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Bundesliga

Werders stärkster Gegner: Werder selbst

Oliver Fritsch | Mittwoch, 2. Mai 2007 Kommentare deaktiviert für Werders stärkster Gegner: Werder selbst

Nach dem 2:3 in Bielefeld und den Querelen in der Mannschaft wendet sich die Presse von ihrem Liebling Werder Bremen ab

Matti Lieske (Berliner Zeitung) schildert de Enttäuschung, die Werder Bremen in wichtigen Spielen verursacht: „So schön der Bremer Fußball in dieser Saison phasenweise war, so kläglich geriet er in den wichtigsten Spielen: in der Champions League, im DFB-Pokal, im Uefa-Cup und fast immer, wenn in der Liga die Chance bestand, sich von den Konkurrenten abzusetzen. In Bielefeld erinnerte das fantasielose Spiel von Werder über weite Strecken fatal an Bayern München, ein Team, von dem man sich in der Hinrunde noch so wohltuend abgehoben hatte. (…) In Bielefeld zeigte nun die unwirsche Reaktion des gegen Espanyol gesperrten Torhüters Tim Wiese auf die Nominierung seines Vertreters Andreas Reinke, daß die eigene Person in Bremen derzeit wichtiger genommen wird als die Mannschaft.“

Ulrich Hartmann (SZ) legt die Schwachstellen im Bremer Gefüge bloß: „Miroslav Klose ist sich mit dem FC Bayern einig geworden, Torsten Frings scheint sich mit Juventus Turin ähnlich einig zu sein – und als wäre das nicht genug der destruktiven Ablenkung, muß sich Thomas Schaaf nun auch noch mit einem Torwartstreit herumplagen. Weil Wiese in Barcelona die Rote Karte gesehen hatte und für das Rückspiel gesperrt ist, wollte Schaaf auch in Bielefeld und ganz freiwillig lieber schon einmal Reinke Übungszeit gewähren. Doch das ging insofern schief, als Reinke vor dem entscheidenden Tor den Ball nicht festhalten konnte. Hinterher war das Geschrei groß, zumal sich Wiese kein bißchen zurückhielt. ‚Es ist scheiße, auf der Bank zu sitzen und zu verlieren‘, schimpfte er und wagte gar den Affront gegen den Trainer, als er sagte: ‚Keiner hat diese Entscheidung verstanden!‘ (…) Die schon so oft in dieser Saison für ihre Spielkultur gelobten Bremer leiden an der Zerbrechlichkeit ihrer Ästhetik und einer massiven Störung des inneren Gleichgewichts.“ Richard Leipold (FAZ) fügt hinzu: „Die Niederlage in Bielefeld könnte Werder mehr gekostet haben als drei Punkte. Einige Profis haben offenbar zu viel mit sich selbst zu tun. Plötzlich tritt ein Gegner auf den Plan, mit dem die Bremer nicht gerechnet haben: Werder selbst.“

SZ: Der FC Bayern hat sich mit Nationalstürmer Miroslav Klose über einen Wechsel geeinigt – mit dessen Verein Werder Bremen noch nicht

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