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Presseschau für den kritischen Fußballfreund

Ascheplatz

Comeback des Jahres

Oliver Fritsch | Mittwoch, 10. Oktober 2007 Kommentare deaktiviert für Comeback des Jahres

Staunen und Kopfschütteln über den Deal der DFL mit Leo Kirch

Marcus Theurer (FAZ/Wirtschaft) kommentiert die Entscheidung der DFL, die Fernsehverwertungsrechte an Leo Kirch zu verkaufen: „Es ist das Comeback des Jahres. In der Medienindustrie und auch in der Bundesliga war Kirch nach der Insolvenz lange verbrannt. Zu groß war das Erdbeben auch in den Vereinen gewesen, deren wichtigster Finanzier Kirch mit seinen Fernsehgeldern war. Dass der alte Mann nun wieder groß ins Geschäft einsteigen kann, ist deshalb eine faustdicke Überraschung, ein Fußballmärchen, an das noch vor wenigen Monaten niemand geglaubt hätte.“

Peter Stolterfoht (Stuttgarter Zeitung) hebt den Zeigefinger: „Es gibt keinen Zweifel mehr: In der Bundesliga geht es ausschließlich ums Geld. Und wo der finanzielle Erfolg das einzige Ziel ist, sucht man Moral und Ehre vergeblich. (…) Mehr als nur moralische Bedenken ruft allerdings die Vereinbarung zwischen der DFL und Kirchs Agentur Sirius hervor, gemeinsam ein Bundesligaprogramm zu produzieren, das auch Fernsehsendern zur Verfügung gestellt wird. Wer dieses Angebot annimmt, der disqualifiziert sich selbst. Und die DFL disqualifiziert sich mit diesem Angebot, das schließlich nichts anderes darstellt als die klassische PR und damit ein Eingriff in die journalistische Unabhängigkeit ist.“

Das Ende des kritischen Sportjournalismus?! allesaussersport kann da nur lachen: „Ach ja, die Todensanzeigen für den kritischen Sportjournalisten … Ja, habe ich auch schon gehört, dass es in der Bundesligaberichterstattung welche geben soll. Klar, ab Sommer 2009 ist Schluss mit ‚Bayern hat Scheiße gespielt.‘“

stern.de-Kommentar: Das Sündenregister des Leo Kirch
FAZ: Leo Kirch vermarktet die Fußball-Bundesliga

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