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Keine Kollateralschäden für die bilateralen Ballbeziehungen

Oliver Fritsch | Freitag, 8. September 2006 Kommentare deaktiviert für Keine Kollateralschäden für die bilateralen Ballbeziehungen

3:1 gegen Italien – Christian Eichler (FAZ) drückt seinen Beifall über die Vielfalt in Frankreichs Spiel aus: „Frankreich war noch vor einem Jahr ein spielerischer Pflegefall, jede Phantasie erstickt von der Angst, die Spielkontrolle zu verlieren. Es war Folge einer zehnjährigen kreativen Monokultur im Spielaufbau, der Monokultur Zidane. Mit dessen Rückkehr vor einem Jahr begann die Wende zur alten Klasse, sie vollzog sich mit den WM-Siegen gegen Spanien und Brasilien. Das überraschendste ist nun, daß anders als nach der EM 2004, als Zidane schwach war und Frankreich ohne ihn noch schwächer wurde, Frankreich nach der WM 2006, wo er glänzte, ohne ihn noch mehr glänzt. Ohne Zizou, den großen, tragischen Helden – mit Govou, dem Kleindarsteller.“ Sydney Govou schießt zwei Tore und macht den französischen Trainer zum Gewinner: „Govou gegen den Weltmeister aufzubieten gehört zu den rätselhaft richtigen Entscheidungen, die mehr und mehr die Statur und Autorität des noch vor drei Monaten höchst umstrittenen Domenech ausmachen.“ Peter B. Birrer (NZZ) ergänzt: „Seit der WM ist Domenech im Steigflug. Er scheint unantastbar.“

Erleichtert registriert Eichler, daß Feindseligkeit ausbleibt: „Und was war nun mit der vielbeschworenen ‚Revanche‘? Die Zuschauer hörten zwar nicht auf Domenechs Bitte und pfiffen während der italienischen Hymne. Doch bei der Schweigeminute für Giacinto Facchetti schwiegen sie, und während des Spiels blieb die Stimmung im zivilen Rahmen. Keine Kollateralschäden also für die bilateralen Ballbeziehungen, anders als nach der Affäre Schumacher/Battiston 1982, als man einige Zeit brauchte, um zwischen Deutschland und Frankreich wieder ganz unbelastet Fußball zu spielen.“

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