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Bundesliga

Zusammenspiel zwischen Fußball und Politik

Oliver Fritsch | Samstag, 14. August 2004 Kommentare deaktiviert für Zusammenspiel zwischen Fußball und Politik

„Zusammenspiel zwischen Fußball und Politik“ (FAZ) ermöglicht Mainzer Erfolg – Nürnbergs außergewöhnliches Scouting-System (FAZ)

Zusammenspiel zwischen Fußball und Politik

Wer und was stehen hinter dem Mainzer Erfolg, Michael Ashelm (FAZ 14.8.)? „Im Mainzer Glücksmoment der Heimpremiere zeigt sich das perfekte Zusammenspiel zwischen Fußball und Politik. Eine Schlüsselrolle fällt dem Landesvater höchstpersönlich zu. Seit Kurt Beck vor bald zehn Jahren Ministerpräsident wurde, gilt Fußball als Politikum. Nicht formuliert in irgendwelchen Regierungserklärungen, aber jeder im Lande weiß, worauf er sich bei dem wichtigen Fußballfreund aus der Mainzer Staatskanzlei, den es schon als Junge auf den Betzenberg zum FCK zog, verlassen kann. „Ohne Beck gäbe es uns nicht“, bemerkte einmal der Mainzer Klubpräsident Harald Strutz in freundlicher Verbundenheit. Mit einer Landesbürgschaft hatte der Ministerpräsident den Umbau des maroden Stadions ermöglicht, eine zweite Bankbürgschaft sicherte die Mainzer Aufstiegssaison in Liga zwei. Und im Frühjahr erhöhte das Land seinen Landeshauptstadtzuschuß um 1,4 Millionen Euro, damit der Klub die anschwellenden Restkosten des Stadionprojektes überhaupt begleichen konnte. „Ich sehe Fußball mehr unter wirtschaftlichen Gesichtspunkten“, sagt Beck, nebenbei übrigens Vorsitzender der Fritz-Walter-Stiftung. „Das ist gut angelegtes Geld, und wir helfen nicht mehr als bei anderen mittelständischen Unternehmen. Wenn linksbeiniges Sackhüpfen in Koblenz den gleichen Stellenwert wie Fußball beim FCK oder in Mainz hätte, dann würden wir dort in gleicher Höhe investieren.“ Spitzensport als Wirtschaftsfaktor, der für Ansehen, Arbeitsplätze und Steuereinnahmen sorgt. Man müsse sich immer wieder in Erinnerung rufen, was alles mit einem Fußballspiel zusammenhänge, betont der sportbegeisterte Ministerpräsident: Busunternehmen, Gastronomie, Taxifahrer, Metzgereien. Doch die Verteilung finanzieller Mittel bringt ihm nicht nur Begeisterungsstürme der Fußballbasis ein. Es gibt genug Kritik im Lande, daß überhaupt Steuergeld-Millionen für private Fußball-Unternehmen ausgegeben werden.“

Ein SWR-Dossier über den FSV Mainz

Bring mir einen Mittelfeldspieler und einen Stürmer mit

Ein außergewöhnliches Scouting-System hat der 1. FC Nürnberg – Armin Grasmuck (FAZ 14.8.): „Die zentralen Figuren im Nürnberger Offensivkonzept werden vermutlich wieder die beiden slowakischen Nationalspieler Marek Mintal (26 Jahre) und Robert Vittek (22 Jahre) sein. Das durchschlagskräftige Duo garantierte schon in der abgelaufenen Zweitliga-Saison dauerhaft attraktiven Angriffsfußball auf höchstem Niveau. (…) Die Erfolgsgeschichte der beiden Slowaken wirkt um so erstaunlicher, wenn man bedenkt, auf welch kuriosem Wege der „Club“ auf sie aufmerksam wurde. Genaugenommen sind sie die „Mitbringsel“ eines Autohändlers. Peter Hammer, der in Röthenbach an der Pegnitz einen Betrieb mit Werkstatt leitet, beliefert die „Club“-Profis seit einigen Jahren mit Dienstfahrzeugen. In der Sommerpause des vergangenen Jahres war er in der Slowakei unterwegs, als ihn ein Anruf des Nürnberger Cheftrainers erreichte. „Herr Wolf wollte, daß ich ihm einen Wagen besorge für sein Haus am Lago Maggiore“, sagt Hammer. Mitten im Geschäftstelefonat habe er den Fußball-Lehrer Wolf völlig unvermittelt gefragt, ob er für die anstehende Zweitliga-Saison noch Spieler benötige, in der Slowakei gäbe es einige vielversprechende Talente. „Bring mir einen Mittelfeldspieler und einen Stürmer mit“, so lautete Wolfs Antwort, der das Angebot erst einmal eher als Spaß auffaßte. Doch Hammer machte Ernst. „Zwei Tage später habe ich Herrn Wolf angerufen und ihm gesagt: Schau dir mal den Vittek und den Mintal an.“ Danach ging alles sehr schnell.“

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