indirekter freistoss

Presseschau für den kritischen Fußballfreund

Bundesliga

Turbulenzen in der Ferne

Kai Butterweck | Freitag, 11. Januar 2013 1 Kommentar

Die meisten Bundesligisten befinden sich derzeit in sonnigen Gefilden, um sich auf die Rückrunde vorzubereiten. Doch nicht überall verläuft alles reibungslos

Der FC Schalke 04 wird im Trainingslager vom Rekordmeister aus München vorgeführt. Richard Leipold (FAZ) wundert sich bei den Schalkern über die Wahl des Testspielgegners: „Testspielergebnisse während der Vorbereitung sind oft nur Schall und Rauch. Es handelt sich ja nur um einen Probelauf, abseits des wahren Wettkampfs, zumal wenn ein Klub wie der FC Schalke 04 noch in der Findungsphase steckt; wenn die Mannschaft sich erst an einen neuen Trainer gewöhnen muss, in diesem Fall an Jens Keller. Ein solcher Klub scheint aber nicht gut beraten, gegen den Bundesliga-Spitzenreiter FC Bayern seine noch nicht vorhandene Form zu überprüfen. Dieses Unterfangen ist den Gelsenkirchenern gründlich misslungen. In Qatar unterlagen sie dem deutschen Rekordmeister am Dienstagabend 0:5, mit einem Ergebnis also, das die vermeintliche Aufbruchstimmung nach dem Trainerwechsel  empfindlich konterkariert.“

Manfred Hendriock (derwesten.de) nimmt sich die Schalker Ersatzbank zur Brust: „Schalke kann es sich wohl endgültig abschminken, dass der Kader ausgeglichen besetzt ist. Natürlich fehlten gegen die Bayern aus diversen Gründen Stammspieler wie Farfan, Afellay, Uchida, Papadopoulos und in der ersten Halbzeit auch Jones und Huntelaar. Aber die Spieler, die Schalke dafür bezahlt, um in solchen Fällen einzuspringen, sind meilenweit von der ersten Elf entfernt.“

Diffuse Andeutungen

Beim VfB Stuttgart geht es dieser Tage vor allem um den angestrebten Verbleib von Trainer Bruno Labbadia. Frank Hellmann (FR) wird aus dem Coach nicht schlau: „Die Personalie Cheftrainer solle im Januar vom Tisch, um eine Hängepartie zu vermeiden. Labbadia hatte hingegen beklagt, es werde eine unnötige Dynamik in die Angelegenheit getragen. Dazu hat er selbst mit diffusen Andeutungen über ein vermeintliches Auslandsengagement oder eine mögliche Auszeit beigetragen. Und hatte sich der Wutredner nicht in schöner Regelmäßigkeit über fehlende Wertschätzung seiner Arbeit beklagt?“

Das schwere Erbe von Felix Magath

Der VfL Wolfsburg freut sich über die Verpflichtung des kroatischen Stürmers Ivan Perisic von Borussia Dortmund. Christian Otto (Tagesspiegel) legt dennoch die Stirn in Sorgenfalten: „Sie haben ihm das Trikot mit der Nummer 9 gegeben, zu dessen Vorbesitzern in Wolfsburg ein gewisser Edin Dzeko gehörte. Die verblüffende Ähnlichkeit von Perisic mit dem Bosnier, der den VfL 2009 zur Meisterschaft geschossen hatte, trübt den Blick auf die aktuellen Probleme. Trotz millionenschwerer Investitionen überwintert der VfL nämlich auf Platz 15. Das schwere Erbe von Felix Magath, dessen Machtfülle als Trainer und Manager mehr Verdruss als Erfolg gebracht hat, wird die Arbeit seines Nachfolgers Allofs noch eine ganze Weile überlagern.“

Baustellen und Glasbunker

Ingo Durstewitz (FR) berichtet schmunzelnd aus Abu Dhabi, dem Ort, an dem  sich die Mannschaft von Eintracht Frankfurt auf die Rückrunde vorbereitet: „Ein weiterer Tag in der Wüste, die wir noch gar nicht gesehen haben. Aber sie soll sich hier irgendwo versteckt haben, hinter den ganzen Baustellen und Glasbunkern. Am Dienstag waren wir in so einem Lokal am Wasser. War ganz okay, wenn nur dieser Fußball nicht gewesen wäre. Spielen da ausgerechnet die Vereinigten Arabischen Emirate gegen Bahrain. Gulf Cup. Auf 16 Fernsehern. 2:1 für VAE, eine Lautstärke in dem Schuppen, weiße Gewänder tanzen in schönster Eintracht. Wir ziehen weiter in Ray’s Bar, Etihad Towers, 62. Stock, Blick über die Welt. Es gibt Bier für 40 Dirham, Schampus für 18000 Dirham. Das sind läppische 3600 Euro. Scheich egal.“

freistoss des tages

Kommentare

1 Kommentar zu “Turbulenzen in der Ferne”

  1. woki
    Freitag, 11. Januar 2013 um 14:43

    der FC Schalke 04
    noch in der Findungsphase steckt; wenn die Mannschaft sich erst an einen
    neuen Trainer gewöhnen muss, in diesem Fall an Jens Keller. Ein solcher
    Klub scheint aber nicht gut beraten, gegen den Bundesliga-Spitzenreiter FC
    Bayern seine noch nicht vorhandene Form zu überprüfen. ZITAT ENDE

    WArum nicht,
    da kann man sich doch besser , als Mannschaft u. Trainer,
    messen ,als an Kleckervereine ;
    DANN heißt es in der Presse wieder :
    a c h ist ja „“ NUR „“ der no-name Verein;

    warten wir mal Montag, gegen Paderborn ab,
    was dann die Presse wiederum,zu mäkeln/beanstanden hat !!

    WETTEN DAS ? ;-))

    Glückauf

  • Quellen

  • Blogroll

  • Kategorien

  • Ballschrank

118 queries. 0,483 seconds.