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Champions League

Neues Torwartspiel im Bremer Gehäuse

Oliver Fritsch | Mittwoch, 22. Februar 2006 Kommentare deaktiviert für Neues Torwartspiel im Bremer Gehäuse

Frank Heike (FAZ) porträtiert Tim Wiese: „Der stets sonnengebräunte geborene Kölner mit seinen zurückgegelten Haaren, den weißen Fußballschuhen und den spektakulären Paraden ist eine Art Anti-Reinke, der im beschaulichen Bremen auffällt: Da Wiese sich von Journalisten gern zu frechen Aussagen locken läßt, hat er immer viele Schlagzeilen (wenn er denn spielt). Reinke, der Stoiker, ist einer der unglamourösesten Bundesliga-Profis überhaupt und in seiner Normalität ein Phänomen. (…) Es ist ein neues Torwartspiel im Bremer Gehäuse zu beobachten: beweglich, schnell, dynamisch. Und für ein bißchen mehr grünweiße Farbe in der großen, weiten Medienwelt dürfte Wiese als Torwart von Werder Bremen auch sorgen.“

FR: Weil der Miroslav Klose rechtzeitig fit ist, rechnet sich Werder Bremen eine Minimalchance aus
SZ: Wie soll Werder gegen den Favoriten Juventus spielen? Vor allen Dingen mutig, glauben die Bremer
Welt: Unter Trainer Capello entwickelt sich Ibrahimovic zu einem der torgefährlichsten Stürmer Europas

NZZ: Arsenal mit dem Elan der Jugend in Madrid verdientermassen 1:0 siegreich

Seltsame Blüten

Chelsea trifft auf Barcelona – Kampf der Kulturen? Raphael Honigstein (FR) nennt die Interpretationsofferten dieses Duells: „Im von nationalen, historischen und taktischen Eigenarten weitgehend befreiten Spitzenfußball reizt Chelsea gegen Barça als das Duell der konträren Systeme. Mourinho, der Technokrat im Wolfspelz, hat mit Hilfe der Millionen von Besitzer Roman Abramowitsch ein Team nach seinem Antlitz geschaffen; der brutal effiziente Kollektiv- und Kraftfußball der Blues steht im krassen Gegensatz zu Barcelonas lustvollem Angriffsfußball, der von den schönen Ideen der Koryphäen Ronaldinho und Deco lebt. Barcelona weiß um die Sympathien der neutralen Beobachter und hat im Vorfeld versucht, das Match als Kampf der Ideologien zu charakterisieren. (…) Es klingt auch die alte These vom ‚linken‘ (offensiven, individuellen) und vom ‚rechten‘ (defensiven, kollektiven) Fußball durch. Die Romantik dieser Prämisse ist verlockend und treibt mitunter seltsame Blüten. Der links-liberale Observer veröffentlichte einen Artikel, der Mourinhos Taktik und Management mit seiner angeblich rechts-konservativen Gesinnung in Verbindung zu bringen versuchte. Vom ‚deutschen Führerprinzip‘ war da zu lesen, und dass Mourinhos Betonung des Mannschaftsgeists mit der Ideologie des portugiesischen Diktators Salazar zu vergleichen sei.“

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