigen“, sagt Roth.“

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