indirekter freistoss

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Vermischtes

freistoss gegen Zensursula

Guy Simonow | Mittwoch, 6. Mai 2009 10 Kommentare

Der indirekte freistoss beteiligt sich am Protest gegen Internetsperren

Unsere Familienministerin Ursula von der Leyen fordert, offensiv gegen Kinderpornographie vorzugehen. Als Mittel zur Verbreitung der Kinderpornpgraphie identifiziert sie das „Internet“ und hat deswegen einen Gesetzesentwurf (PDF) vorbereitet, der die Distribution von Kinderpornographie über das ‚Internet‘ erschweren soll. Nach ihrem Plan sollen User, die auf Internetseiten stoßen, die Kinderpornographie verbreiten, durch ein Stoppschild am weiteren Zugang zu diesen Seiten gehindert werden.

Wir würden uns gerne einem Kampf gegen Kinderpornographie anschließen, sehen aber in den anvisierten Maßnahmen keinen Nutzen, um die Verbreitung und Verbreiter solcher Inhalte wirksam zu bekämpfen. Vielmehr wird einem Verfahren zur Sperrung irgendwie gearteter nicht gewünschter Inhalte Tür und Tor geöffnet. Sprachlich wie inhaltlich begeben wir uns auf ein Terrain, in dem von Zensur, Filterung und Sperrung die Rede ist. Dies trifft die freie Meinungsäußerung. Dem Aktivismus gegen derlei Praktiken schließen wir uns hiermit und mit der lustigen Ursula auf unserer Seite an.

zum Thema:

Aktivismus

Kommentare

10 Kommentare zu “freistoss gegen Zensursula”

  1. Lena
    Mittwoch, 6. Mai 2009 um 22:05

    1. Dieses Spam-Script nervt.

    2. Es ist kein Statement gegen Zensur, es ist schlicht Verhonepipelung.

    3. Es nimmt Ihnen keiner ab, dass Sie gerne gegen Kinderpornographie vorgehen würden.

    4. Die NZZ-Internetperle verkommt. Schade.

  2. Guy Simonow | netzlaboranten
    Mittwoch, 6. Mai 2009 um 22:25

    welches Spam-Script? 😉

    Es nimmt auch Frau von der Leyen niemand ab, dass sie nur gegen Kinderpornographie vorgehen möchte.

  3. Dirk
    Donnerstag, 7. Mai 2009 um 08:19

    @Guy Simonow

    schon Vater?

  4. Guy Simonow
    Donnerstag, 7. Mai 2009 um 09:45

    @Dirk seit über 10 Jahren.

  5. Marvin Nash
    Donnerstag, 7. Mai 2009 um 10:55

    Danke. Wer hier ernsthaft den Vorschlag von der Ursula begrüßt, kann das doch nicht ernst meinen. Das ist ja nicht der erste Schritt zum Überwachungsstaat. Immer wird freundlich alles abgenickt von der Bevölkerung und am Ende wundert man sich, dass man keine Rechte mehr hat. Wer die Freiheit aufgibt um Sicherheit zu erlangen, wird am Ende beides verlieren. Hab leider vergessen von wem das ist.

    Die Frage, ob der Kollege Kinder hat, ist übrigens unverschämt, weil das nichts mit dem Sachverhalt zu tun hat. Du ihm aber – hätte er keine – absprechen würdest, das beurteilen zu können.

  6. Lena
    Donnerstag, 7. Mai 2009 um 13:23

    @Guy Simonow: danke, dass das spam script wieder weg ist.

    Es mag sein, dass Frau v.d.Leyen keine Ahnung vom Internet hat, aber dass sie gegen Kinderschänder mit Kamera und deren Konsumenten vorgehen will, das nehme ich ihr ab.

    Und ich hätte auch mal gerne nur eine ehrbare Seite gewusst, die durch dieses – ja nicht wirksame – Verfahren irreparabel geschädigt worden ist.

    Regulierungen und Verbote gehören nicht nur ins Bankster-Gewerbe, ins Telefonnetz oder den Straßenverkehr, nein die gehören auch ins Internet. Nicht alles was geht, ist Freiheit. Freiheit für wen? Oder anders gesagt, Freiheit für wen nicht?

  7. Guy Simonow
    Freitag, 8. Mai 2009 um 10:34

    @Lena
    Sicher will Frau v.d. Leyen dagegen vorgehen, das nehme ich ihr auch ab. Aber die Mittel für den Kampf sind falsch gewählt.

    Es geht nicht darum, welche Webseite konkret darunter zu leiden hätte, es geht darum, Technik zu etablieren, um Kontrolle auszuüben. Die Menschen, die hier von Freiheit reden haben Angst, dass das Thema Kinderpornographie – über deren Schändlichkeit alle Einig sind – dafür hergenommen wird, Maßnahmen einzubringen, die nur nach Mißbrauch schreien. Wir hatten in letzter Zeit genügend Beispiele (Bahn, Discounter, etc).

    Für mich persönlich ist das Argument „Wer sich nichts zu schulden kommen läßt, braucht sich vor Überwachung nicht zu fürchten“ kein schlagendes Argument.

    Natürlich gehören Regeln zum Verkehr dazu. Aber: wir haben doch Regeln. Kinderpornographie und die Verbreitung sind verboten. Die Anbieter müssen zur Rechenschaft gezogen werden, diese Seiten müssen vom Netz und die Betreiber hinter Gitter. Kein Stoppschild. Das hat im Prinzip nichts mit den Regeln im Internet zu tun und sollte deswegen auch nicht vermischt werden.

    Internetfilter und Zugriffsüberwachug seitens der Behörden können gefährliche Machtmittel eines Überwachungsstaates sein. Ich denke, es lohnt sich, für Freiheit zu kämpfen. Freiheit für alle – Meinungsfreiheit. Nicht alles, was geht ist Freiheit, das stimmt, das ist ein weites Feld, aber im Fall von Straftaten wie Kinderpornographie spielt ja auch diese Freiheit, für die gekämpft wird, keine Rolle. Pädophile sollten die Freiheit behalten, sich gefahrlos in Selbsthilfeforen über ihr Problem auszutauschen, ohne dass das BKA mithört und die IP-Adressen mitloggt.

  8. miraculi
    Freitag, 8. Mai 2009 um 10:38

    @Lena: Du hast das Ausmaß des Problems nicht verstanden. Alle sind gegen Kinderpornographie, aber die Mittel von Zensursula sind nicht nur unzureichend, sondern führen im Gegenteil in die Richtung einer unkontrollierbaren Zensur („Wer überwacht die Überwacher?“) durch das BKA. Der Börsenverein z.B. ist einer der ersten, der noch andere Seiten gesperrt haben wollte.

    Infos zum Thema:
    http://snipurl.com/hlu38 [www_schockwellenreiter_de]

    http://snipurl.com/hbuq3 [www_heise_de]

  9. Marc P.
    Freitag, 8. Mai 2009 um 12:45

    Ein Bekannter von mir sagte mir, die jetzt geplante Maßnahme ist sowas wie eine Trennwand vor einer Videothek, die unter der Ladentheke Kinderpornos anbietet.
    Was muß jemand tun, um dort nach Kinderpornos zu fragen? -> Um die Trennwand herumgehen. Mit anderen Worten, der „Schutz“ ist umgehbar.

    Ich habe mal gehört, die Unterdrückung von Sexualität führt zu jeder Art von Perversionen. Kinderpornos sind nur eine davon. Also fü rmich ist hier der Hebel anzusetzen.

    Man mag jetzt einwenden, bei uns ist Sex doch gar nicht unterdrückt, und sagen: „schau doch mal, wie frei verfügbar nackte Frauen (in Zeitschriften, Playboy u.ä., Werbeplakate) es gibt und wieviele Pornos und wie leicht es ist zu einer Prostituierten zu gehen.“

    Dann sage ich, „eben. Wenn alle ihre Sexualität natürlich leben könnten, wäre der Bedarf nach Prostitution und das interesse an einer nackten Frau auf einer Zeitschrift verschwindend gering.“

    Das ist auch meine Meinung, doch ausgedacht habe ich mir das nicht, daß haben so schlaue Leute wie Wilhelm Reich, Osho oder zahllose andere, mit Körpertherapie vertraute Menschen gesagt.

    Wäre schön, wenn dieses Wissen zu einer Änderung im Bewußtsein führt.

  10. Hugelgupf » Blog Archiv » Linksammlung: KiPo-Netzsperren-Diskussion [UPDATE 25 08.05.09]
    Freitag, 8. Mai 2009 um 13:45

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