indirekter freistoss

Presseschau für den kritischen Fußballfreund

WM 2006

Theaterbühne und Tanzparkett zugleich

Oliver Fritsch | Donnerstag, 1. Juni 2006 Kommentare deaktiviert für Theaterbühne und Tanzparkett zugleich

Andrzey Rybak (FTD) wiegt die Bedeutung der WM-Teilnahme für Angola: „Für Angola ist die erste WM-Teilnahme in der Geschichte eine Sensation – das Land hofft auf etwas wie das ‚Wunder von Bern‘, das 1954 für Deutschland den Neuanfang nach dem Zweiten Weltkrieg markierte. Das afrikanische Land wurde von einem fast drei Jahrzehnte währenden brutalen Bürgerkrieg erschüttert, eine Million Menschen fielen ihm zum Opfer. Seit 2002 schweigen die Waffen. Das ganze Land ist stolz auf die ‚Palancas negras‘, die schwarzen Antilopen, wie die Spieler des Nationalteams genannt werden. Wenn sie gegen Portugal, das Team der ehemaligen Kolonialherren, antreten, wird jeder Angolaner mitfiebern. (…) Fast eine Milliarde Menschen leben in Afrika – und fast alle sind verrückt nach Fußball. Zwischen Mogadischu und Monrovia, zwischen Kairo und Kapstadt werden ständig talentierte Nachwuchskicker entdeckt, die mit Technik und Eleganz, Leidenschaft und Spielfreude begeistern. In Afrika ist Fußball nicht allein ein vergnüglicher Zeitvertreib. Das Spiel bietet den Unterprivilegierten eine Chance, dem Elend zu entkommen, sich Anerkennung zu verdienen. Das Spielfeld ist hier Theaterbühne und Tanzparkett zugleich, es geht um Ausdruck, Rhythmus und Geschmeidigkeit. ‚Im afrikanischen Fußball ist es nicht wichtig, ein Tor zu erzielen, sondern es mit Stil und Eleganz zu erzielen‘, sagt Roger Mila, der Altstar aus Kamerun. Der internationale Durchbruch ist den afrikanischen Fußballnationen bislang noch nicht gelungen.“

BLZ: Wie ein betäubtes Pferd – beim WM-Finale 1998 taumelt Ronaldo über den Rasen

sueddeutsche.de: Auch Nicht-VIP-Karten sind offenbar in großer Zahl ohne Personalisierung vergeben worden: Ausländische Fans scheren sich wenig um die Fifa-Regeln, sondern bieten die begehrten Tickets munter zum Tausch an

NZZ: über den ökonomischen Wert der WM-Rechte 2006

NZZ: über den Umgang mit „Schmarotzer“-Marketing bei der EM 2008

Ein Interview im Tagesspiegel mit Franz Beckenbauer, der sich darüber beklagt, daß manche Leute mit dem Fußball zu viel Geld verdienten

Kommentare

Comments are closed.

  • Quellen

  • Blogroll

  • Kategorien

  • Ballschrank

110 queries. 0,479 seconds.