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Presseschau für den kritischen Fußballfreund

Deutsche Elf

Skepsis

Oliver Fritsch | Montag, 6. Juni 2005 Kommentare deaktiviert für Skepsis

Michael Horeni (FAZ 6.6.) liest das 4:1 in Nordirland als Fortsetzung des Disputs zwischen den Bayern und der Führung der Nationalelf: „Dieser eitle Streit, wer denn nun der Schönste im ganzen Fußball-Land sei – der FC Bayern, der strahlende und reiche Herrscher im Land, oder doch der Fußballprinz Klinsmann hinter den sieben Bergen am großen Meer mit seinem Hofstaat?– hat etwas ganz anderes deutlich gemacht: die große Skepsis, die dem Bundestrainer auch zehn Monate nach seinem Amtsantritt in weiten Teilen des Landes noch immer entgegenschlägt. (…) Michael Ballack hat nun Unterstützung für Klinsmann gefordert und dessen System verteidigt. Das geschah nicht zufällig. Denn auch der Kapitän weiß, daß der deutsche Fußball ein Jahr vor der WM von Geschlossenheit genauso weit entfernt ist wie vom Titel.“

Bayern-Block

Thomas Kilchenstein (FR 6.6.) über die Bedeutung der Bayern-Spieler: „Klinsmann und Co. können nur beten, dass sich Michael Ballack nicht ernsthaft verletzt und – aber das nur heimlich – hoffen, dass die Bayern am besten nicht allzu weit kommen in der Champions League. Der Bayern-Block, so viel scheint sicher, wird einiges zu schultern haben im nächsten Jahr – erst für den Klub, dann für die Nation. Ausgebrannte, überspielte Bayern wäre das letzte, was Klinsmann gebrauchen könnte – was das Konfliktpotenzial nur unwesentlich verringert.“

Drei-Stände-Gesellschaft

Michael Horeni (FAZ 6.6.) fügt hinzu: „Deutlich wie noch nie zeichnete sich in den vergangenen zehn Monaten unter Jürgen Klinsmann eine neue Drei-Stände-Gesellschaft in der Nationalmannschaft ab, die da heißt: Ballack, der Bayern-Block und der große Rest. (…) Angesichts des seit der vergangenen Woche anschwellenden bayerischen Herrschaftsgemurmels versuchte Kapitän Ballack, die diplomatische Ordnung in der Nationalelf trotz der augenfälligen Bestätigung in Belfast zu bewahren.“

Galionsfigur

Hans Schwarz (FR 6.6.) rühmt Michael Ballack: „Ballack ist in allen Bereichen die Galionsfigur der deutschen Mannschaft – als Mittelfeldstratege, als Spielmacher, als Torschütze, als Garant für Erfolge, zuletzt mit elf Siegen in Serie beim Rekordmeister Bayern. In Belfast war es Ballack, der mit seiner Aggressivität das Ruder herumriss.“

Aus der Einzelkritik auf sport1.de: „Jens Lehmann wirkte wie schon in der Partie gegen Bayern München unsicher. Leistete sich Flüchtigkeitsfehler und unterlief Flanken. Beim Elfmeter in der falschen Ecke.“

if: In der Tat – ein unverzeihlicher Fehler. Hat Rummenigge diese Kritik in Auftrag gegeben?

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