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Getafe macht die Trainer groß, St. Petersburg liquide

Oliver Fritsch | Donnerstag, 3. April 2008 Kommentare deaktiviert für Getafe macht die Trainer groß, St. Petersburg liquide

Die Gegner Bayerns und Leverkusens im Portrait

Ralf Itzel (Berliner Zeitung) stellt uns und Franz Beckenbauer den FC Getafe vor: „Es ist eine Mischung aus gestandenen Profis wie Abbondanzieri, dem Schweizer Celestini oder dem Rumänen Contra und hungrigen Talenten wie dem Uruguayer Albin oder Rubén de la Red, einer Leihgabe von Real Madrid, soeben erstmals für Spaniens Nationalelf nominiert. Das Team wird geführt von einem aufstrebenden Trainer, der für anspruchsvollen Fußball steht: Michael Laudrup. Mittlerweile hat der Däne das Interesse bei Chelsea erregt, in einer Linie mit den Vorgängern Bernd Schuster oder Quique Sanchez Flores, der zum FC Valencia wechselte. Getafe macht die Trainer groß, nun ist auch das Team erwachsen. So hat der Verein mit den 12.000 Mitgliedern die Stadt bekannt gemacht. Die Getafenses sind stolz auf ihre Fußballer.“

Javier Cáceres (SZ) berichtet, dass Getafe alle Pessimisten widerlegt habe: „Alles deutete darauf hin, dass Getafe weit über die eigenen Grenzen gegangen war, als der Klub im vorigen Jahr, seinem dritten Erstligajahr überhaupt, unter Bernd Schuster das Pokalfinale erreichte und an den Uefa-Cup-Plätzen kratzte (für den laufenden Uefa-Cup qualifzierte sich Getafe als Nachrücker für Pokalsieger und Champions-League-Vertreter Sevilla). Doch nach jenem unguten Beginn hat Laudrup Schuster deutlich übertroffen. Getafe ist die einzige Mannschaft Spaniens, die in allen drei Wettbewerben noch vertreten ist, und sie spielt dazu noch einen ansehnlichen Fußball.“

Paul Ingendaay (FAZ) fügt hinzu: „Der Gründungsmythos des FC Getafe ist die Geschichte eines wahrgewordenen Traums, eines Sieges von David gegen Goliath. Ganz oben regelt der Unternehmer Ángel Torres die Angelegenheiten des Klubs, nun schon in der sechsten Saison. Sein Projekt ließe sich mit dem Satz umschreiben: ‚Mal sehen, wie weit wir kommen.’ Die Antwort: ziemlich weit. Die wichtigste Heldentat ist bereits geschafft, nämlich das vierte Jahr nacheinander mit Anstand in der höchsten spanischen Fußballklasse zu spielen, zurzeit auf Platz zwölf, mit gleichem Abstand zur Abstiegszone wie zu den Uefa-Pokal-Plätzen. Keine Kleinigkeit bei einem Jahresetat von 16 Millionen Euro.“

Bestmarken

Patrick Krull (Welt) bestaunt das Konto des Leverkusener Gegners Zenit St. Petersburg, der von Gasprom gesponsert wird: „An Geld wird der geplante Aufstieg zum europäischen Schwergewicht nicht scheitern, soviel ist schon jetzt abzusehen. Der aktuelle Etat liegt bei rund 40 Millionen Euro. Für diese Saison wurden zwar erst Transfers für 9,2 Millionen Euro getätigt, doch lag das in erster Linie an der Zurückhaltung des für seinen Kaufrausch schon zu Mönchengladbacher Zeiten berüchtigten Trainers Dick Advocaat. Weil die Saison Mitte März erst beginnt, haben es russische Klubs im Winter traditionell schwer, gute Spieler zu bekommen. Sie rüsten lieber im Sommer nach, und dann wird auch die zweite große Einkaufswelle der St. Petersburger erwartet. In der Spielzeit 2006/2007 etwa gab der Klub 41 Millionen Euro für Spieler aus. Die Zeit des Darbens wie noch ein paar Jahre zuvor, als die Transferausgaben mangels Liquidität gen Null tendieren mussten, waren da endgültig vorbei. Mittlerweile führt der Verein sämtliche Bestmarken an.“

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