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Bundesliga

Wenn wir gute Fans haben, werden sie nicht daran denken, wer auf der Trainerbank sitzt

Oliver Fritsch | Samstag, 2. April 2005 Kommentare deaktiviert für Wenn wir gute Fans haben, werden sie nicht daran denken, wer auf der Trainerbank sitzt

„Aufwand und Ertrag stehen in Mönchengladbach in einem Missverhältnis“, stellt Richard Leipold (FAZ 2.4.) fest: „Neues Stadion, neuer Trainer, neue Profis, neues Glück: Diese Gleichung hat zu viele Unbekannte, um aufzugehen. (…) Falls gegen Bochum der Befreiungsschlag gelingt, drängt Mönchengladbach mit Macht ins Mittelmaß. Wenn nicht, heißt es vermutlich: Kleiner General, was nun? Dick Advocaat ist nicht gerade der Trainertyp, der sich durch Volksnähe auszeichnet. Dennoch baut er in der Not auf die Hilfe der Basis. „Wenn wir gute Fans haben, werden sie die Mannschaft unterstützen und nicht daran denken, wer auf der Trainerbank sitzt“.“

Die Klubführung träumt von einer ruhmreichen Zukunft

Andreas Lesch (BLZ 2.4.) beäugt Advocaats Menschenführung: „Er pflegt eine Brachial-Pädagogik, wie sie vor dreißig Jahren in Mode war. Er wirkt damit seltsam fremd in einer Liga, die von neuen Trainertypen dominiert wird, von Spielerverstehern wie Thomas Schaaf oder Thomas Doll, die zarte Seelen so lange pflegen, bis sie fröhlicher kicken als je zuvor. Präsident Königs hat kein Problem mit Advocaats Stil. Er findet, man könne „den Mann ja nicht verbiegen“. Königs sagt: „Wir steigen nicht ab. Das ist überhaupt kein Thema für uns.“ Diese Sätze erinnern an die üblichen Parolen im Kampf um den Verbleib in Liga eins. In Gladbach aber sind sie mehr. Sie sind ein Indiz dafür, dass die Klubführung von einer ruhmreichen Zukunft träumt und darüber die Gegenwart ein bisschen verdrängt.“

Meinungsverschiedenheiten

Frank Hellmann (Tsp 2.4.) blickt hinter Bremer Kulissen: „Die Situation in Werders Führung ist nicht immer so unkompliziert, wie es nach außen erscheint. Vor allem zwischen Klaus Allofs und dem neuen Aufsichtsratschef Willi Lemke gibt es Meinungsverschiedenheiten grundsätzlicher Natur. Lemke beäugt argwöhnisch Werders Entwicklung zur risikobereiten Branchengröße. Zumal er Allofs Naturell kennt, der von sich sagt: „Wenn ich alleine entscheiden dürfte, wäre ich viel risikofreudiger. Vielleicht wäre ich mitunter ein zu großes Risiko eingegangen.“ Lemke, Hüter hanseatischer Kaufmannstradition, dient deshalb als Aufpasser, Vorstand Jürgen Born als Mittler. Dessen Grundsätzen hat sich auch Allofs zu beugen.“

Marcus Bark (BLZ 2.4.) wartet: „Tomas Rosicky kam im Januar 2001 als damals teuerster Bundesligaspieler für 25 Millionen Mark von Sparta Prag. Das Geld schien gut angelegt zu sein, denn die Zeit zwischen zwei genialen Momenten des zart gebauten Mittelfeldspielers war in Minuten zu messen. Inzwischen sind es Monate geworden.“

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