Ball und Buchstabe
Es ist eine Ehre für mich, daß er mich überhaupt eingeladen hat
Kommentare deaktiviert für Es ist eine Ehre für mich, daß er mich überhaupt eingeladen hat
| Dienstag, 15. November 2005Diego Armando Maradona, ein Muster Argentiniens – Josef Oehrlein (FAZ) setzt das Kopfschütteln über den Eitlen und seine Beliebtheit fort: „Warum sehen die Argentinier Maradona alles nach? Warum laufen sie ihm immer noch hinterher, obwohl seine Fußballerkarriere schon seit langer Zeit beendet ist? Warum gehört seine Sendung zu den beliebtesten im argentinischen Fernsehen? Maradona verkörpert, anschaulicher als jede andere Figur: Argentinien. Wie er hat das Land immer wieder schwere Krisen und Konflikte durchgemacht und versucht, sich danach wiederaufzurappeln. Die Folgen der jüngsten Katastrophe sind noch nicht überwunden. Der neue Maradona macht seinen Landsleuten vor, wie man sich am eigenen Schopf aus dem Sumpf zieht, wie man die unangenehmen Seiten der eigenen Vergangenheit ganz einfach abstreift und von vorne beginnt. Mehr kann man von einem Idol nicht verlangen.“ Maradona hat sine Zusage für das Abschiedsspiel Julio Cesars rückgängig gemacht, nachdem Cesar die plötzliche Geldforderung des „habgierigen Kaufmanns Maradona“ (FAZ) nicht erfüllen wollte. Maradonas Interview aus der letzten Woche, in dem er der Sport Bild und uns Lesern die Säcke voll macht, können wir heute genüsslich lesen und zitieren: „Ich verlange keinen Cent von Julio. Ich würde für ihn durchs Feuer gehen. Es ist eine Ehre für mich, daß er mich überhaupt eingeladen hat. Es ist auch eine Ehre, in Deutschland zu spielen – das Land, in dem bald eine Weltmeisterschaft stattfinden wird. (…) Es ist mein erstes Spiel nach langer Zeit, und ich habe mir viel vorgenommen.“
taz: KFC Uerdingen wird 100; ob weitere Jubiläen folgen, ist fraglich