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Bundesliga

Neue Seriosität im Hause Hertha

Oliver Fritsch | Dienstag, 18. September 2007 Kommentare deaktiviert für Neue Seriosität im Hause Hertha

Nach dem 2:1 in Duisburg – Ulrich Hartmann (SZ) lässt die Luft aus den Wortballons des euphorisierten Berliner Managers: „Der Zufall wollte, dass Dieter Hoeneß gute Nachrichten für die Bundeshauptstadt Berlin hatte. ‚Wir können einen Mentalitätswandel feststellen‘, sagte Hoeneß mit gewichtigen Worten, und man hätte ihn sich dabei auch am Rednerpult des Bundestages vorstellen können. Es geht aufwärts, Berlins Fußball darf endlich wieder zuversichtlich sein, gegen die Meinung all der Pessimisten. Es waren sogar zwei Zufälle, die bei Hoeneß und seiner Hertha einen emotionalen Schub ausgelöst hatten, denn die Gesamtleistung der Berliner war es nicht gewesen. Das musste auch der nur bedingt zufriedene Trainer Lucien Favre zugeben. Eine echte Entpuppung war nicht zu erkennen, es waren zwei einzelne Momente des Glücks, die im Anschluss dieses Spiels zu einer emotionalen Überhöhung des Erfolgs führten. Der Zufall schlug gleich zwei Mal in sehr ähnlicher Form zu, denn sowohl in der 61. als auch in der 70. Minute probierte der Berliner Stürmer Marko Pantelic einen Schuss auf das Duisburger Tor, und weil in beiden Fällen der Duisburger Abwehrspieler Michael Lamey seinen Fuß in die Flugbahn hielt und den Ball für seinen Torwart Tom Starke unhaltbar abfälschte, führte die Hertha 20 Minuten vor Schluss glücklich 2:0. Fußball ist immer eine Abfolge von Millionen von Möglichkeiten, diesmal hatten die Berliner das Glück auf ihrer Seite.“

Richard Leipold (FAZ) entgegnet, dass der Berliner Sieg nicht aus Zufall resultiere: „Der Tore wegen personifizierte Pantelic am deutlichsten den Wandel, von dem die Verantwortlichen hoffen, er werde über den Tag hinausreichen. Aber er stand keineswegs allein für die neue Seriosität des Fußballs aus dem Hause Hertha. Die jugendbewegte Hertha hat kaum große Namen zu bieten, dafür aber Charaktere, die imstande scheinen, das Image der Söldnertruppe zu bekämpfen und der Mannschaft ein neues Profil zu verleihen. Hoeneß hat schon einen Mentalitätswandel diagnostiziert, warnt aber davor, die Fortschritte zu überschätzen. Er lässt sich allerdings anmerken, wie gut es ihm gefällt, die Kritiker fürs Erste widerlegt zu haben.“

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