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Handstreich des mächtigen Mannes

Oliver Fritsch | Mittwoch, 15. November 2006 Kommentare deaktiviert für Handstreich des mächtigen Mannes

Klaus Langhardt (FAZ) berichtet von der Trainerentlassung und Vorstandsdegradierung bei Eintracht Braunschweig durch den Hauptsponsor Jochen Staake: „Geahnt hatten es viele nach einem schonungslosen Interview in der Lokalpresse, in dem er dem Präsidium Ahnungslosigkeit und Amateurverhalten vorwarf. Doch daß Staake den Traditionsverein quasi im Handstreich einnehmen und Nägel mit Köpfen bei der Eintracht machen würde, das kam doch überraschend. Der Kaufmann, der mit seinem Unternehmen Staake Investment schon lange die Rolle des mächtigen Mannes im Klub innehatte, entmachtete das Vorstandsteam um den zuletzt deutlich überforderten Präsidenten Gerhard Glogowski. Staake, seit 1995 der einflußreichste Geldgeber im Verein, wurde seinem Ruf als unnachgiebiger Aufräumer damit innerhalb weniger Wochen mehrmals gerecht, nachdem auf seinen Druck hin schon der einstmals von ihm geholte Manager Wolfgang Loos abserviert worden war. (…) Das Präsidium ist ab sofort nur noch für die Amateurmannschaften im Klub zuständig, darf vielleicht noch bei öffentlichen Anlässen Glückwunschadressen loswerden. Glogowski, immerhin ehemaliger Ministerpräsident Niedersachsens, wurde zum Grüßaugust degradiert.“ Langhardts Fazit läßt eher Zustimmung zu Staakes Durchgreifen anklingen: „Jochen Staake hat die Deckung des Drahtziehers hinter den Kulissen verlassen und sich in einer sehr schwierigen Situation an die Spitze der Eintracht gestellt.“

Längst nicht mehr unantastbares Idol

Thomas Klemm (FAZ) vertritt die Auffassung, daß Christoph Daums Absage Wolfgang Overath und die restliche Kölner Führung in die Enge treibe: „Aus der Daum, heißt es für den FC, und vor allem für dessen Präsidenten Overath, seit vier Jahrzehnten ein kölsches Idol und seit zweieinhalb Jahren ein glückloser Vereinspräsident. Der frische Wind, den Overath in den Klub bringen wollte, bläst ihm nun selbst mächtig ins Gesicht. Vier Trainer wurden unter seiner Ägide verschlissen, und nach der Absage des Wunschnachfolgers für Hanspeter Latour stehen der längst nicht mehr unantastbare Präsident und Manager Meier vor der FC-Mitgliederversammlung am Dienstag unter doppeltemn Druck. Wie verkaufen die beiden ihre Niederlage, und welchen Trainer können sie auf die Schnelle gewinnen, der sich nicht als Notlösung fühlt? Overath, der Daums Ja-Wort hinterherjagte, wirkte zuletzt selbst wie ein Getriebener; auch deshalb, weil Sponsoren über ihr weiteres Engagement nachdenken, falls der FC nicht in dieser Saison aufstiege.“

Tsp: Daum sagt dem 1. FC Köln schon wieder ab – diesmal endgültig

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