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Ball und Buchstabe

Friedensmission

Oliver Fritsch | Samstag, 14. Januar 2006 Kommentare deaktiviert für Friedensmission

Der FC Bayern muss sich für sein Testspiel im Iran rechtfertigen, viele Redaktionen kritisieren die Bayern wegen dieser Kooperation mit einem anscheinend regimenahen Fußballklub bissig. Uli Hoeneß, der sich gerne als Staatsmann verkaufen möchte („Wir haben 2006 zum Jahr der Kooperation erklärt“), verteidigt das Spiel als Botschaft an das iranische Volk. Warum denn immer von Politik reden, wenn’s doch nur ums Geld geht? Christian Schwager (BLZ) schreibt: „Der Iran hat zwar sein umstrittenes Atomprogramm wieder aufgenommen, zudem fiel Staatspräsident Ahmadinedschad zuletzt durch antisemitische Hetze auf, aber was soll’s – ist ja Politik. Auch wird Hoeneß die sechsstellige Gage vermutlich nur widerwillig einstecken. So dürfen sich die Münchner ganz und gar unschuldig fühlen. Können sie doch nichts dafür, wenn es diese Ignoranten nicht begreifen wollen: dass Fußball und Politik stets strikt zu trennen sind.“ Evi Simeoni (FAZ) fügt an: „Man solle auf dem Teppich bleiben, heißt es, Sport und Politik müsse man trennen können. So, als handelte es sich beim FC Bayern um eine Amateurmannschaft auf Friedensmission und nicht um ein Profit-Unternehmen mit Expansionsdrang nach Asien, das sich ein üppiges Entgelt für seinen Auftritt hat zahlen lassen. So etwas würde die Stiftung Warentest wohl Etikettenschwindel nennen, doch leider reicht ihr langer Arm nicht bis nach Teheran.“

Welt: Spiel mit der Propaganda – Iran nutzt den Besuch des FC Bayern, um seine Atompolitik darzustellen
Tsp: Um die Iran-Reise des FC Bayern gibt es Streit
Uli Hoeneß: „Mit Boykott hat man Probleme noch nie gelöst“, zeit.de

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