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Red Sox regieren die Reds

Matthias Nedoklan | Donnerstag, 7. Oktober 2010 Kommentare deaktiviert für Red Sox regieren die Reds

Hoffnung für Liverpool. Nach einem Wirtschaftskrimi gibt es bald einen neuen Besitzer – der zuletzt die  Boston Red Sox nach 86 Jahren ohne Titel zurück auf die Erfolgsspur.

Jürgen Schmieder (sueddeutsche.de) begrüßt die vermeintlich neuen Besitzer des Liverpool FC: „Nun hat sich für den hoch verschuldeten englischen Rekordmeister ein Käufer gefunden. Der Vorstand der Reds‘ stimmte in der Nacht zum Mittwoch einem Angebot des amerikanischen Unternehmens New England Sports Ventures (NESV) zu, dem unter anderem das Baseballteam Boston Red Sox gehört. Für die Noch Besitzer Hicks und Gillett dagegen gibt es nur Spott. Sie hatten den Verein Anfang 2007 für rund 174 Millionen Pfund (rund 200 Millionen Euro) übernommen, den Kauf aber ausschließlich mit Schulden finanziert. Die Verbindlichkeiten beliefen sich auf 351,4 Millionen Pfund, als die beiden Investoren den Verein im April für 600 Millionen Pfund wieder zum Kauf anboten. Hicks und Gillett haben den Verkauf an NESV mit der Begründung zu verhindern versucht, das Angebot sei zu niedrig. Nach britischen Medienberichten zahlt NESV rund 300 Millionen Pfund (346 Millionen Euro) – genug, um die größten Bankschulden und -gebühren von 280 Millionen Pfund (323 Millionen Euro) an die mittlerweile in Staatsbesitz befindlichen Royal Bank of Scotland auszulösen, die Ende nächster Woche fällig sind. Die Übernahme bedarf noch der Zustimmung der Premier League.“

Gerichte urteilen über den Verkauf

David Conn (The Guardian) schildert den Wirtschaftskrimi an der Anfield Road: „Als Hicks und Gillett sich weiterhin gegen einen Verkauf sträubten und sogar den Vorstand neu besetzen wollten, griff Martin Broughton zu juristischer Hilfe und beschloss mit den anderen übrigen britischen Vorstandsmitgliedern den Verkauf an das amerikanische New England Sports Venture – denen auch die Boston Red Sox gehören. Jetzt unterliegt der erlösende Verkauf in den Händen der Gerichte.“

Paul Kelso (Daily Telegraph) kümmert sich um die sportlichen Konsequenzen des Verkaufs: „Die Premier League bestätigt, dass Liverpool kein Abzug von neun Punkten erwartet. Bis Freitag wird die Liga ihre Prüfung der neuen Eigentümer abgeschlossen haben, auch ein Gerichtsurteil, dass den Verkauf bestätigt, soll im Laufe der nächsten Woche ergehen. Die Tilgungsrate für die Schuldenlast würde von 25 Mio. Pfund auf 2 Mio. sinken.  Der neue Besitzer NESV verspricht Erfolg: Die Boston Red Sox, prominentestes Team im Stall der Investoren, wurde 2002 gekauft. Nach 86 Jahren ohne Titel gewannen die Red Sox 2004 die World Series. Hoffnung für Liverpool-Fans.“

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