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Presseschau für den kritischen Fußballfreund

WM 2006

Panikmache

Oliver Fritsch | Donnerstag, 16. Februar 2006 Kommentare deaktiviert für Panikmache

Friederike von Tiesenhausen (FTD) lehnt den Vorschlag ab, die Bundeswehr bei der WM zur Gewährleistung der inneren Sicherheit einzusetzen: „Das ist unnötige Panikmache. Die Bedrohungen, um die es bei einer Ausweitung des Bundeswehrmandats geht, betreffen Hilfe bei der Abwehr von Anschlägen mit schmutzigen Bomben, von Selbstmordattacken und Geiselnahmen. Solchen Katastrophen beugt man nicht dadurch vor, dass man Soldaten vor Stadien aufstellt. Mit 250.000 Landes- und 30.000 Bundespolizisten müsste die Sicherheitslage bei der WM im Griff zu behalten sein. Abgesehen davon können – wie dies sogar schon zur Bewachung von Bundeswehrkasernen geschieht – private Sicherheitsdienste zum Objektschutz eingesetzt werden. Und wenn dann wirklich noch Not am Mann ist, können Soldaten auch nach jetziger Rechtslage die Polizei hinter den Kulissen entlasten. Doch Schäuble und seinen Getreuen in der Union geht es um einen Paradigmenwechsel. (…) Bei der Weltmeisterschaft geht es nicht zuletzt darum, ein gutes Bild von Deutschland zu geben. Wir laden die Welt ein, zu Gast bei Freunden zu sein. Ein Land, das sich seit Jahren seiner zivilen Kultur rühmt, würde viel verspielen, wenn die Feiern fröhlicher Fans von Soldaten flankiert würden. Richtig fatal wäre aber, wenn sich stahlbehelmte deutsche Soldaten mit Hooligans prügeln müssten.“ Reinhard Müller (FAZ) fügt hinzu: „Ohne Verfassungsänderung sind auch manche der jetzt in Aussicht gestellten großzügigen Hilfen durch die Bundeswehr bei der Weltmeisterschaft (vom Awacs-Einsatz bis zum Objektschutz) rechtlich zweifelhaft – es sei denn, man hält dieses Ereignis aus deutscher Sicht schon vor dem Eröffnungsspiel für einen besonders schweren Unglücksfall.“

FAZ: Schäuble beharrt auf Bundeswehr-Einsatz während der WM

Welt: Marken-Streit um die WM – Zeitungen und Magazine wehren sich mit Alternativ-Logos gegen Restriktionen des Weltfußballverbandes

FR: In den neuen Arenen und unter dem harten Winter leidet der Rasen wie nie – und bietet ein grauenhaftes Bild

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