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Bundesliga

Tradition schießt weniger Tore als Geld

Oliver Fritsch | Samstag, 15. Oktober 2005 Kommentare deaktiviert für Tradition schießt weniger Tore als Geld

Sind Siege gegen Bayern Pyrrhus-Siege für Schalke? Richard Leipold (FAZ 15.10.) blickt zurück: „Im Vergleich zu den Bayern kämpft Schalke mit einer Doppelbelastung besonderer Art: Der Herausforderer muß nicht nur aus Niederlagen (gegen andere) lernen, sondern vor allem aus Siegen über den Titelverteidiger. Nach dem Erfolg gegen München in der vergangenen Saison standen die Schalker an der Spitze und wähnten sich auf dem Weg zur Meisterschaft – für eine Woche. Dem großen Sieg dank Lincolns Freistoßtor folgte eine Niederlage mit Ansage. Schon vor dem Spitzenspiel hatte Ralf Rangnick auf die Gefahr hingewiesen. Die schwierigere Prüfung warte eine Woche später in Mainz. Prompt verlor Schalke sang- und klanglos gegen den Abstiegskandidaten. (…) Tradition schießt weniger Tore als Geld. Diese Regel konnte der FC Schalke bisher nur tageweise durchbrechen.“

Neu geordnet

Auch Christoph Biermann (SZ 15.10.) erinnert an die Wende in der letzten Saison: an das Spiel nach dem Sieg gegen Bayern, die Niederlage in Mainz: „Vor dieser Partie hatte sich Rudi Assauer von der Vereinsführung von Mainz 05 in eine öffentliche Debatte um den Transfer des Mittelfeldspielers Mimoun Azaouagh verwickeln lassen. Es entstand der Eindruck, als würden hier die Großen den Kleinen etwas wegnehmen wollen. So verwandelten die sonst so heiteren Karnevalisten aus Mainz ihr Stadion in einen Hexenkessel, in dem Klassenkampf ausgetragen wurde. (…) Das Ungeschick der Schalker in der Debatte um Azaouagh deutete bereits jene Führungsprobleme an, die zu Beginn dieser Saison überdeutlich wurden, als Assauer und andere Mitglieder des Vorstands den Trainer mit unglücklichen Äußerungen schwächten. Aus der internen Debatte ist Schalke neu geordnet hervorgegangen.“

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Wieder vereint

Vor dem ersten Spiel als Leverkusens Trainer – Christopher Lymberopoulos (Welt 15.10.) schreibt über die Emanzipation Michael Skibbes von sich und Rudi Völler: „Das Duo ist wieder vereint nach 16 Monaten Pause, aber in neuen Rollen. Skibbe betont jedenfalls, daß er der alleinige Chef sei, und versucht sich aus dem langen Schatten von Völler zu lösen. (…) Er spürt, daß er nun die Chance hat, sein Image gewaltig aufzuwerten. Als sachlicher Assistent hinter dem Volkstribun Völler war er immer etwas blaß geblieben, und sein Trainerdebüt in Dortmund endete erfolglos.“

Vertauschte Positionen

Gregor Derichs (FAZ 15.10.) ergänzt: „Das alte Tandem arbeitet an vertauschten Positionen (…) Dennoch ist Völler für ihn die wichtigste Bezugsperson im Verein. Vor fünf Jahren, als Völler ihn zum DFB holte, begann eine Freundschaft. Skibbe, der sich Bundestrainer nennen durfte und bis zuletzt für den Junioren-Bereich des DFB hauptverantwortlich war, hatte als Trainer in Dortmund zunächst überragende Erfolge im der Nachwuchs-Abteilung errungen. (…) Mit der Nationalelf wurde Skibbe 2002 WM-Zweiter, aber richtig anerkannt als Trainer im Seniorenbereich fühlt sich Skibbe offenbar noch nicht. Seine ‚zweite Chance’ bietet sich nun bei einem Klub, der möglicherweise seine besseren Zeiten hinter sich hat.“

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