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Am Grünen Tisch

Baubeginn an der goldenen Brücke

Jan-Carl Ronnecker | Dienstag, 15. Juni 2010 Kommentare deaktiviert für Baubeginn an der goldenen Brücke

Theo Zwanziger bedankt sich bereits jetzt überschwänglich bei Joachim Löw und versucht durch seine Avancen, den Boden für die anstehende zweite Runde der Vertragsverhandlungen zu bereiten

Michael Ashelm (FAZ) beobachtet das Duo auf der Pressekonferenz: „Schon als die beiden Vormänner des Verbandes, Zwanziger und Löw, zum anberaumten Pressetermin auf das Podium traten und von den vielen Fotografen fixiert wurden, zog der DFB-Präsident den Bundestrainer nahe an sich heran, als wollte er auch optisch die Nähe zu seinem wichtigsten Fußball-Lehrer demonstrieren. Was er danach sagte, klang nach einer mehr als eindringlichen Bitte, doch den Vertrag nach dem Turnier umgehend zu verlängern. Ohne jegliche Bedingungen.“ Der Hintergrund für den versuchten Schulterschluss sei klar: „Zwanzigers Vorstoß kam in seiner Stärke zwar unvermittelt, zeigt allerdings eine gewisse Logik auf. Jeder weitere glanzvolle Sieg Löws und seines Teams bringt die Verbandsverantwortlichen in Erklärungsnot, warum aktuelles Trainerteam und Management noch keinen neuen Vertrag haben. Gewinnt Löw weiterhin, hält er die Schlüssel in der Hand. Kaum vorstellbar, ihn nach einer starken WM ziehen zu lassen.“

Auf eine Erwiderung seiner Lobhudelei jedoch warte der Verbandspräsident vergebens, kommentiert Jan Christian Müller (fr-online): „Zeit für neue Gefühle bei Theo Zwanziger. Live im Fernsehen noch dazu. Gefühle indes, die einseitig in eine Richtung auszustrahlen scheinen. Vom Präsidenten hin zum Bundestrainer – und von dort nicht wieder zurück.“ Löws Reaktion ordnet er so ein: „Später, als er direkt angesprochen wurde, sagte Löw in einem Akt der hohen Diplomatie, er wolle dem Präsidenten danken für dessen Worte, die Dinge seien ‚wieder hingerückt‘, er habe jetzt aber ‚andere Dinge im Kopf‘ als eine mögliche Vertragsverlängerung. Im Klartext: Die Dinge sind eben nicht ‚wieder hingerückt‘. Jedenfalls noch längst nicht wieder dorthin, wo sie mal waren.“

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