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Eine Enttäuschung zu viel für Abramowitsch?

Oliver Fritsch | Mittwoch, 4. April 2007 Kommentare deaktiviert für Eine Enttäuschung zu viel für Abramowitsch?

Mutmaßungen über Roman Abramowitsch – Raphael Honigstein (SZ) bringt uns auf den neuesten Stand beim FC Chelsea: „Was die Beziehung zwischen Mourinho und Abramowitsch angeht, ist der Nullpunkt längst unterschritten. Der Portugiese hat nicht verwunden, daß seine Entscheidungsmacht zunehmend von Vertrauten des Eigentümers ausgehöhlt wird – der Russe fühlt sich von seinem 800 Millionen Euro teuren Spielzeug schlecht unterhalten. Der Wunsch, in den Fußball zu investieren, wurde in ihm nach Manchester Uniteds 4:3 über Real Madrid vor vier Jahren erweckt, das war eine Orgie des Angriffsfußballs. Mourinhos Ergebniskick begeistert ihn nicht. Chelsea ist mit diesem Trainer auch nicht zum Inbegriff für Fairplay und Edelmut geworden. Die schlechte Presse fällt auf Abramowitsch zurück. In London wird spekuliert, er könnte die Lust an seinem defizitären Unternehmen bald verlieren. (…) Scheitert Chelsea gegen Valencia, wird das zwar nichts für Mourinho ändern – er geht in jedem Fall –, für Abramowitsch könnte dies jedoch eine Enttäuschung zu viel sein. Geduld ist nicht die Königsdisziplin von Oligarchen. Der Seifenoper Fußball könnte ein großer Hauptdarsteller abhandenkommen. Mit Publikumsprotesten wäre nicht zu rechnen.“

Mutter aller schlechten Launen

Ronald Reng (Stuttgarter Zeitung) staunt über die Verträglichkeit von Streit und Erfolg in Valencia: „Daß Harmonie unter den Mitarbeitern die Basis des Erfolgs ist, mag an Wirtschaftsschulen gelehrt werden. Wer daran glaubt, sollte nie den FC Valencia besuchen. Dieser Verein feiert große Erfolge mit noch größeren Streitereien. In diesem Jahrzehnt wurde Valencia bereits zweimal spanischer Meister, gewann 2004 den Uefa-Cup, erreichte zweimal das Champions-League-Finale und mischt auch diese Saison im Titelkampf der Primera Division mit. Nur der Ärger hört nie auf. Die Massenschlägerei mit den Spielern von Inter Mailand wurde weltweit zum Bild für Valencias paradoxes Innenleben: Eine Elf feierte ihren Erfolg, indem sie einem Mailänder die Nase einschlug. Der Machtkampf zwischen dem Quique Flores und dem Sportdirektor Carboni ist die Mutter aller schlechten Launen in Valenica. So wurde sogar der 1000 Kilometer entfernte Timo Hildebrand unversehens in die Valencianer Seifenoper gezogen. Hildebrand kündigte im Winter an, Stuttgart zu verlassen. Er hatte ein tolles Angebot von Carboni erhalten. Was Hildebrand nicht wußte: daß Carboni Spieler oft gegen den ausgesprochenen Willen von Trainer Quique verpflichtet. Was Hildebrand vielleicht wissen sollte: wie Quique mit diesen Spielern dann umgeht.“

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