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Beängstigende Chancenverwertung der Leichtfüßigen

Frank Baade | Samstag, 14. März 2009 Kommentare deaktiviert für Beängstigende Chancenverwertung der Leichtfüßigen

Bremen trifft gegen St. Etienne das Tor nur ein Mal / Hamburger Abwehrschwäche setzt sich gegen Galatasaray fort

Jan Reschke (Spiegel Online) beschreibt das Bremer Lavieren zwischen Extremen: „Es ist derzeit nicht leicht, Fan von Werder Bremen zu sein. Das Team: im Mittelfeld der Bundesliga etabliert. Das Präsidium: in Aufruhr nach den zweifelhaften Transferzahlungen um Jürgen L. Born. Die Spielkultur: zwar kreativ-leichtfüßig, aber abschlussschwach. Die Reaktion von den Rängen nach dem Abpfiff fasste dann auch die Gemütslage zusammen. Jubel und Applaus galten dem knappen Erfolg, die unüberhörbaren Pfiffe jedoch der teils beängstigenden Chancenverwertung der Bremer. Drei, vier Treffer hätten es durchaus sein können, und damit eine entspannte Ausgangsbasis für das Rückspiel. Wirklich ärgerlich geriet die letzte halbe Stunde, in der die Bremer Chancen im Fünf-Minuten-Takt vergaben.“

Gift im Auswärtsspiel

Erik Eggers (Financial Times Deutschland) ist nicht erstaunt über Hamburger Abwehrfehler: „Galatasaray verengte die Räume vor dem eigenen Strafraum geschickt; weder Jansen (links) noch Piotr Trochowski (rechts) kamen in den Rücken der Abwehr, Silva leistete sich zu viele Fehler, zudem fehlte es dem HSV-Aufbau an Ideen. Hinzu kam die Überlegenheit der Gäste bei Standards.“

Johannes Korge (Spiegel Online) bestätigt Eggers: „Im Stadion herrschte eine giftige Atmosphäre, der HSV musste sich wie bei einem Auswärtsspiel vorkommen, jede Ballberührung wurde mit einem Pfeifkonzert der rund 12.000 Gästefans quittiert. Beeindrucken ließ sich der HSV dennoch nicht, er bemühte sich um Angriffsschwung. Die Türken hatten zunächst mehr vom Spiel. Dem HSV fehlte nach den deftigen Niederlagen gegen Wolfsburg und in Mönchengladbach vor allem in der Abwehr die Sicherheit.“

Achtelfinalfluch

Falk Schneider (Welt) erkennt ein gerechtes Remis und macht Raum für Aberglauben: „Martin Jol ist erst seit Beginn dieser Saison Trainer in der Hansestadt und kennt ihn nicht, den Achtelfinalfluch, der die Hamburger immer wieder heimsucht. Im vergangenen Jahr gab es auf dem Weg ins Viertelfinale das K.o. gegen Bayer Leverkusen – 0:1 im Hinspiel. 2006 verlor der HSV das Hinspiel sogar mit 0:2 bei Rapid Bukarest. Diesmal also ein 1:1 gegen Galatasaray mit einem beträchtlichen Schönheitsfehler. Gerade bis zur Halbzeit erlebten die Zuschauer einen hochgradig uninspirierten Auftritt der Gastgeber: ohne Druck, ohne Mut, ohne Leidenschaft. Immerhin steigerte sich das Jol-Team nach dem Seitenwechsel: erst Jansens Tor, dann der Platzverweis gegen Emre Asik. Zur bedingungslosen Offensive konnte es sich nicht durchringen – die Vergangenheit im Kopf und die gefährlichen türkischen Konter vor Augen. Ein Sieg war so nah wie eine Niederlage, das Remis am Ende gerecht, weil keiner volles Risiko ging.

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