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Deutsche Elf

Es wäre sicher besser, wenn die WM zwei Jahre später käme

Oliver Fritsch | Dienstag, 8. November 2005 Kommentare deaktiviert für Es wäre sicher besser, wenn die WM zwei Jahre später käme

Gerhard Mayer-Vorfelder verweist in einem StZ-Interview auf eine Lücke im Ausbildungssystem, die der DFB erst vor fünf Jahren geschlossen habe, und die Lücke, die diese Verzögerung in der Generationenkette des deutschen Fußballs verursacht habe. Daher warnt er vor zu hoher Erwartung bei der WM: „Das Grundproblem der Nationalmannschaft ist, dass wir bei einer Generation in der zweiten Hälfte der 90er Jahre versäumt haben, die Zeichen der Zeit zu erkennen und ein Talentförderprogramm aufzubauen. Das hat man erst nach der EM in Holland und Belgien gemacht. Dass Erfolge zu sehen sind, sieht man bei der U-20- und U-21-Nationalmannschaft. Man hat den Anschluss an die Spitze im Jugendfußball wiederhergestellt. Bei der Nationalmannschaft haben wir jetzt den totalen Umbruch. Jungen Spielern muss man in ihrer Entwicklung eben Fehler zugestehen. Bei einer WM ist das natürlich gefährlich. Man kann durch kein Training der Welt fehlende Erfahrung von sechs Jahren in sechs Monaten ausgleichen. Es wäre sicher besser, wenn die WM zwei Jahre später käme. (…) Generell ist das, was die Bundesliga-Manager in den Medien gesagt haben, nicht hilfreich gewesen. Vor allem wurden Dinge hochgespielt, von denen die Manager wissen, dass sie nicht entscheidend sind. Stichwort Fitnesstests. Wir haben jetzt zumindest das Ergebnis, dass wir einer Meinung sind, die Dinge nicht öffentlich zu kritisieren. Denn das war das eigentlich Schädliche. Wenn die ganze Diskussion etwas Gutes hat, dann vielleicht, dass eine Diskussion über Inhalte folgt. (…) Ich kannte Klinsmanns viele positiven Charaktereigenschaften. Ihm ist ja der Spitzenspieler, der er war, nicht in die Wiege gelegt worden. Er musste sich das hart erarbeiten, auch durch viele Sonderschichten. Er hat sich gequält. Als ich dann gemerkt habe, wie sehr er sich für die Sache engagiert, wusste ich, dass ich viel erwarten konnte. Ich bin dann aber immer noch positiv überrascht worden. Ich bin überzeugt von ihm – das ist nicht nur die Milde des Alters.“

Was zuletzt abgelaufen ist, war keine Unterstützung

Klaus Allofs (WamS) räumt Fehler der Bundesliga-Manager bei ihren lauten Vorwürfen gegen Jürgen Klinsmann ein: „Wir müssen uns zum Wohle der Nationalmannschaft disziplinieren. Es geht grundsätzlich nicht an, daß 18 Klubs ihre Vorstellungen rausposaunen, alles öffentlich diskutieren und in Frage stellen. Natürlich kann man über die Torwart-Rotation diskutieren. Aber dann am Tisch des Arbeitskreises. Wenn überdies der Mehrzahl der Verantwortlichen im Arbeitskreis über längere Zeit etwas negativ auffällt, dann werden wir das mit Klinsmann sicherlich besprechen. (…) Was zuletzt abgelaufen ist, war keine Unterstützung für Klinsmann.“

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