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Bundesliga

BVB-Fans in Meisterlaune, Bayern poltern gegen Hoeneß

Matthias Nedoklan | Montag, 4. April 2011 1 Kommentar

Es bebt in der Liga: Während die Fans in Dortmund schon langsam in die Meisterfeierlichkeiten starten, sorgen die Zuschauer in München und am Millerntor für Probleme

Freddie Röckenhaus (SZ) jubelt über den zwischenzeitlichen Ausgleich des BVB gegen Hannover: „Dann kommt der 18-jährige Mario Götze im Mittelfeld an den Ball, rennt auf die gegnerische Abwehr zu, dribbelt den Ball durch vier eng gestaffelte Hannoveraner hindurch, steht allein vor Torwart Fromlowitz – und schießt den Ausgleich. Ein kleines Meisterwerk, fanden dagegen andere, eine kleine Hommage an Lionel Messi. Dass der 18-Jährige seinen bislang größten Moment auch noch für seine Dede-Demonstration nutzte, lässt hoffen, dass sich der Jung-Nationalspieler vom einsetzenden Starrummel nur mäßig beeindrucken lassen wird.“
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Keine Zweifel am Titel

Felix Meininghaus (FR)  feiert bereits: „Im Dortmunder Umfeld ist das anders. Der Anhang schunkelt sich schon für die Feierlichkeiten ein. Die Heimspiele gegen Freiburg, Nürnberg und Frankfurt sind längst ausverkauft. „Die Fans waren heute fantastisch“, sagte Mittelfeldrenner Sven Bender mit Glanz in den Augen. Es ist angerichtet für die Party um das jüngste Meisterteam in der deutschen Fußballgeschichte. Nun muss der BVB nur noch die fehlenden Punkte holen. Doch wer zweifelt daran noch nach der epochalen letzten halben Stunde gegen Hannover?“

Richard Leipold (FAZ) schildert die Partie des künftigen Deutschen Meisters: „Mit einem Vorteil, den Meister und solche, die es werden wollen, manchmal haben, können die Borussen (noch) nicht rechnen. Gegner wie Hannover erstarren nicht in Ehrfurcht, wenn sie die stimmungsvolle Arena betreten und dem Spitzenreiter gegenüberstehen. Die Sechsundneunziger boten dem BVB eine Stunde lang beherzt die Stirn. Zu Beginn der Partie wirkten sie sogar forscher und zielstrebiger, allerdings kamen die Niedersachsen bei ihren Vorstößen nicht gefährlich zum Abschluss. Auf der anderen Seite kämpfte sich Dortmund mühsam in die Partie hinein. So schwer es dem Tabellenführer fiel, den Gegner zu beherrschen – die besseren Chancen hatten die Borussen schon in der ersten Hälfte.“

Bayern Fans gegen Hoeneß

Moritz Kielbassa (SZ) sieht in München einen Konflikt zwischen Vorstand und Fans heranziehen: „Nur gedämpft gejubelt haben auch Bayerns Großkopferte auf der Tribüne. Präsident Uli Hoeneß zeigte kaum eine Regung beim Siegtor, ihm hatten zuvor Gruppen von Wut-Fans in der Südkurve zugesetzt, übel wie noch nie: Mit Schmährufen und offenbar tagelang gebastelten Anti-1860-Plakaten geißelten sie die Sozialhilfe ihres Vereins für den von der Pleite bedrohten Lokalrivalen. Vor allem Hoeneß werfen hartgesottene Bayern-Anhänger seine Unterstützung der Löwen vor. Diese Abneigung der Dunkelroten gegen die Blauen mag noch branchenübliche Folklore sein, doch sehr befremdlich mutet an, dass auch die Stimmungsmache gegen Schalkes Nationaltorwart Manuel Neuer verschärft wurde – gegen ein festes Transfer-Vorhaben des Klubs.“
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St. Pauli am Pranger

Frank Heike (FAZ) schreibt von einem Image-Schaden für den Kiez-Klub: „Voller Stolz hat der kleine Klub vom Kiez immer auf seine Anhänger geschaut, die sich mutig gegen Rassismus, Sexismus und die kapitalistischen Auswüchse des Fußballs stemmen. Irgendwie anders, irgendwie besser durfte man sich als Fan der Braun-Weißen spüren. Und dieser Verein steht nun plötzlich am Pranger der Liga.“

Jörg Marwedel (SZ) verabschiedet den FC St. Pauli schon aus der Bundesliga: „Nur noch zwei von sechs Partien sind Heimspiele für Pauli, wobei eines wohl eben ohne Zuschauer oder nicht am Millerntor stattfindet. Mit den jetzt Gesperrten Kalla und Bartels sind zudem sieben Defensiv-Spieler nicht einsatzfähig. Dass St. Pauli den Abstieg noch verhindert, ist deshalb so unwahrscheinlich, als flöge eine Möwe mit gebrochenen Flügeln von Hamburg bis zur Nordsee.“
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Wolfsgang Hettfleisch (FR) macht schwerwiegendere Probleme im Umfeld des Vereins aus: „Da ist auch ein Identitätsproblem. Das hochgelobte Publikum am Heiliggeistfeld zerfällt längst in Fraktionen, die wenig miteinander anfangen können. Werden Ultras aus der Südkurve mit der Hafenstraßen-Romantik der ergrauten Old-School-Paulianer von der Gegengeraden konfrontiert, stellen sie auf Durchzug. Den Hausbesetzern von einst geht umgekehrt der Dauersupport der Jungen auf den Keks. Beide Seiten sind sich wiederum schnell einig im Urteil über den „Bonzenblock“ – die Haupttribüne mit den vermeintlichen Modefans, aus deren Reihen der Becher geflogen kam.“

Kommentare

1 Kommentar zu “BVB-Fans in Meisterlaune, Bayern poltern gegen Hoeneß”

  1. nico
    Montag, 4. April 2011 um 12:56

    Hi! das muss ein kleines „s“ bei den Sueddeutschen-Links sein:

    http://www.sueddeutsche.de/sport

    statt

    /Sport

    Grüßle

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