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Internationaler Fußball

Laufstark, unaufgeregt, fein organisiert

Oliver Fritsch | Freitag, 3. März 2006 Kommentare deaktiviert für Laufstark, unaufgeregt, fein organisiert

Nur 0:1 in Holland – Christian Eichler (FAZ) warnt vor Ekuador: „Zwar haben auch die drei deutschen WM-Gruppengegner ihre Länderspiele verloren. Doch keiner dürfte dabei einen solch starken Eindruck gemacht haben wie Ekuador. In Europa hat man mitbekommen, daß Ekuador in der WM-Qualifikation unter zehn südamerikanischen Ländern nur Brasilien und Argentinien den Vortritt lassen mußte, die beiden Giganten überdies daheim besiegte. Und erklärt das gern mit dem Heimvorteil der dünnen Luft im 2850 Meter hoch gelegenen Quito. Doch auch in Brasilien und Argentinien hat das Team jeweils nur 0:1 verloren, so wie jetzt auch in Amsterdam. Laufstark, unaufgeregt am Ball und fein organisiert, so stellt Ekuador für die besten Teams der Welt auch auf Meereshöhe eine harte Nuß dar – erst recht für Deutschland im 60 Meter hoch gelegenen Berlin am 20. Juni.“

Fußballwertarbeit made in Germany

Uwe Marx (FAZ) berichtet vom 1:0-Sieg der USA über Polen: „Jürgen Klinsmann ist nicht allein. Es gibt doch Pawel Janas. Auch der hat seine liebe Mühe, eine Mannschaft WM-tauglich zu machen. Die Amerikaner hatten auf jedem Gebiet die Hoheit: musikalisch, indem sie als Begrüßung patriotische Klassiker wie ‚Born in the USA‘ einspielten, sicherheitstechnisch, indem sie deutlich mehr Hubschrauber als üblich über dem Stadion kreisen ließen, sportlich, indem sie den Gegner kontrollierten. Und das mit Fußballwertarbeit made in Germany: In der Startelf standen Kasey Keller (Borussia Mönchengladbach), Steve Cherundolo (Hannover 96), Gregg Berhalter (Energie Cottbus) und Landon Donovan (ehemals Bayer Leverkusen). Das Tor schoß allerdings ein anderer, Angreifer Clint Dempsey von New England Revolution, der danach vor einigen der etwa 13.000 Zuschauer, überwiegend Amerikaner, militärisch korrekt salutierte. (…) Die Polen haben ihre eigenen Probleme, und sie dachten gar nicht daran, die hohe Niederlage der deutschen Mannschaft als Mutmacher zu interpretieren. Es gab einige überraschte Gesichter, aber kein herausforderndes Wort. Außerdem haben sie einen dabei, der sich auskennt mit den Qualitäten deutscher Mannschaften bei großen Turnieren: Fußballpräsident Listkiewicz war 1990 in Rom sehr nah dran, als Deutschland Weltmeister wurde – er war Linienrichter.“ Detlef Esslinger (SZ) fügt an: „Wer nach Kaiserslautern gefahren ist, um Aufschluss zu erhalten über Polen, der hat ein Spiel erlebt, aus dem sich nur bedingt Schlüsse ziehen lassen. Es fand nämlich in der zweiten Halbzeit in einem Schneesturm statt. Am Ende war das weiße Feld voll grüner Rutschspuren, und wenn Pawel Janas, vielleicht mit einem Anflug von Humor, auch meinte, der Ostwind sei ein Vorteil für die Amerikaner gewesen, weil ihnen der Schnee nur in den Nacken geblasen wurde, seinen Männern jedoch ins Gesicht – so wurde dieser vermeintliche Vorteil dadurch egalisiert, dass die vielen Spieler aus den Südstaaten der USA Schnee an keiner Körperpartie gewohnt sind: Er habe so etwas bisher erst einmal erlebt, erzählte Clint Dempsey, zuhause in Texas. Damals hätten sich beide Mannschaften darauf verständigt, den Sieger schnell per Elfmeterschießen zu bestimmen.“

BLZ: Frankreichs Fußballer suchen ihre Linie und leiden an der Sturheit ihres Trainers Domenech

taz: Nach dem 2:1 Englands über Uruguay wird vor allem über den schlakisgen Angreifer Peter Crouch gesprochen

NZZ: Neuerliche Talentprobe der Schweizer Fussballer in Glasgow

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