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Nicht auf einer Wellenlänge

Oliver Fritsch | Freitag, 29. August 2008 Kommentare deaktiviert für Nicht auf einer Wellenlänge

Thomas von Heesen ist nicht mehr Nürnbergs Trainer / VfR Aalen verpflichtet Jürgen Kohler

Nürnberg und Thomas von Heesen trennen sich, und, das ist das Überraschende, Präsident Michael Adolf Roth bekommt nicht viel Schelte von der Presse. Denn die Entscheidung, wer auch immer sie getroffen, beeinflusst oder initiiert hat, tritt auf die Zustimmung der Journalisten. Ingo Durstewitz (FR) hält sie für überfällig: „Die Trennung war unausweichlich. Im Grunde kommt sie drei Monate zu spät. Denn schon während der Erstligasaison und spätestens nach dem Abstieg kristallisierte sich heraus, dass von Heesen und der 1. FC Nürnberg nicht auf einer Wellenlänge funken. Der Westfale kam mit seiner nüchternen und technokratischen Art gar nicht gut an am Valznerweiher, zumal als Nachfolger des kauzigen, aber sehr beliebten Volkstribuns Hans Meyer. Von Heesen hat es in Windeseile geschafft, auch die letzten Sympathien bei den Fans zu verspielen, und der bockige Coach unternahm nichts, sie zurückzugewinnen. Er machte seinen Job, unnahbar und oberlehrerhaft. Dabei war seine Mission schon im Mai gescheitert, der Makel des Abstiegs haftete an ihm.“

Volker Kreisl (SZ) stimmt ein: „Auch wenn diese Trennung abrupt wirkt, so hat sich doch in den sechs Monaten seit Heesens Einstieg beim Club einiger Ärger angestaut. Nie ist ihm jene Wende gegen den Misserfolg gelungen, wegen dessen Hans Meyer im Februar gehen musste.“

Ich will Aalen in die Bundesliga führen

Von Matthias Schmid (Stuttgarter Zeitung) erfahren wir, dass sich ein neuer Verein gefunden hat, der Jürgen Kohler für einen Trainer hält – nämlich der Drittligist VfR Aalen, der sich nach vier Spieltagen von Edgar Schmitt trennt: „Der Weltmeister von 1990, soll die Mannschaft von der Ostalb zum ersten Mal in der Vereinsgeschichte in die zweithöchste deutsche Fußballklasse führen. ‚Weltmeisterlich’ war ein Wort, das in Bezug auf seinen Namen in den zurückliegenden Jahren nur als Spieler beim FC Bayern, bei Juventus Turin und in Dortmund fiel. Als Trainer kann dieses Attribut bei Kohler nach dessen Intermezzi beim DFB (U 21) und beim MSV Duisburg allenfalls verwendet werden, wenn man die Worte ‚von wegen’ voranstellt. Doch diese ungenügenden Referenzen schienen die Verantwortlichen nicht abzuschrecken.“

„Ich will Aalen in die Bundesliga führen.“ Diese Zielsetzung hab ich jetzt nicht erfunden, so wird Kohler tatsächlich zitiert.

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