indirekter freistoss

Presseschau für den kritischen Fußballfreund

Ball und Buchstabe

Machen S’ et jut da, Herr Jutendorf! Sonst nehmen die einen aus der Soffjetzone!

Oliver Fritsch | Dienstag, 7. März 2006 Kommentare deaktiviert für Machen S’ et jut da, Herr Jutendorf! Sonst nehmen die einen aus der Soffjetzone!

Deutschlands Spur in der Welt – Erik Eggers (FTD) schildert sein Behagen auf der Kölner Ausstellung „Global Players“: „Es ist nicht übertrieben, diese Schau als Perle des offiziellen Kunst- und Kulturprogramms zu bezeichnen, rund 250.000 Euro sind dafür aus dem 30 Mio. Euro starken Fonds des Bundesinnenministeriums geflossen. Dabei hätte auch das Auswärtige Amt die Finanzierung übernehmen können. Denn deutschen Fußballern und Trainern gelang nach dem Zweiten Weltkrieg oft mit spielerischer Leichtigkeit, was den Diplomaten lange verwehrt blieb: Annäherung und Normalität. Die staatlich gelenkten Fußballmissionen begannen 1961, als Rudi Gutendorf von der Adenauer-Regierung nach Tunesien geschickt wurde, um Entwicklungsarbeit beim Aufbau von Verbandsstrukturen zu leisten. Überliefert sind zwei legendäre Sätze, die der Kanzler dem Trainer auf den Fluren des Auswärtigen Amtes mitgab: ‚Machen S’ et jut da, Herr Jutendorf! Sonst nehmen die einen aus der Soffjetzone!‘ Die Kölner Ausstellung schöpft aus dem reichen Arsenal solcher Anekdoten. Zu den amüsantesten Geschichten gehört die von Sepp Piontek. Nach seiner Tätigkeit in Dänemark trainierte er in Grönland und wurde ‚in Naturalien‘ bezahlt. ‚Einmal im Monat“, erinnert sich Piontek, „kam ein Lastwagen von Royal Greenland und füllte meine Tiefkühltruhe bis an den Rand mit Heilbutt, Lachs, Hummer und den berühmten Schneekrabben, die sonst nur die dänische Königin bekommt.‘“

Kommentare

Comments are closed.

  • Quellen

  • Blogroll

  • Kategorien

  • Ballschrank

114 queries. 0,600 seconds.