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Presseschau für den kritischen Fußballfreund

Deutsche Elf

Glanz

Oliver Fritsch | Mittwoch, 17. Mai 2006 Kommentare deaktiviert für Glanz

Ablenkungsmanöver für die Journalisten? Das Feuilleton der FAZ wirft Jürgen Klinsmann vor, mit dem jungen Stürmer David Odonkor seine restaurative Spielerauswahl zu schminken: „Mit der Einwechslung der Offensivkraft David Odonkor hat Klinsmann bewiesen, daß er den Gegner im Griff hat. Das sind ja für ihn nicht die anderen Mannschaften, sondern die Medien, diese stets rotgefährdeten Abstauber mit ihren fiesen Tricks und Doppelpässen: Bams-Beckenbauer-Bams-Bumms – statt zuzugeben, daß ihm angesichts seiner Abwehrlöcher mächtig die Pumpe geht – und er deswegen nicht nur ‚Routinier‘ Jens Nowotny reaktiviert, sondern auch noch in Kehl und Hitzlsperger gleich zwei Dieter-Eilts-Doubles in die offene Feldschlacht schickt. (…) Man habe Odonkor absichtlich vorher noch nie nominiert, um ihn nicht zu sehr unter Druck zu setzen – den Druck der Medien natürlich. Es bleibt Klinsmanns Geheimnis, warum er jetzt auf einen Spieler baut, den er für zu zartbesaitet für Worte ins Mikrophon hält, und vorher über zwei Jahre seine Torleute in einen Medienkrieg hetzte, bis die Bälle durch deren zitternde Finger glitschten. Wer Schonung braucht und wer Pressing, ist eine Frage der Taktik, und die kann sich bei Klinsmann täglich ändern. Odonkor werde in ’seiner jungen Mannschaft‘ (Altersdurchschnitt 26,3 Jahre) ‚gleich Anschluß haben‘. Was gerade noch nach einem Rückfall in kleinmütiges Sicherheitsdenken aussah, bekommt mit Odonkor den Glanz von jugendlichem Sturm und Drang. Klinsmann war noch stets einen Tick schneller am Ball als seine Gegner – eine Drehung, und er liegt wieder in Führung.“

FAZ: Nach der Nominierung – die Nationalelf vor dem „Teambuilding“

Welt: Mentaltrainer Jörg Löhr über Klinsmanns Aufgabe, ein Kollektiv zu formen, die Rolle der Spielerfrauen und das Vorbild Nowitzki

Spiegel: Miroslav Klose ist der Bundesligaspieler der Saison und Deutschlands Angriffshoffnung für die WM

SZ: Der Hersteller des WM-Maskottchens Goleo, die oberfränkische Nici AG, hat einen Insolvenzantrag gestellt. Der in der Öffentlichkeit als hosenloses Zottelvieh verspottete WM-Löwe kostete erst hohe Lizenzgebühren und blieb dann ein Ladenhüter

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