indirekter freistoss

Presseschau für den kritischen Fußballfreund

Ball und Buchstabe

En garde!

Martin Hauptmann | Freitag, 8. April 2011 33 Kommentare

Duelle, Konflikte, Maßnahmen – Einschätzungen zu Jens Lehmann, Financial Fair Play, Mentaltrainern und Ante S.

Philipp Selldorf (SZ) bewertet die im Sommer in Kraft tretende Financial-Fairplay-Regelung der Uefa: „Die Idee ist gut, obwohl sich die Uefa viel zumutet. Der Verband muss umfassend als Kontrollbehörde agieren. Er muss die Bücher der Klubs lesen, Transfergeschäfte und Investitionen überwachen, Tricks und Täuschungsmanöver verhindern. Juristische Debatten drohen, etwa bei der qualitativen Bewertung von ‚guten’ und ’schlechten’ Ausgaben. Als gute Ausgaben dürfen Investitionen in Infrastruktur und Nachwuchsarbeit gelten. Riesige Ablösesummen und Gagen für Profis firmieren als schlechte Ausgaben. Für Klubs, die sich bisher darauf verlassen konnten, dass ihre Gönner die jährlichen Defizite ausgleichen, brechen andere Zeiten an.“

Torwartduell: Lehmann gegen Wiese

Fabian Albrecht (Financial Times Deutschland) spottet über das gerichtliche Vorgehen Jens Lehmanns gegen Tim Wiese am 14. Juli: „Sucht man bei Google mit den Worten ‚Lehmann + irre’ oder ‚Lehmann + verrückt’, bekommt man jede Menge Treffer. […] Der Kölner Stadtanzeiger kommentierte Ende 2009: ‚Er tut Dinge, die Torhüter nicht tun sollten, mit einer beeindruckenden Konsequenz […]‘ Aber Gnade Gott, wenn es ein anderer Torhüter wagt, seinen Kollegen zum Wahnsinnigen zu erklären – dann wird Herr Lehmann fuchsig und fängt einen Rechtsstreit an. […] Beide Schlussleute polarisieren die Fußballöffentlichkeit […], gelten als schwierige Persönlichkeiten und […] standen viele Jahre in den Reihen der Nationalelf im Schatten überlegener Konkurrenten. […] ‚Mad Jens’ Lehmann sprang schon dann und wann mal Fuß über Kopf durch den Strafraum, riss enttäuschten Fans die Brille aus dem Gesicht oder ging während des Spiels an der Werbebande pinkeln. Bei seinem letzten Bundesliga-Verein Stuttgart machte er Schlagzeilen, weil er lieber in einem schicken Münchener Vorort als im Ländle wohnte und sich mehrfach per Hubschrauber zum Training fliegen ließ. Während Tim Wiese seine Haare nur noch ein mal pro Woche für mittelmäßige Auftritte auf der nationalen Bühne geelen muss, kann Lehmann als Senior-Reservist bei Arnsenal London wieder in einer Großstadt wohnen. Seine überraschende Rückkehr in den Profi-Fußball und dann sogar zu seinem alten Team auf der Insel bewerteten Fans im Internet einhellig: ‚Verrückt!’“

Barca gegen Real – das ewige Duell

Spanien-Experte Peter Birrer (NZZ) freut sich auf die zahlreichen Aufeinandertreffen zwischen Barca und Real: „Siebzehn Tage, viermal ‚clásico’. Das ist viel, ein Overkill, der nicht der Steuerung, sondern der Stärke zuzuschreiben ist. Spanien kann offenbar nicht satt werden vom ewigen Duell. Der Antagonismus zwischen Madrid und Barcelona erreicht schon in der ersten Saison des Real-Trainers José Mourinho Kulminationspunkte – als wären diese vorgespurt, inszeniert oder gottgewollt. Im ‚Vanguardian’ schrieb der Soziologe José Luiz Alvarez, dass Mourinho mit seiner Art das Barça-Leben ‚noch intensiver’ mache. Auch der Barça-Übervater Johan Cruyff zeichnet die Abgrenzung der beiden Kulturen […]: ‚Die Vorstellung Mourinhos ist: Gewinnen. Unsere Vorstellung in Barcelona dagegen ist: gut spielen.’“

Daum gegen öffentliches Training

Frank Hellmann (Tagesspiegel) zeichnet das Trainingsgelände des Frankfurter ‚Allesverbesserers’ Daum von außen ab: „Die stählernen Absperrgitter an der asphaltierten Verbindung zwischen Bahnweg und Otto-Fleck-Schneise sind neu. Und die blickdichten grünen Planen rund um den Trainingsplatz an der Wintersporthalle auch. Und damit garantiert keiner auf dumme Gedanken kommt, haben sich böse dreinschauende Security-Leute mit schwarzer Weste rund um die Frankfurter Arena auf allen erhöhten Positionen postiert, die am Donnerstag einen Blick auf das Übungsareal der Frankfurter Eintracht gewähren könnten. Die totale Abschottung hat Christoph Daum veranlasst, der neue emotionale Einpeitscher, der sonst keinerlei Scheu vor öffentlichen Auftritten verspürt. […] ‚Bei 80 von 120 Vereinen in Europa gibt es kein öffentliches Training mehr. Ich kann Spieler anders kritisieren, es ist eine ganz andere Atmosphäre.’ Selbst schuld seien die gegnerischen Klubs, die sich nicht verschanzen – Daum hat alle Einheiten erst in Wolfsburg und nun in Bremen beobachten lassen, ‚das ist Professionalität’.“

Mentaltrainer zur Verbesserung der Berufsauffassung

Frank Hellmann (FR) begeistert die Trendwende in Bremen nach dem Einsatz des Mentaltrainers Jörg Löhr: „Seit der Partie gegen Bayer Leverkusen am 27. Februar (2:2) ist Löhr stets im Einsatz gewesen − und just seit diesem Zeitpunkt haben die Hanseaten nicht mehr verloren. Seitdem hat sich die Körpersprache stark verändert; selbst nach ins Aus gegrätschten Bällen ballen die Bremer die Faust. Löhrs Verdienst? […] Rund 180 Termine im Jahr nimmt der stets gut gelaunte 49-Jährige wahr. […] Der ehemalige Handball-Nationalspieler war es, der im Juli 2007 die Eintracht im Trainingslager im Zillertal besuchte und das Saisonziel ‚45 Punkte plus x’ entwickelte. […] Auch Löhr ist überzeugt, dass sich in Mannschaftssportarten ‚ein Drittel der Leistung aus der physischen Grundlage speist, ein Drittel aus Technik und Taktik und ein Drittel der Kopf ausmacht.’ […] Löhr setzt dabei so genannte Anstrebungsziele, denn zu oft gehe im Abstiegskampf der Kopf nach unten, ‚was bedeutet, dass häufig nur Vermeidungsziele angestrebt werden.’“

Benyamina vor Abschied bei Union

Katrin Schulze (Tagesspiegel) bedauert den Abschied Karim Benyaminas: „Schon lange war der sonst um keinen Spruch verlegene Mann nicht mehr so gut drauf, in der Öffentlichkeit redete er gar nicht mehr. […] Wie der Fußballklub mitteilte, plant er künftig nicht mehr mit dem erfolgreichsten Torjäger seiner Vereinsgeschichte. 85 Mal hat der 29 Jahre alte Deutsch-Algerier in über 200 Pflichtspielen für die Köpenicker getroffen. […] Doch im Team hat er langfristig keinen Platz mehr – schon in den zurückliegenden Zweitligaspielen kam er selten zum Einsatz. […] Etwas Melancholie kommt bei allem sportlichen Realitätssinn dennoch auf, […]. Für so gern gesehene Gäste mit so hohen Verdiensten lässt sich der 1. FC Union auch ganz besondere Abschiedsgeschenke einfallen. Karim Benyaminas Nummer 22 soll solange nicht mehr vergeben werden, bis jemand seinen Rekord knackt. Und das könnte eine ganze Weile dauern.“ 

Die Bundeswehr auf Nachwuchs-Fang

Andreas Rüttenauer (taz) kritisiert die Haltung der Bundeswehr, den Fußball als Lockmittel zu benutzen: „Über Deutschlands Nationalsport soll die Jugend geworben werden. Ohne Fußball ist die nicht zu erreichen. In den Kommandozentralen der Bundeswehr ist man sich da ganz sicher. Da wird seit je viel für den Sport getan. Skijäger, Schlittenfahrer, Bobpiloten oder Turner in Uniform haben viel Edelmetall für die Bundeswehr gewonnen und gezeigt, wie stark Deutschland ist. Doch mit Rennrodlern allein lässt sich keine Freiwilligenarmee füllen. Mit fußballinteressierten jungen Menschen sehr wohl. Statt Millionen für einen Bundeswehrschriftzug auf dem Trikot eines Bundesligisten auszugeben, unterstützt die Truppe nun ein Schülerturnier. […] 240.000 Euro gibt das deutsche Militär dafür aus und versorgt den Nachwuchs bei Hallenturnieren in der ganzen Republik mit Infomaterial zur Truppe.“

Sechziger haben einen Wettpartner zu viel

Klaus Ott (SZ) wettet auf einen Vertragsstreit zwischen Bet 3000 und Lotto: „Die private Toto-Gesellschaft Bet 3000, die Sportwetten aller Art anbietet, will in den nächsten drei Jahren mindestens 4,5 Millionen Euro für Trikot- und Bandenwerbung beim TSV 1860 München zahlen. […] Das Staatslotto hat sich zusichern lassen, dass man der einzige Partner der Sechziger aus der Glücksspielbranche sei. Auf diese ‚Exklusivität‘ wolle er die Löwen-Chefs ganz freundschaftlich hinweisen, sagt Erwin Horak (Bayern-Lotto-Präsident, Anm. d. Red.). […] Der Gründer und Hauptaktionär von Bet 3000, der alteingesessene Münchner Buchmacher Simon Springer, wird also noch ein bisschen Geduld brauchen. Die Löwen müssen erst einiges entwirren, auch mit Lotto und Oddset. Und sie müssen ihre Finanzprobleme endgültig lösen, was mit Hilfe des aus arabischen Investors Hasan Abdullah Ismaik geschehen soll. Erst dann könnte Bet 3000 neuer Haupt-Sponsor werden. Der momentane Werbepartner Comarch, der noch die Löwen-Brust ziert, lässt seinen Vertrag Ende dieser Saison auslaufen.“
Mehr unter sueddeutsche.de/sport

Wettskandal: Sapina gesteht und erntet Anerkennung des Richters 

Rafael Buschmann (Spiegel) lauscht dem umfassenden Geständnis Sapinas vor dem Bochumer Landgericht: „Statt über Wirtschaftskriminalität oder internationale Korruption zu sinnieren, redete der gegenwärtig in Dortmund Inhaftierte nur noch über Value, Über-Tore-Wetten oder Asia-Handicap. So klingt die Fachsprache der Zocker. ‚Vielleicht können sie, sobald sie aus dem Gefängnis kommen, an einem Lehrstuhl für Wetten referieren’, sagt Mittrup (Richter im Anklageprozess, Anm. d. Red.). In den Worten klang ein wenig Anerkennung für so ein tiefes Wettverständnis. Aber zur Aufklärung von möglichen verdeckten Geldflüssen oder den Hintermännern des globalen Wettmarkts werden Sapinas Aussagen nicht taugen. Die damaligen Samvo-Geschäftsführer sind mittlerweile untergetaucht.“

freistoss des Tages 

Kommentare

33 Kommentare zu “En garde!”

  1. anderl
    Samstag, 9. April 2011 um 22:53

    Fabian Albrecht mag ja gerne spotten, aber da zitiert der Mann aus der Mediengeschichte, die diese selbst zusammengesponnen hat:
    Lehmann hat nicht hinter die Bande gepinkelt, sondern seinen Genitalschutz zurechtgrückt.
    Mit dem Fuß über dem Kopf sprang ein gewisser Herr Kahn durch den Strafraum, nicht Herr Lehmann.
    Die Geschichte mit dem penetranten „Fan“ hat auch gerade durch die Medienhatz einen fürchterlich überlriechenden Geschmack hinterlassen.
    Letztendlich stellt sich die Frage: Nur weil die Medien oft schreiben, dass Lehmann verrückt sei, wird es nicht wahrer.

    Zum Gerichtsprozess: Der DFB bemüht sich seit vielen Jahren, den Fussball in die Mitte der Gesellschaft zu rücken. Das hat man nun davon: Jetzt erlaubt sich der Herr Lehmann, die Standards des schicklichen Verhaltens auf diese in die Mitte der Gesellschaft gerückte Sportart anzuwenden! Frech?

    Nebenbei bemerkt: Lehmann hat vor einigen Tagen selbst einen Standard gesetzt, als er in einem Interview sagte: Seitdem Oliver Kahn aus dem Fussball raus ist, spreche er dauernd über ihn(Lehmann). Er werde nichts mehr dazu sagen; dies sei künftig das Problenm des Herrn Kahn.

  2. Oliver Fritsch
    Sonntag, 10. April 2011 um 09:56

    Lehmann sei schon ein (mindestens) kauziger Typ, das sagen auch Fußballer, die mit ihm zusammengespielt haben. Er sei alles andere als ein Führungsspieler.

  3. anderl
    Sonntag, 10. April 2011 um 10:50

    Kauziger Typ hin und her. Aber er ist doch kein Psychopath. Und als den stellt ihn die Presse dar.

  4. Manfred
    Sonntag, 10. April 2011 um 13:19

    Lehmann ist, wie ich immer wieder bei und von dogfood zu lesen bekomme, als Experte einer der ganz, ganz wenigen Lichtblicke in diesr ansonsten doch arg brachliegenden Landschaft.
    Von daher:
    ich glaub‘, es ist nur Neid.

    Nebenbei: wenn man sich dann das kreuzdumme Gestammel des Dummschwätzers beim Spiel Inter-Schalke nochmal vor Augen (bzw Ohren) führt, habe ich vollstes Verständnis dafür, daß sich der offizielle Kommentator in Richtung Franz B. zu übergeben gedachte.

  5. Ulfert
    Montag, 11. April 2011 um 10:11

    Immer schön austeilen, aber nicht einstecken können. Hoeneß und Lehmann – was für ein Kindergarten.

  6. anderl
    Montag, 11. April 2011 um 18:46

    @Ulfert:
    Können wir bitte Hoeness getrennt von Lehmann besprechen. Um bei Lehmann zu bleiben: Was hat der nicht einstecken können?

  7. Ulfert
    Montag, 11. April 2011 um 19:40

    @anderl: Na die Aussagen von Wiese. Daraus eine Klage zu basteln zeugt von einem sehr dünnen Fell. Und das von einem der selber nie ein Blatt vor den Mund nimmt/genommen hat.

    In dem Punkt sind sich Hoeness und Lehmann durchaus ähnlich find ich.

  8. Madder than Jens
    Montag, 11. April 2011 um 22:26

    Wer Jens Lehmann noch nicht für einen schwer erträglichen Rechthaber und Anti-Team-Spieler hält, dem empfehle ich die Lektüre von Lehmanns Autobiographie: In der eigenen Autobiographie als unsymathischer Besserwisser rüberzukommen – das haben wirklich noch nicht viele Leute geschafft.

  9. OF
    Montag, 11. April 2011 um 22:28

    Mit dem Hubschrauber zum Training, gerne mal zu spät, sonntags frei – das kam bei den Mannschaftskollegen in Stuttgart unheimlich gut an.

  10. Tim
    Montag, 11. April 2011 um 22:43

    @OF: Der Hubschrauber und die Sonntagsruhe waren Bestandteil des Vertrages. Insofern müssen Sie den Stuttgartern schon eine Mitschuld geben. Ein „normaler“ Verein kommt ja nicht auf die Idee sowas mit sich machen zu lassen. An Lehmanns Stelle hätte ich auch sofort unterschrieben. Außerdem: Was hier viele vergessen ist die Tatsache, dass die Beleidigung ausgerechnet von Wiese kommt, der ja, was grenzwertige Situationen anbelangt, auch kein unbeschriebenes Blatt ist. Ich würde mich, meine eigene Vergangenheit hin oder her, gerade von ihm auch nicht verbal in eine geschlossene Anstalt einweisen lassen.

  11. anderl
    Mittwoch, 13. April 2011 um 00:51

    @madder than jens:
    1. Ich habe die Biographie nicht gelesen, aber: Weil jemand eine eigene Art zu denken hat, ist das für den Spiegel-Journalist noch lange kein Grund, ihn als Verrückten hinzustellen. Macht er aber, weil es sich verkauft.

    2. Es geht mir letztlich nicht darum, Herrn Lehmann zu verteidigen. Mich stört dieser schizophrene Umgang der Presse und der Gesellschaft überhaupt mit dem Fussball. Einerseits will man emotionsgeladenen Sport und andererseits will man den Sport in der Mitte der Gesellschaft haben. Das verlangt aber einen Verhaltenskodex der mit dem emotionsgeladenen Sport nicht zu vereinbaren ist. Soll heißen: Lass das Trittin bei der Illner über Merkel sagen, dann hat er aber ganz sicher ne Klage am Hals.

    3. Lehmann realisiert nur nun diesen Anspruch, was an sich schon witzig ist. Aber damit deutet er genau in diese Lücke zwischen Anspruch und Anspruch hin. Bewusst tut er das wohl nicht.

    4. Lehmann ist doch Experte im Studio, oder? Welcher A+sch von Reporter hat es denn dem Wiese frisch serviert, weil er wusste, dass der Wiese sich aufregt? Hier wird provoziert wie im Kindergarten.

    5. Wenn der Scholl, der Klopp, der Hitzfeld oder der Beckenbauer das gesagt hätten, und der Wiese hätte das über die gesagt, dann hätte es wahrscheinlich schon direkt nach dem Spiel einen großen Aufschrei in der Öffentlichkeit gegeben. Aber über den Lehmann kann er es sagen?

    6. Vielleicht reicht es dem Lehmann einfach, dass dauernd Müll über ihn erzählt wird. Der aggressivste Ex-Torwart der Bundesliga, Oliver Kahn, meint ständig sich über Lehmann äußern zu müssen und ihm Aggressivität o. ä. auf dem Platz vorzuwerfen. Herr Kahn? Also, der ist der letzte, der sich da äußern sollte. Aber wahrscheinlich hat er 2006 nicht verarbeitet. Hätte ich auch nicht 🙁

    Jedenfalls will Herr Lehmann so einfach nicht mehr hören und schiebt dem jetzt einen Riegel vor.

    So, ferdsch!

    Anderl

  12. Madder than Jens
    Mittwoch, 13. April 2011 um 11:03

    Okay, dann reden wir offenbar über andere Themen, sprich aneinander vorbei: Du über Medienverhalten, Tim Wiese, Oliver Kahn, Rivalitäten im Fußball, die Gesellschaft. Ich (und die meisten anderen poster) dachten, es geht um Herrn Lehmann.
    Aber nur weil Tim Wiese und Oliver Kahn Deiner Meinung irgendwie daneben sind, nur weil Deiner Meinung nach Jens Lehmann ein guter Fernsehkommentar ist, entsteht daraus kein einziges Argument, ihn als Fußballprofi und Menschen besser zu finden.

  13. Manfred
    Mittwoch, 13. April 2011 um 11:21

    ich frag mich grad, welchen Nick du dir gegeben hättest, gäbe es Jens Lehmann nicht. Froh und dankbar solltest du sein (und komm mir nicht mit Jeremies).

  14. Madder than Jens
    Mittwoch, 13. April 2011 um 11:43

    Das mit meinem Nickname nennt man wohl schwarzen Humor (oder doch meine Perversitität?!?) 🙂

  15. anderl
    Mittwoch, 13. April 2011 um 12:02

    @Madder than Jens:
    Wenn wir über Herrn Lehmann reden wollen, dann müssen wir uns mal ein halbes Jahr mit ihm regelmäßig treffen, Freunde sein und dann könnten wir anfangen, über ihn zu reden. Mein Bild von Lehmann, Wiese, Kahn, usw. bekomme ich nur über die Medien. Und das heißt: Wenn ich nicht über die Rolle der Medien in der Gestaltung des Abbildes des Herrn Lehmann nachdenke, dann werde ich auch nie darauf kommen, welches Bild real und welches medial ist.

    Darum geht es mir.

    Ich glaube nämlich nicht, dass ich einen Menschen über sein Medienbild beurteilen kann.

    REQUIEM FOR A DREAM

  16. Madder than Jens
    Mittwoch, 13. April 2011 um 14:00

    Und wieso beurteilst Du dann nur so zum Beispiel hier in Deinen Posts Oliver Kahn und Tim Wiese, wenn Du über Leute, die Du nur aus den Medien kennst, doch gar nicht redest?
    Wieso schreibst Du dann auf dem if ständig Posts zu Vorgängen, die Du nur aus den Medien kennst?
    Wieso soll ich nicht Rückschlüsse auf einen Menschen schließen, nachdem ich zum Beispiel seine zirka 300-seitige Autobiographie gelesen habe, die er verfasst hat, damit man ihn besser verstünde?
    Wieso soll ich diesen Mann gut finden, wenn er in jener Autobiographie keine Gelegenheit auslässt, über andere Sportler herzuziehen, wenn er sogar vor dem Übelsten nicht zurückschreckt, nämlich einen Toten nicht in Frieden ruhen zu lassen, sondern Robert Enke für seinen Privatkrieg mit Wiese missbraucht?

  17. Ulfert
    Mittwoch, 13. April 2011 um 16:19

    @anderl: Ok, stecken wir Wiese auch noch zu Hoeneß und Lehmann in den Kindergarten, dann sind sie alle beisammen und können sich gegenseitig mit Bauklötzen bewerfen 🙂

    Ich gebe ihnen auch irgendwie recht: Man muss sich nicht alles gefallen lassen. Aber: Es gibt den Unterschied zwischen „Recht haben“ und „Stil haben“. Und selbst wenn Lehmann mit seiner Klage durchkommt bleib ich dabei: Lehmann ist kein Kind von Traurigkeit. Natürlich wollen die Zuschauer auch markige Sprüche hören – gerne auch mal Streit oder verbale Ausfälle. Aber dann auf eine solche Aussage von Wiese kurz nach Spielschluss (nach eigener Kritik an Wiese) zu einer Klage zu greifen – eindeutig uncool.

  18. anderl
    Mittwoch, 13. April 2011 um 17:57

    @madderthanjens:
    Recht haben sie einerseits. Aber ich verurteile den Menschen Kahn andererseits gar nicht: Ich sage: Der Herr A macht dasselbe wie B, kritisiert aber B dafür. Und das verstehe ich nicht. Anderes habe ich nicht gesagt.
    Und dass er auf dem Platz aggressiv war, das konnte jeder sehen.

    Über Tim Wiese habe ich NICHTS gesagt 😉

    @Ulfert
    Mich interessiert momentan einfach nur die Frage, welcher „Provokateur“ Wiese gesteckt hat, dass der Lehmann das oben im Studio gesagt hat 🙂

  19. anderl
    Mittwoch, 13. April 2011 um 23:46

    Bogenlampe:

    “Ich schätze Jens Lehmann nicht nur als Spieler, sondern auch als ganz eigenständige Persönlichkeit. Er ist mit Mülltrennung aufgewachsen – was für manche ja heute noch ein Problem ist.”

    Claudia Roth über Jens Lehmann

    Da liegt wohl das Hauptproblem beim Jens: Er lässt sich nicht jeden Schmarrn gefallen. Wie übrigens Wiese und Kahn undundund… auch.
    Und wer anders ist fällt auf: ganz ganz bäh in einer gestriegelten Gesellschaft…

  20. Ulfert
    Donnerstag, 14. April 2011 um 11:44

    „Da liegt wohl das Hauptproblem beim Jens: Er lässt sich nicht jeden Schmarrn gefallen. Wie übrigens Wiese und Kahn undundund… auch.“

    Das ist auch vollkommen ok. Die Frage ist wie man sich wehrt. So ne Klage ist die ganz große dreckige Keule. Zu nem Streit gehören immer zwei, und ohne Provokation keine Reaktion. Wer die Äußerung da an Wiese weiter getragen hat ist ja garnicht so wichtig, das ist ja inzwischen fast schon üblich dass die Reporter die Spieler mit den Aussagen des „Experten“ konfrontieren. Dass dann ein Spieler auch mal angepisst ist ist ja auch nix Neues. Aber darauf dann zu klagen – geht imho garnicht.

    Mal wieder ein Vergleich: Selber Sand werfen, und wenn das andere Kleinkind zurück wirft zur Kindergärtnerin laufen um zu petzen.

    „Und wer anders ist fällt auf: ganz ganz bäh in einer gestriegelten Gesellschaft…“

    Wo sagt denn hier jemand dass die Kabbeleien schlecht wären? Im Gegenteil, die sind ja lustig und Teil der Unterhaltung. Aber: What happens in Sandkasten, stays in Sandkasten 🙂

  21. anderl
    Sonntag, 17. April 2011 um 01:28

    @ ulfert

    Leider muss ich mit der Keule kommen, damit sie es begreifen. Verzeihung!

    ulfert: Wer die Äußerung da an Wiese weiter getragen hat ist ja garnicht so wichtig,…

    anderl: Aha, Provokation ist also unwichtig? Also sind V-Männer in scheinbar verfassungsfeindlichen Organisationen, die diese erst zu Taten solcher Qualität bewegen, zu vernachlässigen.
    Sorry, GEHT GAR NICHT!

    ulfert: …das ist ja inzwischen fast schon üblich dass die Reporter die Spieler mit den Aussagen des „Experten“ konfrontieren.

    anderl: Nur weil es üblich ist, ist es nicht richtig.
    Beispiel gefällig? In den USA oder im Iran ist die menschenunwürdige Behandlung von Volksfeinden/ Gegnern an der Tagesordnung. Ist deswegen ok, oder?

    ulfert: Dass dann ein Spieler auch mal angepisst ist ist ja auch nix Neues. Aber darauf dann zu klagen – geht imho garnicht.

    anderl: Inzwischen gibt es auch im Amateurbreich einige Urteile, die die Foul Begehenden in Fussballspielen außerhalb der Verbandsgerichtsbarkeit, verurteilt haben. Ja, teilweise zu Haftstrafen. Weil es auf dem Fussballplatz passiert, ist das noch lange kein rechtsfreier Raum.

    Ich kann ja Ihre Faszination für den Sport nachvollziehen, aber ich kann Ihnen leider erst dann zustimmen, wenn Sie mir die Grenzen nennen.

    ***FOLGENDES NICHT FÜR BARE MÜNZE NEHMEN – BITTERE SATIRE***

    Anders gesagt:
    Darf der Lehmann im Studio sagen:Der „Wich*er von Wiese, der kann gleich mal Grundtraining machen. Der kleine Dummkopf hält ja nicht mal den Korb im Supermarkt richtig fest. Der Krüppel!

    Und Wiese antwortet: Der Lehmann, der ist bestimmt ein Moslem oder Jude, dem haben sie bei der Geburt ins Hirn geschissen. Oder wahrscheinlicher: Seine Grossmutter war Lesbe: Mit der haben sie im KZ Genversuche gemacht und der Enkel wird dann so ein Mongo wie Jens.“

    Ich will hier niemandes Gefühle verletzen. Aber sagen sie mir, wo die „Unterhaltung“ des Platzes anfängt die Persönlichkeitsrechte eines Menschen zu verletzen?

    Verzeihung für diese heftigen Worte, aber ich hoffe, dass sie verstehen, was ich meine.

  22. Ulfert
    Sonntag, 17. April 2011 um 10:24

    @anderl

    „Leider muss ich mit der Keule kommen, damit sie es begreifen. Verzeihung!“

    Da muss man aber die Moschee im Dorf lassen 😉

    - Der Interviewer provoziert nicht mit seinen eigenen Worten, sondern konfrontiert Wiese mit der (bereits veröffentlichten) Meinung des Experten. Man könnte es also sogar als fair gegenüber Wiese betrachten ihm eine Gelegenheit zur Rechtfertigung zu geben. Das wäre aber wohl sehr optimistisch.
    Das ist aber trotzdem schon etwas anderes als die V-Mann-Geschichte.
    - Ich habe nicht gesagt es wäre richtig, nur dass es üblich wäre. Das heißt für einen Experten, dass er damit rechnen muss innerhalb der Interviews nach dem Spiel Kontra zu bekommen. Wir erinnern uns an das Zitat von Rehhagel über Interviews nach Spielschluss? Da Lehmann sich fest gelegt hat dass es sich um einen Fehler von Wiese handelte, muss er damit leben dass Wiese ihm widerspricht.
    - Das Wort vom rechtsfreien Raum ist ja schön und gut, aber hier (mal wieder) unzutreffend. Ich bin der Meinung dass, wenn man wie Lehmann in diesem Geschäft arbeitet und dann als „Experte“ die Leistung anderer kritisiert (positiv und negativ), auch mit Widerspruch leben muss. Wie der Widerspruch dann ausfallen darf muss natürlich jeder für sich selber bewerten, aber ich halte die Aussage von Wiese nicht für so schlimm dass man deswegen Klagen müsste. Und ja, die Vorgeschichte des Herrn Lehmann sollte imho dabei beachtet werden – wer viel austeilt hat nunmal weniger Rücksicht zu erwarten.

    Die Beurteilung wie schlimm die Aussage von Wiese für Lehmann wirklich ist kann natürlich nur Lehmann selber treffen, und offensichtlich sind sie furchtbar schrecklich genug um vor Gericht untersagt zu werden. Genau das find ich aber Kindergarten.

    Zu den anderen Eskalationen: Die Aussage von Wiese mit (vorsätzlicher) Körperverletzung gleichzusetzen halte ich für sehr übertrieben. Ebenso die anderen Übertreibungen. Natürlich gibt es Grenzen, aber die wurden meiner Meinung nach von Wiese nicht erreicht.

    Um aber selber mal ein Eskalationsszenario aufzubauen: Wenn das von Wiese eine gerichtbare Beleidigung war, wäre dann die Aussage von Lehmann nicht der Auffassung Wieses nach eine rufschädigende und „wertmindernde“ Verschmähung? Dann sollte Wiese klagen! Denn auch das Expertentum darf kein Rechtsfreier Raum sein 😉

    Einziger Nachteil wäre, dass deutsche Richter sich dann demnächst mit Detailfragen des Fußball beschäftigen müssten. War das Gegentor wirklich ein Fehler Wieses? War der Schlag von Franz Absicht, wie Frings und Schaaf behauptet haben, oder verdient Franz Entschädigung für üble Nachrede? Oder doch Avdic eine Entschädigung für ein grobes Foulspiel?
    Wenn man sich auf diesen Zirkus einlässt dann passieren eben auch mal solche Dinge. Das ist nicht unbedingt schön, aber jedesmal ne Zivilklage auszukramen ist halt meiner Meinung nach total kleinkariert. Bei so ner harmlosen Sache wie der von Wiese und Lehmann doppelt.

  23. anderl
    Sonntag, 17. April 2011 um 18:45

    @ulfert:

    Sie haben ja Recht: Die Aussagen nach Spielende sind meist nicht ernst zu nehmen.

    ABER:

    Sie begreifen das Ganze als Theater oder besser gesagt als eine Realityshow, deren Hauptdarsteller nicht wirklich wissen, wie sehr sie Show sind, richtig?

    Dann beglückwünsche ich Sie.

    Der Fan, der Lehmann damals nach dem Spiel genervt hat, hat das nicht begriffen. Grade Fans sind eh geneigt, dieses „Spiel im Spiel“ nicht zu begreifen.

    Diese Distanzlosigkeit einiger Vieler lässt mich ihre Worte nicht akzeptieren.

    Meine Vergleiche waren natürlich ins Extrem gezogen. Das erste sollte das „üblich“ entwerten und das zweite die Nichtexistenz des „rechtsfreien Raums“ Fussballplatz bekräftigen.

  24. Ulfert
    Montag, 18. April 2011 um 10:06

    @anderl:

    Ich begreife das Ganze als Theater, ja, zumindest in weiten Teilen. Allerdings wissen zumindest die halbwegs intelligenten Spieler/Mitarbeiter, von was sie ein Teil sind – einige Vereine bieten sogar Medienschulungen an iirc.

    Lehmann ist ja nicht irgendein unbedarfter Fan, sondern seit Jahrzehnten Teil des Geschäfts. Als solch erfahrener Fußball-Entertainer sollte er imho damit umgehen können.

  25. anderl
    Montag, 18. April 2011 um 17:49

    Wissen Sie, was ich interessant finde? Das Spiel Werder gegen Tottenham war irgendwann vor einem halben Jahr. Jetzt klagt Lehmann. Jetzt, wo er in den Fussballzirkus zurückgekehrt ist. Vorher scheint es ihn nicht interessiert zu haben. Vielleicht hat Herr Lehmann einfach keine Lust mehr auf diese dummen Sprüche…

    Hat Lehmann außerhalb vom Feld jemals so grobes Zeug wie Wiese vom Stapel gelassen???

  26. Ulfert
    Dienstag, 19. April 2011 um 20:33

    Mich wundert die Klage jetzt auch. Allerdings würde ich daher eher nen anderen Schluss ziehen – eine solche Klage mit solcher Medienaufmerksamkeit durchzuziehen fördert ja nicht gerade, dass nicht mehr drüber geredet wird. Wenn Lehmann also wollte dass Wiese nicht mehr zitiert würde war das definitiv der falsche Weg 😉

    Ganz so „grob“ wie Wiese hat Lehmann sich afair noch nicht geäußert, aber seine Sticheleien gegen Kahn waren auch schon ziemlich nervig, zB die hier:

    http://www.netzeitung.de/sport/em2008/769510.html

    Auf dem Platz hat Lehman widerum genug angerichtet um nicht als Warmduscher durch zu gehen.

    Ich denke wir können die Diskussion langsam beenden. Ich halte die verbale Retourkutsche von Wiese für im Rahmen, Sie offensichtlich für strafrechtlich relevant. Zum Glück müssen wir das aber nicht endgültig entscheiden, sondern der Richter 😉

  27. OF
    Mittwoch, 20. April 2011 um 07:35

    Strafrechtlich sogar?

  28. Ulfert
    Mittwoch, 20. April 2011 um 08:46

    ach, Details 🙂

    wer weiß was der Richter alles so darin sieht. Vllt war das von Wiese ja auch Volksverhetzung *gg*

  29. anderl
    Mittwoch, 20. April 2011 um 16:06

    also bei dem Link zur Netzeitung kann ich nur vernünftiges aus dem, Mund von Herrn Lehmann lesen. Die Zeitung macht ein Sticheln draus. Medien kochen das Süppchen, wo kein Feuer ist.

    Anderl, der wo Selbsrglorifizierung auch nicht mag.

  30. Ulfert
    Donnerstag, 21. April 2011 um 11:50

    @anderl: Jetzt wirds aber langsam albern. War die Aktion von Lehmann gegen den Fan auch so vernünftig, als er ihm die Brille klaute? Oder dass er die Schuhe von Gegnern aufs Tor wirft?

  31. anderl
    Donnerstag, 21. April 2011 um 16:50

    was hat das eine jetzt mit dem andern zu tun????

  32. anderl
    Donnerstag, 21. April 2011 um 21:25

    @ulfert:
    also nochmal: Jede einzelne Aussage bei ihrem verlinkten Text ist stichhaltig und richtig. Ich kann bei keiner widersprechen. Nur weil die Medien eine Stichelei daraus machen, ist es noch lange keine solche. Dass es eine solche Torhütergeneration nicht mehr geben wird, das sehen wir jetzt mit Neuer und Adler. Was ein bspw. Kraft oder ein Zieler bringen werden, das wollen wir mal abwarten.
    Und ja, ein Frank Rost ist überall Stammtorhüter gewesen, aber zur Nummer eins in der Nationalmannschaft hat es nicht gereicht.
    Und wenn Kahn meint, er sei eine Torwartära und nach ihm komme nur noch „Sch…“, dann ist das Selbstglorifizierung; und zwar vom Allerfeinsten.
    Und ich frage gerne nochmal: Bringen sie mir ne Aussage von Lehmann ausserhalb des Platzes, die die Qualitäten eines Wiese erreichen!
    Auf dem Platz, und das habe ich nie ausgeschlossen, sind sie alle nicht bei Trost.

  33. Eierkopp
    Dienstag, 26. April 2011 um 12:27

    Also, ich werde das Niveau Euerer Diskussion vermutlich nicht mehr erreichen, ABER ich erinnere mich an Lehmanns Aussage vor der WM 2006, sinngemäß und fast wortwörtlich: Worüber solle er mit Kahn reden, wenn der eine 19-jährige Freundin habe.
    Das lag für mich auf andere Art noch unter Wiese, der in der Erregung nach einem Spiel einfach nur als Prolet daherkommt: Lehmann stieg kühl kalkulierend aufs unterste Niveau eines Groschenromans hinab, um mit privaten Sticheleien einen sportlichen Wettstreit auszutragen.
    Und, falls die Betonung notwendig ist: Ich fand ihn als Torwart besser als Kahn. Aber das Niveau von Adler und Neuer hat er nie gehabt. Konnte sehr gut Flanken fangen. Sein Stellungsspiel dagegen war naja, sein Spiel 1 gegen 1 ohje. Auf der Linie ist sogar sein Freund Wiese besser.

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