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Zeitenwende

Oliver Fritsch | Donnerstag, 20. April 2006 Kommentare deaktiviert für Zeitenwende

Barcelona siegt 1:0 in Mailand; Dirk Schümer (FAZ) bezeugt den Sieg der neuen Generation: „Es war vor allem die Art, wie die Katalanen die erfolgreichste europäische Mannschaft der letzten fünf Jahre bezwangen, die einen Wachwechsel im Vereinsfußball ankündigt. Die Gazzetta dello Sport schwärmte widerwillig vom ‚hypnotischen Spiel‘ Barcelonas und brachte damit die aufreizende Ballsicherheit, die Freude an individuellen Kabinettstückchen, die einlullenden Kombinationen und die schachbrettartigen Querpässe auf einen Nenner. (…) Die fußballerische Zeitenwende – zumindest bei der Personalpolitik – ist an den Einwechslungen ablesbar. Während Rijkaard in der Schlußphase den putzmunteren Ronaldinho durch den Nachwuchsmann Maxi Lopez ersetzte und behutsam die Deckung stärkte, warf sein früherer Teamkollege Ancelotti den 37jährigen Mailänder Abwehrveteran Paolo Maldini als Hoffnungsträger in die Schlacht. Cafu, der für den gewohnt überaggressiven Gattuso kam und nichts Nennenswertes bewirkte, ist nur ein Jahr jünger. Und dem selten eingesetzten Edelreservisten Ambrosini war es als waschechtem Mann der Vergangenheit dann vergönnt, bei der größten Mailänder Chance freistehend über den Ball zu säbeln. Es war, als wollte Ancelotti die alte Größe seiner Mannschaft beschwören, doch er offenbarte nur den neuen Mangel an Kreativität und System. Hatte Barcelona mit brasilianischer Spielfreude die sonst so kühlen, an diesem Abend aber total unterkühlten Mailänder tatsächlich hypnotisiert?“ Birgit Schönau (SZ) ergänzt: „Es sollte bei einem Tor bleiben, was für Milan sicher ein wenig ungerecht war, denn eine gute Stunde lang hatte Ancelottis Team eindeutig besser gespielt als Rijkaards Barcelona. (…) Das eigentlich Überraschende an Rijkaards Konzept für dieses vorweggenommene europäische Finale, war die Manndeckung. Edmilson auf Kaká, Van Bommel auf Seedorf, und der Plan ging auf: Milans Mittelfeld wirkte entkräftet und entwaffnet.“

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