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Bundesliga

Mischung aus Strenge und Respekt

Oliver Fritsch | Dienstag, 20. November 2007 Kommentare deaktiviert für Mischung aus Strenge und Respekt

Jörg Marwedel (SZ) kann das Bedauern der Hamburger über den Abschied Huub Stevens’ im nächsten Jahr nachempfinden: „Diese Konstellation hat außerordentlich gut gepasst. Der HSV entwickelte unter dem Sicherheitsminister Stevens einen eigenen Stil, der zwar nicht besonders schön, dafür aber sehr erfolgreich ist. Die teilweise durchaus schwierigen HSV-Spieler sind unter Stevens zu einer Mannschaft zusammengewachsen. Ob der Hamburger SV mit dem scheidenden Coach noch genauso viel Erfolg haben wird wie bislang? Immerhin: Als Stevens 2002 nach sechs Jahren seinen Abschied bei Schalke 04 nahm, überreichte er dem Klub nach seinem letzten Spiel noch den DFB-Pokal.“

Christian Kamp (FAZ) ist der Stil der Verabschiedung aufgefallen: „So viel Respekt, so viel Wärme ist selten, wenn im bisweilen arg rücksichtslosen Bundesligabetrieb die Nachrichten von Trennungen publik gemacht werden – vor allem, wenn sie auch noch unverhofft und zur Unzeit kommen. Aber Stevens und die Verantwortlichen des Hamburger SV wählten nur die freundlichsten Worte. (…) Dass die Entscheidung schneller als erwartet kam, ist für seinen Arbeitgeber zwar hilfreich, weil sie dem HSV ‚die Möglichkeit gibt, sehr früh zu handeln’, wie Klubchef Hoffmann feststellte. Auf all die anderen Fragen allerdings gibt es noch keine befriedigende Antwort. Wer wird der neue Trainer? Was passiert mit den holländischen Nationalspielern, allen voran Kapitän Rafael van der Vaart? Und kann Stevens die Mannschaft jetzt überhaupt noch motivieren? ‚Es geht nicht darum, wer vor der Mannschaft steht, sondern es geht um die Mannschaft selbst’, sagte Stevens – es waren die vielleicht wichtigsten Worte des Trainers. Diese Tugend, so hofft er, hat er den nicht immer pflegeleichten Hamburger Profis eingeimpft in den knapp zehn Monaten seines Wirkens. Geschafft hat er das mit einer Mischung aus Strenge und respektvoller Behandlung, mit der er nicht zuletzt das Wechseltheater um van der Vaart entschärft hatte. Es ist derselbe Respekt, den Stevens nun umgekehrt auch von seinem Verein erhält.“

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