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Daum ist zurück

Kai Butterweck | Mittwoch, 23. März 2011 Kommentare deaktiviert für Daum ist zurück

Eintracht-Chef Heribert Bruchhagen setzt dem Trainer-Chaos in der Bundesliga die Krone auf und präsentiert Christoph Daum als Nachfolger des gescheiterten Michael Skibbe

Maximilian Rau (Spiegel Online) bremst die Euphorie in Frankfurt: „Daum und Frankfurt, das wirkt höchstens wie ein Zweckbündnis. Auf der einen Seite der Verein mit dem starken Mann Heribert Bruchhagen: ein solider Kaufmann, der Emotionen am liebsten aus dem Geschäft heraushält. Auf der anderen Seite der Motivator Daum, der einst Spieler barfuß über Scherben laufen ließ. Und das soll jetzt also zusammenpassen.“

Der Mann mit der schillernden Vergangenheit wird ordentlich aufräumen

Thomas Kilchenstein (FR) erhofft sich die Wende zum Guten durch Christoph Daum: „Wahrscheinlich ist Daum für diese ganz spezielle Mission genau der richtige Mann. Er gilt als einer, der eine Mannschaft motivieren kann, der Impulse gibt, Reizpunkte setzt, der sie aufweckt. Zuletzt war ja ein gefährlicher Trott eingezogen. In Frankfurt wird sicher niemand über Scherben laufen müssen wie einst in Leverkusen, aber der Mann mit der schillernden Vergangenheit wird ordentlich aufräumen. Aufräumen müssen, denn diese Frankfurter Mannschaft präsentierte sich zuletzt phlegmatisch, leblos und ohne Selbstbewusstsein.“

Riskantes Spiel für Heribert Bruchhagen

Uwe Marx (FAZ) wandert mit Heribert Bruchhagen auf einem schmalen Grat: „Dass Bruchhagen jetzt Christoph Daum, einen der umstrittensten Trainer des Landes, als Nachfolger für den entlassenen Michael Skibbe holt, ist nicht nur ein Stilbruch, es ist eine Selbstverleugnung. Den Abstieg vor Augen, verabschiedet er sich von vielem, wofür er stand.   Bei Daum – nach Auftreten und Vita das genaue Gegenteil seines neuen Vorgesetzten – geht es nicht um Ästhetik, sondern um Arithmetik. Er soll Punkte holen, retten. Es ist ein riskantes Spiel. Für Verein und Vorstand. Scheitert Daum, dann ist auch Bruchhagen gescheitert.“

Boris Herrmann und Christof Kneer (SZ) amüsieren sich über weitere möglich erscheinende Szenarien zum Ende der Serie: „Nach dem letzten Spieltag fällt den Verantwortlichen von Werder Bremen auf, dass sie als einzige mit dem alten Trainer in die neue Saison starten wollen. Hierauf erklären sich Schaaf und Allofs mit der Liga solidarisch und gehen. Allofs kümmert sich fortan nur noch um seine Galopp-Pferde. Trainiert werden die Pferde von einem brummenden Mann in Kapuzenpulli, der Schaaf verdächtig ähnlich sieht.“

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Ralf Weitbrecht (FAZ) prophezeit Christoph Daum einen schweren Gang: „Daum zurück in der Bundesliga. Bei der Eintracht wartet viel Arbeit auf ihn, gilt es doch, eine in allen Bereichen verunsicherte Mannschaft vor der drohenden Klassenversetzung zu bewahren. Drei Punkte nur beträgt der Vorsprung vor dem Relegationsplatz, vier vor dem ersten Abstiegsplatz, auf dem der kommende Gegner Wolfsburg mit Neu-Alt-Trainer Felix Magath steht.“

Das kann nicht gutgehen

Klaus Wille (derwesten.de) sorgt sich um die Eintracht: „Aber von allen möglichen Nachfolgern Christoph Daum? Sozusagen als i-Tüpfelchen auf eine Woche nahezu irrwitziger Trainerwechsel? Daum, den inzwischen nicht mal mehr hartgesottene Kölner noch für einen Heilsbringer halten? Was immer Bruchhagen getrieben hat: Wünschen muss man ihm, dass Daums Satz, für ihn sei Frankfurt kein Rückschritt, am Ende nicht nach hinten losgeht. Denn die wahre Frage ist, wie schlimm der Rückschritt für die Eintracht unter Daum werden kann.“

Klaus Bellstedt (stern.de) amüsiert sich über die Ereignisse in Frankfurt: „Gespannt sein darf man in Frankfurt vor allem auf Daums Zusammenspiel mit Eintrachts Vorstandsboss Heribert Bruchhagen. Bruchhagen steht für Ruhe und Kontinuität – aber auch für Macht. Mit Daums Verpflichtung gibt der Chef einen Teil seiner Macht nun ab. Daum hatte zuletzt immer betont, bei einer Rückkehr in die Bundesliga die komplette sportliche Verantwortung übernehmen zu wollen. Sie werden in Frankfurt mit Christoph Daum ihren Spaß haben, so oder so.“

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