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Bundesliga

Mischung aus Entsetzen und Langeweile

Oliver Fritsch | Dienstag, 21. September 2004 Kommentare deaktiviert für Mischung aus Entsetzen und Langeweile

Hertha BSC Berlin-VfB Stuttgart 0:0

Matthias Wolf (FAZ 21.9.) reibt sich den Schlaf aus den Augen: “Bewundernswert, wie die 45 349 Zuschauer ihre Mannschaft während des Spiels antrieben; doch als sich Fredi Bobic kurz nach Spielende über die Arenabeschallung dafür bedankte, pfiffen die Fans ihn aus. Hertha BSC tritt auf der Stelle, und die Kunden sind nur noch bedingt gewillt, das klaglos zu erdulden. Mildernde Umstände gab es diesmal nur, weil die Berliner lang in Unterzahl spielen mußten. Ansonsten herrscht eine Mischung aus Entsetzen und Langeweile. Gedanken an die vergangene Saison werden wach, als am zehnten Spieltag der erste Sieg gelang und der Verein lange um den Ligaverbleib zitterte. Fünf Spiele, fünf Remis – das bedeutet nun die Einstellung der zweifelhaften Startrekorde des 1. FC Köln (1991) und der Düsseldorfer Fortuna (1995). Hertha spielte von Beginn an wie in den schlimmsten Zeiten. Ohne Mut, ohne Ideen, ohne Torgelegenheiten. (…) Sorgen hat aber auch der VfB Stuttgart. Kevin Kuranyi fällt nach der Bänderverletzung vier Wochen aus – und im ersten Spiel ohne ihn funktionierte offensiv gar nichts. Matthias Sammer entschuldigte den blutarmen Auftritt mit fehlender Frische aufgrund der Belastung im Europapokal.“

Ist in Berlin alles wie im letzten Jahr, Michael Rosentritt (Tsp 21.9.)? „Es gibt einen gravierenden Unterschied. Der Trainer und die Spieler gehen diesmal anders mit der sportlichen Situation um. Weder Falko Götz noch einer der Spieler unternehmen bisher den Versuch, die tatsächlich tückische Lage zu beschönigen. Im vergangenen Jahr hörte sich das alles noch ganz anders an. Die Mannschaft, die sich in einem Anflug von Selbstüberschätzung die Champions League zum Ziel gesetzt hatte, spielte nicht nur schlecht und oft unentschieden (zwölfmal), sondern wollte das lange Zeit einfach nicht wahrhaben. Monatelang war alles prima, alles super, alles bestens. Als es gerade am allerbesten war, ging es schon direkt gegen den Abstieg.“

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